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Niesky bekommt eine Oberbürgermeisterin

Beate Hoffmann erhielt 57,8 Prozent der Stimmen. Hartmut Schuster will in Widerspruch gegen die Wahl gehen.

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© Rolf Ullmann

Von Carla Mattern

Niesky wird künftig von einer Frau regiert. So hat die Mehrzahl der Nieskyer entschieden. 2 410 Mal setzten gestern Wahlberechtigte auf dem Stimmzettel ihr Kreuz hinter dem Namen von Beate Hoffmann. Gegen 19 Uhr steht am Wahlsonntag fest: Die 47-jährige Fachbereichsleiterin aus dem Rathaus hat 57,8 Prozent, und damit fällt der 11. Januar als zweiter Wahltag aus. Wie klar die von der CDU nominierte parteilose Beate Hoffmann gewonnen hat, das zeigen auch die Zahlen ihrer Mitbewerber. Der 43 Jahre alte Abteilungsleiter Harald Prause-Kosubek (SPD) erhält 1 337 Stimmen, das entspricht 32,1 Prozent. Die Einzelbewerber Erik Drescher und Hartmut Schuster (CDU) landen bei einstelligen Prozentzahlen. 251 Stimmen werden für den 26-jährigen parteilosen Buchhalter Erik Drescher gezählt, das sind sechs Prozent. Der 53 Jahre alte Unternehmer Hartmut Schuster aus See (CDU) wird 169 Mal gewählt, das entspricht 4,1 Prozent der Stimmen. Alle Zahlen sind vorläufig.

Für Beate Hoffmann ist der klare Sieg eine Überraschung. „Ich bin sprachlos. Das habe ich mir gewünscht, aber nicht erwartet“, sagt die Kämmerin gestern Abend. Als Kämmerin und Dienststellenvertreterin des Oberbürgermeisters habe sie wenig Zeit für den Wahlkampf gehabt. Der sei fair gelaufen, die Unstimmigkeiten, die es gegeben habe, seien nicht von den Kandidaten ausgegangen, so Beate Hoffmann. Mit Blick auf ihr neues Amt sagt sie: „Jetzt gehen wir es an. Wir haben den Nieskyern etwas versprochen. Das werden wir jetzt realisieren“.

Enttäuscht ist gestern Abend Harald Prause-Kosubek. „Wie kann es sein, dass sich die Hälfte der Nieskyer nicht dafür interessiert, wie es in Niesky weitergeht“, fragt der SPD-Bewerber. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,1 Prozent. Mindestens mit 60 oder 70 Prozent habe er gerechnet, so Harald Prause-Kosubek. Er bedankt sich bei den Wählern und gratuliert Beate Hoffmann. Heute will er ihr einen Blumenstrauß ins Rathaus bringen. Dass die CDU so deutlich gewinnt, darüber wundert sich Erik Drescher. Auch er gratuliert der neuen Oberbürgermeisterin. Der CDU-Einzelbewerber Hartmut Schuster erwägt, gegen das Wahlergebnis in Widerspruch zu gehen. „Ich musste am Sonnabend 7 Euro Eintritt bezahlen, um beim Eishockey von Bernd Funke die Wahlwerbung für Frau Hoffmann zu hören“, so Hartmut Schuster.