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Noch ein Baumhaus im Kriebelland

Das Baumhaushotel am Kriebsteinsee ist praktisch ausgebucht.

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© Jens Hoyer

Von Jens Hoyer

Kriebstein. Baumstämme liegen am Ufer des Kriebsteinsees. Robustes Robinienholz, die Rinde und das sogenannten Splintholz sind abgeschält. „Die stammen aus dem Döbelner Stadtwald“, sagt Steffen Mäding. Er ist Chef im Kriebelland, wo das größte Baumhaushotel Deutschlands steht. Die Stämme sollen in ein weiteres Baumhaus verbaut werden. Robinienholz ist dafür das beste, was die einheimischen Wälder hergeben.

Kriebelland, dazu gehören heute ein großes und zwei kleinere Häuser und noch ein paar Nebengebäude. Seit zwei Jahren gibt es das Baumhaushotel. Anlaufschwierigkeiten? Praktisch null. „Wir sind voll“, sagte Mäding. Wer in den Sommerferien kommen will, bekommt erst für 2018 einen Termin. „Wir haben eine Warteliste mit 30 Namen, falls mal einer abspringt“, sagt Mäding. Er sei von Anfang an überzeugt gewesen, dass sein Konzept aufgeht. „Wenn die Gäste kommen, machen sie erst einmal Fotos und posten sie weiter. Jeder Gast bringt uns drei neue“, meint Mäding.

Die Schwierigkeiten bis zur Realisierung waren enorm. Sieben Jahre hat es von der Idee, entstanden am Lagerfeuer, bis zur Eröffnung des ersten Baumhauses gedauert. Die Gäste wohnen darin bis zu 20 Meter über der Erde. Drei Etagen mit allem Komfort für Leute, die sich den Luxus leisten wollen. Eine Nacht kostet 420 Euro, ein Wochenende von Freitag bis Sonntag 840.

Christine Roth und Marco Restuccia, ein Pärchen aus Berlin, hatten das „Romantikbaumhaus“ im Winter für eine Nacht gebucht – und waren begeistert. „Wir wollten das noch mal im Sommer erleben“, erzählt Christine Roth. Diesmal haben sie sich im Bücherwurm-Baumhaus einquartiert, das wie ein Vogelnest zwischen den Bäumen hängt. Viel mehr als ein großes Bett und Bücherregale an den Wänden passt da nicht hinein. Nebenan hängt auch noch ein Fassbaumhaus. Im Winter diene es als Sauna, sagt Mäding.

80 Robinien-, Eichen- und Lärchenstämme sind in das Romantik-Baumhaus verbaut worden. Es war 2014 nach zwei Jahren Bauzeit fertig geworden. Schon die Genehmigung zu bekommen, war sehr schwierig. Vollholzstämme entsprechen keiner Norm. Mit einem aufwendigen Verfahren musste nachgewiesen werden, dass jeder die nötige Festigkeit mitbringt, erklärt Mäding. Das neue Haus wird 40 bis 50 Quadratmeter Wohnfläche für bis zu vier Personen über drei Etagen haben. Baustart soll im Winter sein. Wegen der beengten Platzverhältnisse im Kriebelland kann schwere Technik kaum zum Einsatz kommen. In der Saison 2019 sollen zum ersten Mal Gäste im neuen Haus wohnen.

Ein Problem hat Mäding vor Baubeginn noch zu klären. „Ich habe versäumt, mir im Erbpachtvertrag mit dem Zweckverband die Überfahrtsrechte zu sichern“, sagt er. Jeder Stamm und auch Baufahrzeuge müssen über das Gelände der Seebühne. Mäding will den Vertrag entsprechend ändern lassen.