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Olympia bleibt vorerst ein Traum

Die Dresdner Eiskunstläuferin Sandy Hoffmann verpasst die international geforderte Norm – wie auch die anderen beiden deutschen Aspirantinnen.

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© dpa

Alexander Hiller

Die ohnehin winzige Chance ist wohl dahin. Die Olympischen Spiele in Sotschi werden im Februar 2014 ohne die Eiskunstläuferin Sandy Hoffmann (Dresdner Eislaufverein Elbflorenz) über die Bühne gehen. Keine der drei von der Deutschen Eislauf-Union (DEU) ins Rennen geschickten Athletinnen knackte bei den drei ausgewählten Wettbewerben die internationale Norm von 145,00 Punkten.

Sandy Hoffmann blieb sowohl in Bratislava (110,22), Nizza (105,43) als auch zuletzt am Wochenende im italienischen Merano (115,80) weit unter dem geforderten Wert und den eigenen Möglichkeiten. Allerdings ging die Dresdnerin auch bei zweien dieser Wettbewerbe gehandicapt an den Start. Bei der Ondrej Nepala Trophy in Bratislava erlitt die 20-Jährige während ihrer Kür einen Blutsturz und brachte die vierminütige Vorstellung trotz anhaltendem starken Nasenbluten zu Ende. Vor dem Merano-Cup „war Sandy ziemlich krank“, sagt ihre Mutter Simone Hoffmann. Nach einem Magen-Darm-Infekt ging die Dritte der letztjährigen Deutschen Meisterschaft stark erkältet in den Wettbewerb. „Sie hat ihre Kür super begonnen, drei Dreifachsprünge sauber auf das Eis gebracht, dann fehlte ihr offenbar die Kraft“, meint Simone Hoffmann. Für den missglückten Auftritt in Nizza gebe es allerdings keine Erklärung. „Da muss man keine Ausflüchte suchen, das war nicht gut“, kommentierte die Mutter. „Ihr Saisonbestwert von 115 Punkten spiegelt nicht ihr Leistungsvermögen wider“, meint Simone Hoffmann.

Immerhin stellte ihre Tochter bei der angesprochenen Deutschen Meisterschaft mit 150,48 Punkten einen neuen persönlichen Bestwert auf. „Auf der internationalen Bühne sind die Maßstäbe etwas härter“, unterstreicht Simone Hoffmann. Auch die beiden anderen Anwärterinnen um den einzigen deutschen Startplatz in Sotschi, Natalie Weinzierl (Bestwert: 144,56) und Sarah Hecken (beide Mannheim/134,53), blieben unter der Norm. Also dürfte die DEU keine Einzelläuferin für Sotschi nominieren. Doch so offiziell hat das noch niemand artikuliert. Das nährt Spekulationen. „Wir wissen nicht genau, ob es ein Hintertürchen gibt“, sagt Simone Hoffmann, „wenn überhaupt, dann sicherlich nur für Natalie Weinzierl.“

Für ihre Tochter, die gerade in Nacharbeiten für ihr Maschinenbau-Studium steckt und deshalb für die SZ persönlich nicht erreichbar war, könnte sich aber eventuell eine Chance auf die Teilnahme an der EM in Budapest (13. bis 19. Januar 2014) eröffnen. „Die beiden Damen, die die Qualifikationsrangliste anführen ..., sind für die Europameisterschaften qualifiziert und werden für die EM nominiert“, verkündet der Verband in seinen Kriterien. In dieser nationalen Rangliste liegt Sandy Hoffmann hinter ihren Sotschi-Konkurrentinnen auf Rang drei. Um sich zu verbessern, müsste sie bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin (15./16. Dezember) eine überragende Leistung abliefern. Das klingt erneut nach einer winzigen Chance.