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Neuer Vize-Chefarzt im Raupennest

Dr. Sebastian Gilbert will Patienten helfen, in den Alltag zurückzufinden. Dabei verfolgt er einen besonderen Ansatz.

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© privat

Von Mandy Schaks

Altenberg. Das Johannesbad Raupennest in Altenberg hat einen neuen stellvertretenden Chefarzt. Dr. Sebastian Gilbert nahm im März seine Arbeit in der Fachklinik und dem Gesundheitszentrum auf. Er ist hier zugleich als neuer Oberarzt tätig und hilft Patienten mit einem interdisziplinären Therapieansatz, mit den Folgen eines Unfalls zurechtzukommen und wieder – so weit das möglich ist – ins Leben zurückzufinden. „Hilfe für den Alltag – das steht bei meiner Arbeit an erster Stelle“, sagt der erfahrene Arzt. Wie das Unternehmen mitteilt, kommt Gilbert aus Sachsen und hat eine klassische Mediziner-Ausbildung durchlaufen. Er studierte Medizin an der Universität in Rostock und hat in seiner weiteren Laufbahn den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie gemacht. Seine wichtigsten beruflichen Stationen führten ihn wieder nach Sachsen, konkret in den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Dr.  Gilbert war viele Jahre lang im Klinikum Pirna tätig, zuletzt als leitender Oberarzt. Außerdem sammelte er Erfahrungen sozusagen auf der anderen Seite des OP-Tisches, nämlich im Rehabilitationsbereich. Er arbeitete in der Kirnitzschtal-Klinik in Bad Schandau. Jetzt ist er im Altenberger Raupennest.

Hilfe für den Alltag mitgeben

Hier will er vor allem in Zusammenarbeit mit Neurologen sowie Ergo- und Physiotherapeuten die sogenannten Funktionsdefizite der Patienten verbessern. „Querschnittlähmung nach einem Unfall oder Lähmungserscheinungen in Händen oder Armen stellen die Betroffenen vor allem im beruflichen und privaten Alltag vor große Herausforderungen“, erläutert Dr.  Gilbert. „Hier in der Reha-Klinik arbeiten wir mit den Patienten so, dass sie in ihrem Alltag zu Hause wieder möglichst viel selbstständig meistern können.“

Es seien gerade die kleinen Handgriffe, die gesunde Menschen fast automatisch erledigen, viele Patienten aber häufig erst wieder lernen müssen: sich anziehen, ein Brotscheibe schmieren, einkaufen gehen, den Tisch decken. „Alle Abteilungen arbeiten hier an einer Verbesserung der Alltagskompetenz unserer Patienten“, versichert der Mediziner. „Bei uns lernen Patienten, psychisch wie physisch mit ihren dauerhaften Einschränkungen umzugehen“, so Dr.  Gilbert. „Nur so können sie wieder Hoffnung schöpfen und im besten Fall an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.“ Wesentlicher Bestandteil der Therapie sei, die Schmerzen der Patienten zu reduzieren. Am Raupennest schätzt er den kollegialen Umgang und die kurzen Entscheidungswege. Sebastian Gilbert ist 55  Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder.