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Neues Wohngebiet in Wachau

In der Nähe des Sportplatzes sollen 15 Grundstücke ausgewiesen werden. Gegen das Vorhaben gibt es Bedenken.

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Von Thomas Drendel

Die Lage ist herrlich: am Rand von Wachau und doch mittendrin, ringsum viel Grün. An der Straße Am Sportplatz will die Gemeinde ein neues Wohngebiet ausweisen. Dort, wo jetzt Raps steht, will die Gemeinde Grundstücke für 15 Einfamilienhäuser abstecken. „Die Fläche gehört uns und sie ist erschlossen, es liegen also Medien wie Abwasserkanäle oder Wasserleitungen an“, sagt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Die Gründe für diesen Schritt liegen auf der Hand.: Die Nachfrage nach Bauland ist in der Gemeinde groß und sie kann schon lange nicht mehr befriedigt werden.

Das Neubaugebiet soll auf diesem Feld in der Nähe des Sportplatzes entstehen. Es schließt sich unmittelbar an eine bestehende Einfamlienhaussiedlung an. Foto: Thorsten Eckert
Das Neubaugebiet soll auf diesem Feld in der Nähe des Sportplatzes entstehen. Es schließt sich unmittelbar an eine bestehende Einfamlienhaussiedlung an. Foto: Thorsten Eckert © Thorsten Eckert

Allerdings steht das Projekt ganz am Anfang. „Bei dem Beschluss des Gemeinderates handelt es sich um einen so genannten Aufstellungsbeschluss. Damit wird das eigentliche Planverfahren erst angeschoben. Ob wir das Vorhaben auch wirklich umsetzen können, werden wir im Laufe des Verfahrens sehen“, sagt der Bürgermeister. Wie lange die Umsetzung dauert, könne heute noch niemand sagen.

Auch wenn das Projekt noch ganz am Anfang steht, nicht alle sind mit den Plänen einverstanden. So trägt der Wachauer Ortschaftsrat das Vorhaben nicht mit. Zu groß sind die Bedenken wegen Lärms. Gemeinderat Volkmar Lehmann von der Offenen Bürgerliste teilt die Vorbehalte. „Anwohner haben sich bereits vor einiger Zeit über Lärm vom Sportplatz beschwert. Es gab auch einen Brief an die Gemeinde. Ich befürchte weitere Probleme, wenn die neuen Häuser gebaut werden“, sagte er.

Veit Künzelmann wies darauf hin, dass Dinge wie Lärmbelastung während des Planungs- und Genehmigungsverfahrens geklärt werden. Gegebenenfalls müssten Schallschutzfenster installiert werden. Gemeinderat Gert Tauchmann, ebenfalls von der Offenen Bürgerliste, hatte Bedenken wegen der Zufahrt zum geplanten Wohngebiet. Sie soll über die Straße Am Sportplatz erfolgen. „Sie ist einspurig. Ich befürchte, wenn hier weitere 15 Häuser dazu kommen, wird es sehr eng. Das müsste bei den Planungen berücksichtigt werden.“

Der stellvertretende Bürgermeister Stefan Cyriax (CDU) plädierte dafür die Bedenken erst zu nehmen und während des Verfahrens im Blick zu behalten. „Ich bin aber dafür, diesen ersten Schritt zu machen und die Planungen auf den Weg zu bringen.“ Mit einer Gegenstimme und drei Enthaltungen wurde schließlich für das Projekt gestimmt. Die Gemeinde Wachau ist seit Längerem bemüht, neue Baugrundstücke auszuweisen. So lässt sie derzeit einen neuen Flächennutzungsplan erarbeiten. Bei einer Untersuchung zu dem Papier hatte das Planungsbüro Schubert festgestellt, dass die Gemeinde einen Bedarf von 112 Wohngrundstücken hat. Die Zahl ergibt sich unter anderem aus der Bevölkerungsprognose, den steigenden Ansprüchen an die Quadratmeterzahl und auch dem Ersatz alter Häuser. Aus dem Grund soll es am Landwirtschaftsweg oberhalb der Mühlstraße in Leppersdorf ebenfalls ein neues Wohngebiet geben.

Nach einem ersten Entwurf können knapp 20 Häuser entstehen. Hier sind Einzelheiten der Bebauung bereits bekannt. Möglich sind sowohl Einzel- als auch Doppelhäuser. Sie dürfen maximal zwei Geschosse haben und 9,50 Meter hoch sein. Als Fassadenfarben sind ein reiner Weißton oder Signalfarben tabu. Begrenzungsmauern sind ebenfalls nicht erlaubt. Das gesamte Gelände am Landwirtschaftsweg ist etwa zwei Hektar groß. Wann mit dem Bau des Wohngebietes begonnen werden kann, ist noch unklar.