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Neuer Pfarrer in der Diakonissenanstalt

Stephan Siegmund möchte die Tradition der Diakonissen weiterführen und auch Ungläubige dafür begeistern.

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Pfarrer Stephan Siegmund vor seiner neuen Arbeitsstätte: der Diakonissenhauskirche.
Pfarrer Stephan Siegmund vor seiner neuen Arbeitsstätte: der Diakonissenhauskirche. © - keine Angabe im huGO-Archivsys

Von Isabell Köhler

Stephan Siegmund lächelt, wirkt ruhig und ausgeglichen. Keine Anzeichen von Überforderung und das, obwohl er erst seit zwei Monaten neuer Pfarrer und kirchlicher Leiter der Diakonissenanstalt Dresden ist. Der gebürtige Erzgebirgler fühlt sich wohl in seinem neuen Amt. Trotzdem dauert es wohl noch eine Weile, bis er sich in den Diakonissenhäusern komplett auskennen wird. „Im diesjährigen Jubiläumsjahr der Diakonissenanstalt lerne ich selbst die Geschichte der Diakonissen besser kennen“, sagt der Pfarrer.

Im letzten Frühjahr bewarb sich der 53-Jährige auf die freie Stelle. Unter den Mitbewerbern konnte er sich bei dem Verwaltungsrat durchsetzen. Doch bevor Siegmund sich für den Beruf als Pfarrer entschied, wollte er Medizintechnik studieren. Unter den Bedingungen in der DDR war das nicht möglich. Also entschied er, Theologie zu studieren, da er sich bereits als junger Mann gern über Gott ausgetauscht hat.

Nun ist er Leiter des Kirchenamts der Diakonissenanstalt und in erster Linie Ansprechpartner und Berater für alle Bereiche, die einen geistlichen Rat benötigen. Deshalb nimmt er auch wöchentlich an den Dienstberatungen teil. Dabei ist Siegmund als kirchlicher Vertreter zum Beispiel mit dem Vorstand, den Seelsorgern und den Kirchenmusikern im Kontakt und bildet sie weiter. Typische Pfarrertätigkeiten übt er weiterhin aus. Für Patienten und Mitarbeiter hält er regelmäßig Gottesdienste und Andachten. Er hilft ihnen damit nicht nur bei privaten Angelegenheiten, sondern gibt auch geistliche Unterstützung für ihr Arbeitsleben. Besonders der Gedanke der Nächstenliebe wird geteilt.

Auch seinen erwachsenen Kindern hat Siegmund den christlichen Glauben mitgegeben. „Meine Kinder gehen alle ihre eigenen Wege, haben aber eine persönliche Beziehung zu Gott“, sagt der vierfache Vater. Die Berufswege unterscheiden sich von dem des Pfarrers. Nur einer seiner Söhne hat den gleichen Weg wie er eingeschlagen, er studiert gerade Theologie.

Doch immer weniger junge Leute sind heute noch religiös. Dennoch möchte Siegmund den Gedanken der Diakonissenanstalt weiterentwickeln und dadurch für alle attraktiver machen. „Ein Haus mit so viel Tradition hat eine ganz andere Atmosphäre, die auch zukünftige Generationen noch spüren sollen“, sagt der christliche Pfarrer. Deshalb sind für ihn auch die Gespräche mit den Ungläubigen spannend.