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Ortsfarben: weiß und rot

Im Jahre 1207 wird Zabeltitz erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname könnte als „Leute hinter dem Sumpf“ übersetzt werden. Die Rede war in dem Schriftstück allerdings von einem Heinrich aus Zabeltitz, dem Ahnen der Familie Zobeltitz/Zabeltitz, der der Ort bis ins 14. Jahrhundert hinein gehörte.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Im Jahre 1207 wird Zabeltitz erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname könnte als „Leute hinter dem Sumpf“ übersetzt werden. Die Rede war in dem Schriftstück allerdings von einem Heinrich aus Zabeltitz, dem Ahnen der Familie Zobeltitz/Zabeltitz, der der Ort bis ins 14. Jahrhundert hinein gehörte. Auf diesen damaligen Besitzer geht das Familienwappen zurück, das zwei weiße Pfähle auf rotem Grund zeigt. Die Gründung des Ortes auf sumpfigem Boden ist hier symbolisch dargestellt. Wird doch Zabeltitz noch heute von den Wasserläufen Röder, Elligast und Radener Runze begrenzt.

Im oberen Teil des Wappenschildes finden sich ein (eigentlich silberner) Pflug und ein Haselnusszweig. Genauer gesagt sind es Lindenblätter, ein Versehen des Zeichners Sievert aus Großenhain. Pflug und Zweig entstammen der Libussa-Sage (siehe Keller) und damit dem Pflugkschen Familienwappen. Dieses Geschlecht besaß Zabeltitz runde 200 Jahre, von 1387 bis 1588.

„Erfinder“ des heutigen Gemeindewappens ist Heimatforscher Helmut Enger. 1991 stellte er das Ortswappen zusammen, nachdem der Wunsch danach laut geworden war. Es zeigt nicht nur die Ortsfarben weiß-rot, sondern nimmt mit den grün-weißen Sachsenfarben auch auf regionale Zugehörigkeit Bezug.

Ein wenig anders, aber im selben Jahr entstand durch Heimatfreund Enger das Wappen des Ortsteiles Görzig. Als Sinnbild dieses Dorfes wurde die Röderblume gewählt, sie steht vor einer steinernen Brücke im blauem Untergrund (Röder). Wegen der engen Bindungen zu Zabeltitz und Großenhain sind der Pflug aus dem Familienwappen der Pflugks und der Meißner Löwe aus dem Großenhainer Stadtwappen beigegeben. Gelb-blau sollen deshalb die Ortsfarben von Görzig sein.

Auch Strauch hat ein – allerdings inoffizielles – Ortswappen, ein Teil des Familienwappens derer von Rochow. Diese Familie besaß eine Zeit lang das Straucher Rittergut. Teil des Wappens ist ein aus einer Krone emporspringender Bock, darunter befindet sich ein Wappenfeld mit drei Doppeltürmen aus dem Schachspiel. Ein von Rochow soll einst in den Kreuzzügen gegen einen Sultan Schach gespielt haben. Er gewann mit einem geschickten Zug (der späteren Rochade) drei Partien.

Dorfsiegel sind auch noch von anderen Ortsteilen der Gemeinde überliefert. Sie sind im Stadtarchiv Großenhain aufbewahrt. In Skaup soll im Siegel eine Dorflinde, in anderer Fassung auch ein Fisch und eine Ähre dargestellt gewesen sein.

Im Übigauer Siegel findet man ein Herz mit drei hervorwachsenden Blumen. Auch das Zabeltitzer Siegel soll Mitte des 19. Jahrhunderts so ausgesehen haben. Das Krauschützer Siegel bildet drei Blumen ab, das Straucher Siegel hat oben drei Linden und darunter drei Schlehenbüsche.