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Ochsengrund soll grün bleiben

Die Anwohner sammelten Unterschriften gegen das Wohngebiet. Der Stadtrat diskutierte das nicht öffentlich.

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© Dietmar Thomas

Von Natasha G. Allner

Leisnig. Anwohner der Karl-Liebknecht- und der Chemnitzer Straße traten im öffentlichen Teil der Leisniger Stadtratssitzung auf. Sie hatten dem Bürgermeister und Stadträten bereits einen Brief inklusive Unterschriftenliste zukommen lassen. Darin sprachen sie sich gegen die Bebauungspläne im Ochsengrund aus. Ihrem Wunsch nach, solle der lieber naturbelassen bleiben. Neben ihrer Petition hatten die Anwohner eine Menge Fragen im Gepäck. Beispielsweise wollten die Leisniger wissen, wo es Möglichkeiten für Eigenheimbauer gibt und wem diese Flächen gehören. Kritisch wurde auch die neue Zufahrt zum Ochsengrund ab der Chemnitzer Straße bewertet. Die Anwohner befürchten, diese sei die mögliche neue Anbindung eines Baugebietes.

Im Ochsengrund rotieren unterdessen die Baumaschinen. Mitarbeiter der Mildensteiner Baugilde sind zu Gange. Auf einer Fläche steht bereits ein großes Einfamilienhaus. Ein Leisniger, der seinen Namen nicht nennen möchte, hat dieses Grundstück erworben und alle Behördenwege genommen, bis er die Baugenehmigung bekam. Früher haben dort schon Erntehelfer-Gebäude gestanden, es handle sich quasi um einen Ersatzbau. Bei mir ist alles rechtens zugegangen, sagt der Mann und gleichzeitig: „Die Anwohner der Karl-Liebknecht-Straße wird ärgern, dass es Pläne zur Erweiterung des Baugrundes auf der jetzt noch vorhandenen, freien Fläche gibt.“

„Es gibt eine private Bauherrin“

Das grobe Konzept für eine mögliche Bebauung des Privatgrundstückes wurde am 15. März in einer Info-Veranstaltung für Anwohner vorgestellt, erklärt gegenüber dem Döbelner Anzeiger Dirk Morgenstern. Der Geschäftsführer der Mildensteiner Baugilde sagt: „Es gibt eine private Bauherrin. Über deren Konzept wollten wir rechtzeitig informieren und mit den Anwohnern ins Gespräch kommen, was wir uns vorstellen und wie das von ihnen gesehen wird. Obwohl das zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig gewesen wäre, denn die Bürger haben über eine Anhörung der Träger öffentlicher Belange im Rahmen des Verfahrens um den Bebauungsplan die Möglichkeit, ihre Bedenken zu äußern.“

Dieser B-Plan, den es bisher nicht gibt, sei für das Areal allerdings denkbar wichtig, um für Leisniger weitere Bauflächen zu schaffen, so die Aussage Morgensterns. Anfragen gäbe es zahlreiche, vor allem von jungen Familien, die man so in Leisnig zu halten hofft, betont der Baugilde-Chef. Er verweist auf das Baugebiet am Wasserturm.

Bürgermeister Tobias Goth (CDU) hatte während der Stadtratssitzung den Erhalt des Briefes nebst Unterschriften bestätigt, die Diskussion darüber aber in den nichtöffentlichen Teil der Versammlung verschoben. Die für einen Bebauungsplan zuständige Behörde ist übrigens die Bauaufsichtsbehörde beim Landratsamt Mittelsachsen.