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Neuer Chefarzt setzt auf kleine Schnitte

Dr. Stefan Schwaiger ist der neue Leiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – und ein erfahrener Operateur dazu.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Er war in großen Krankenhäusern tätig und hat Kindern in Österreich, den Niederlanden, Kuwait und Katar auf die Welt geholfen. Seit Januar ist Dr. Stefan Schwaiger als Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Leisniger Helios-Krankenhaus tätig. Einem kleinen Haus – die kurzen Wege zu Patienten und Kollegen hat er schon zu schätzen gelernt, sagte der Mediziner am Donnerstag bei seiner Vorstellung durch Geschäftsführerin Peggy Kaufmann.

„Die Klinik in Leisnig hat mit mehr als 500 Geburten im Jahr genau die richtige Größe, um eine hohe Qualität für die Patientinnen bieten zu können“, findet Dr. Stefan Schwaiger. Weggeschickt werde hier keine Schwangere, in größeren Häusern habe er das durchaus erlebt. Für die Klinik in Leisnig als neue Arbeitsstätte habe er sich wegen der angeschlossenen Kinderklinik entscheiden. In Eschwege, seiner vorherigen beruflichen Station, habe es solch’ eine Station nicht gegeben. Außerdem sei die Geburtshilfe dort eingeschränkt gewesen. Und noch zwei weitere Punkte hätten ihn bewogen, den Job in Leisnig anzutreten: die gut ausgebaute gynäkologische Onkologie sowie die Patientenbetreuung in insgesamt vier Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) im Bereich Gynäkologie/Geburtshilfe. „Das ist zukunftsorientiert“, urteilt der gebürtige Kölner.

Eine regionale Besonderheit sieht er in dem Mutter-Kind-Haus. „Bei jeder Geburt kann etwas passieren. Für die Eltern sollte es daher beruhigend sein, dass erfahrene Ärzte in der Nähe sind und sofort reagiert werden kann“, sagt Schwaiger. Das Mutter-Kind-Haus und die Sicherheit, das es den Eltern geben kann, wolle er stärken. Geburtswünsche sollen berücksichtigt werden, wenn es für Mutter und Kind sicher sei.

Vita

Dr. Stefan Schwaiger, der neue Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Helios-Krankenhaus Leisnig, ist gebürtiger Kölner und 60 Jahre alt.

Humanmedizin hat er von 1979 bis 1986 an den Universitäten Louvain in Belgien sowie in München studiert, seit 1995 kann er sich Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe nennen.

Die zurückliegenden fünf Jahre hat Dr. Stefan Schwaiger als Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Werra-Meißner GmbH in Eschwege (Hessen) gearbeitet.

Zuvor war er unter anderem Mitglied des gynäkologischen Ärzteteams in den Krankenhäusern Winschoten und Delfzijl (Niederlande) und arbeitete in den Hospitälern Dohar (Katar) sowie Kuwait City (Kuwait). Im Krankenhaus Zell am See (Österreich) leitete er die Abteilung Frauenheilkunde.

Quelle: Helios-Kranenhaus Leisnig

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Inzwischen ist der Facharzt bei weit mehr als 2 000 Geburten dabeigewesen. Die einprägsamste hat er in Katar mitgemacht. Dort zeichneten sich wegen einer Beckenendlage Probleme ab. „Doch erst nach einigen Minuten Diskussion hat mich der Ehemann der Frau dann zu ihr ins Entbindungszimmer gelassen“, erzählt der Mediziner. Das Hick-Hack schreibt er kulturellen Aspekten zu. Diese Erfahrungen wolle er nicht missen.

Im Bereich Frauenheilkunde will der neue Chefarzt auf jeden Fall beibehalten, was sich bewährt hat. Das sind die Behandlung von Gesundheitsstörungen im Genitalbereich. Dazu gehören Senkungsbeschwerden und Inkontinenz. Einen Schwerpunkt sieht Dr. Stefan Schwaiger in der gynäkologischen Onkologie. In diesem Punkt macht er seinem Stellvertreter und dessen Team ein Kompliment: „Die Behandlung von Brustkrebs durch Oberarzt Dr. Tamene Abraham ist sehr gut etabliert.“ An der Helios-Klinik werden Brustkrebspatienten sowohl medikamentös als auch mit Chemotherapien behandelt. Bei der Früherkennung durch Mammografie arbeiten Gynäkologen und Radiologen eng zusammen.

Mehr als bisher soll bei nötigen Operationen darauf geschaut werden, dass diese laparoskopisch – also mit kleinen Schnitten – möglich sind. Mit dieser Methode hat der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe lange gute Erfahrungen gemacht. Anwenden möchte er diese operative Eingriffsmethode stärker als bisher. Möglich ist sie beim Entfernen der Gebärmutter, Problemen im Eierstock oder bei Blutungsstörungen. „Die Methode bereitet den Frauen weniger Schmerzen als ein Bauchschnitt. Außerdem verläuft die Wundheilung deutlich schneller“, erklärt Schwaiger die Vorteile.