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Oldtimerfreunde schauen alten Lieferwagen unter die Haube

Zum dritten der Framo- und Barkas-Freunden rollen mehr als 50 Fahrzeuge an.

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Von Bärbel Schumann

In Reih und Glied stehen die Framo-Lieferwagen, Barkas-Pritzschenfahrzeuge und auch die Kleinbusse auf dem Betriebsgelände von Tecklenborg in Döbeln. Ab und an haben sich einige Trabis und Wartburgautos dazwischen gemogelt. Hier und da ist die Motorhaube geöffnet, damit Neugierige einen Blick in den Innenraum werfen können. Auch Steffen Keller ist aus Grünlichtenberg mit seinem Framo angereist. „2002 habe ich das Fahrzeug wieder aufgebaut. Es ist vom Baujahr 1954“, berichtet er stolz. Die weiteste Tour habe er damit bis nach Mecklenburg zu einem Framo-Treffen unternommen. „So um die 65, 70 Kilometer in der Stunde macht er dann schon“, berichtet der Grünlichtenberger.

„So einen habe ich mal gefahren und auch schon auseinander gebaut und wieder zusammen“, erklärt Harry Preußer aus Döbeln. Der ehemalige Einkäufer im Döbelner Verkehrs- und Tiefbaukombinat war jahrelang mit einem Framo unterwegs, um Fliesen, Vierkanthölzer und anderes mehr für seinen Betrieb heranzuschaffen. „Ich war da in der ganzen DDR unterwegs, manchmal musste ich auch nach Polen fahren“, erinnert er sich. Nach einem Rahmenbruch hat er das Auto total auseinander genommen. Anschließend wurde mit einem längeren Rahmen das Fahrzeug wieder zusammengebaut. „Der Unterschied zum Original bestand aber auch darin, dass eine Busachse eingebaut war. Da schaffte es der Framo schon mal auf 140 Stundenkilometer“, sagt Preußer. Um die Berge hinaus zu kommen, musste viel geschalten werden. Eine besondere Herausforderung sei immer der Kriebsteiner Berg gewesen.

Während Harry Preußer wie viele andere Besucher sich die ausgestellten Fahrzeuge anschaut, kommt ein Robur-Bus angefahren. Am Steuer sitzt Organisator Lutz Kunert. „Wir bieten unseren Gästen eine Führung durch das Pferdebahnmuseum an. Mit dem Verein arbeiten wir eng zusammen. Das Angebot wird rege genutzt“, erzählt er während die Fahrgäste erwartungsvoll einsteigen. Das tut auch Lutz Hitzschke, Vorsitzender des Pferdebahnvereins. Schon auf der Fahrt zum Museum erklärt er den Gästen viel Interessantes zur Pferdebahn und zur Historie Döbelns. „Ich bin begeistert, was hier alles geboten wird. Das Museum war spitze“, erklärt Bernd Herberg aus Sohland, der am Framo-Treffen teilnahm und zu den am weitesten angereisten Teilnehmern gehörte.

Auf dem Betriebsgelände von Tecklenborg war jedoch nicht nur die Framo- und Barkas-Fahrzeugparade sehenswert. Eine Technikschau von Tecklenborg weckte ebenso das Interesse. Die Döbelner Niederlassung des Unternehmens konnte auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken.

„Das Treffen war wieder ein voller Erfolg. Neben der Fahrzeugschau hat mancher auch bei den Teilehändlern ein längst gesuchtes Ersatzteil gefunden. Die Tombola kam gut an, und die Zusammenarbeit mit dem Pferdebahnverein war wieder ausgezeichnet. Besser hätte alles, einschließlich dem Wetter, nicht funktionieren können“, zieht Lutz Kunert sein Resümee.