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Nieskyer Eleven spielen über das Universum und den Rest

Die Zwölftklässler in der Theatergruppe haben noch einmal ein begeisterndes Stück gezeigt. Ein ehemaliger Nieskyer war extra da.

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Beeindrucken mit ihrem Stück: die Nieskyer Theatergruppe Eleven des Schleiermacher-Gymnasiums.
Beeindrucken mit ihrem Stück: die Nieskyer Theatergruppe Eleven des Schleiermacher-Gymnasiums. © privat

Von Detlef Rose

Ich war am 30. März für einen Tag in meiner alten Heimat, in meiner Geburtsstadt, also in Niesky. Die Musiktheatergruppe des Gymnasiums hatte eine ihrer letzten Vorstellungen. Und die wollte ich unbedingt sehen, bevor es zu spät sein würde. Die jungen Leute, jetzt zwölfter Jahrgang, arbeiten unter der Leitung der Deutschlehrerin Kerstin Schönbrodt seit sieben Jahren zusammen und zeigten atemberaubendes Theater. "Das Leben, das Universum und der Rest", ein Stück, welches in ganzer Breite von den Akteuren selbst geschaffen wurde, ist keine Erzählung, wie sie uns auf dem klassischen Theater hier und da begegnet, sondern die Aufeinanderfolge verschiedener Szenen, Gedanken, Tänze, Träume, Lieder, Ängste, Wünsche etc. als Ausdruck der Lebenssituation, in der sich junge Menschen gegenwärtig bewegen.

Eine offensichtlich kluge unterstützende Führung in konzeptioneller, wie dramaturgischer und auch in Regie-Hinsicht erfahren sie dabei von dem Dresdener Theaterpädagogen Ben Graul. Die angewandten künstlerischen Mittel sprechen dabei nicht nur über die breite, beeindruckende Vielfalt, die einem professionellen Ensemble kaum besser zur Verfügung stehen mag. Sie sind gleichermaßen Ausdruck einer hohen produktiven Kreativität und beeindruckender Beweis dafür, welche Kräfte die Kunst im Leben junger Menschen freisetzen kann. Die Intensität des Spiels, die damit verbundene Bühnenpräsenz jedes Einzelnen bis hin zur Darstellung der Vielschichtigkeit ihrer Persönlichkeiten ist geeignet, einen jeden Zuschauer in der Aula des Schleiermacher Gymnasiums tief in seinem Inneren zu berühren. Man wird sanft angestoßen, über sich selbst nachzudenken, und stellt sich spätestens bei den Standing Ovations am Schluss an die Seite derer, die da für uns Theater machen. Und man beginnt, ihnen zu folgen, indem man sich bemüht, sie zu verstehen...

Der Autor: Detlev Rose lebt in Berlin, ist freiberuflich als Sänger und Liedermacher deutschlandweit unterwegs, mit einem Partner hat er das Projekt "Musik und Literatur in der Schule" entwickelt.