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Neustart im Paulsdorfer Hof

Eine Freitaler Familie hat das Haus an der Malter gekauft. Die Gastwirte setzen in Gasthaus und Hotel neue Akzente.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Franz Herz

Paulsdorf. Es geht rund im Paulsdorfer Hof. Am Montagmorgen legen Bauarbeiter noch die letzten Pflasterplatten für die erweiterte Terrasse. Monteure installieren die neue Telefonanlage und konfigurieren die Fernseher. Ein Lieferant steht mit einer Palette vom Kaffeelieferanten vor dem Eingang. Es sieht überall im Haus nach Arbeit aus und nach Neuanfang. Die Sächsische Zeitung sah sich um, was sich in dem Haus geändert hat.

Der Gastraum hat einen neuen Bodenbelag bekommen, Holz hat die früheren Fliesen abgelöst.
Der Gastraum hat einen neuen Bodenbelag bekommen, Holz hat die früheren Fliesen abgelöst. © Karl-Ludwig Oberthür
Die Bowlingbahn wurde mit neuer Steuerungstechnik ausgerüstet, die mehr Spielvarianten ermöglicht.
Die Bowlingbahn wurde mit neuer Steuerungstechnik ausgerüstet, die mehr Spielvarianten ermöglicht. © Karl-Ludwig Oberthür
Auch in der Küche hat Familie Koark neue Technik eingebaut, wie diesen Kombi-Dämpfer.
Auch in der Küche hat Familie Koark neue Technik eingebaut, wie diesen Kombi-Dämpfer. © Karl-Ludwig Oberthür

Denn der Paulsdorfer Hof, den Janet und René Koark am Dienstag als Gasthaus und Hotel eröffnen, hat eine lange Pause hinter sich. Das Haus steht seit 1999 in Paulsdorf an der Talsperre Malter direkt vor dem Eingang zum Campingplatz. Damals hat es Bernd Gölker gebaut und lange Zeit selbst geführt, ehe er es aus Altersgründen an einen Pächter übergab und später verkaufen wollte. In dieser Zeit gab es auch Überlegungen, das Hotel ganz anders zu nutzen, beispielsweise als Kinderheim. Das Restaurant war geschlossen. Das Hotel wurde zeitweise noch als Hotel garni betrieben, war aber zuletzt auch geschlossen.

Nun hat Familie Koark das Haus gekauft, um es als Familienbetrieb weiterzuführen. René Koark hat sein Fach von der Pike auf gelernt. Angefangen hat der 48-Jährige als Lehrling in Schellerhau im heutigen Ahorn Waldhotel, das damals noch Gewerkschaftsferienheim und nach Otto Buchwitz benannt war. Als er seine Frau kennenlernte, die aus Freital kommt, hat er sich dorthin orientiert und dort zuletzt zwölf Jahre lang die Eichbergbaude geführt. „Aber wir wollten gerne unser eigenes Haus haben“, erzählt René Koark. So hat sich die Familie entschieden, das Hotel in Paulsdorf zu übernehmen. In vielen Wochen harter Arbeit haben sie dem Haus neues Flair gegeben.

Das fängt beim Namen an. Die Laternen mit dem Aufdruck „Residenz-Hotel“ sind abgebaut und liegen hinterm Haus. „Davon wollen wir weg“, sagt René Koark. Er und seine Frau wollen es bodenständiger. Sie nennen ihr Haus schlicht: „Paulsdorfer Hof – Gasthaus & Hotel“.

Neben dem Namen ändert sich auch sonst vieles. So wird die Terrasse erweitert und neu ausgestattet. Flammentische sind bereits aufgestellt. Hier brennt in der Mitte ein Gasfeuer in einem Glasgehäuse, ringsherum kann man sitzen. Das ist moderne Lagerfeuerromantik.

„Auf das Mäuerchen rings um die Terrasse kommt noch ein Windschutz aus Glas. Außerdem haben wir direkt daneben eine Fläche für das Abstellen von Fahrrädern vorgesehen“, berichtet Koark. Die Räder bleiben dort in Sichtweite ihrer Besitzer. In der Gaststube haben die neuen Besitzer den früheren Fliesenboden herausgenommen und durch einen Holzbelag ersetzt. Auch die Stühle wurden neu gepolstert. Und am Tresen bieten jetzt sechs Zapfhähne mehr Auswahl an frischen Fassbieren.

Die Gästezimmer bekamen neue Fernseher, obwohl das so nicht geplant war. Aber die alten TV-Geräte waren noch auf analogen Empfang ausgerichtet, der abgeschaltet wurde, während das Hotel pausiert hat. Also blieb Koarks nichts anderes übrig, als technisch nachzurüsten und digitale Technik einzubauen. Auch die Balkone, wo die Fliesenböden großteils kaputt waren, wurden erneuert.

Im Untergeschoss bleibt die Bowlingbahn erhalten, ist aber mit neuer Technik ausgerüstet worden. Wo früher dicke Röhrengeräte von der Decke hingen, um die Ergebnisse anzuzeigen, sehen die neuen Flachbildschirme wesentlich eleganter aus. Außerdem bietet die nun eingebaute Computersteuerung deutlich mehr Spielvarianten als die frühere Technik.

„Wir waren in Stuttgart und Hamburg auf Gastronomiemessen, um uns Anregungen zu holen“, erzählt René Koark. Nun hofft er, dass schon am Wochenende zum großen Festival „Malter in Flammen“ viele Gäste einen ersten Eindruck vom neuen Paulsdorfer Hof gewinnen und später einmal wiederkommen.

Paulsdorfer Hof, geöffnet Dienstag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 11 bis 22 Uhr.