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Ortsfeuerwehr im Dauereinsatz

18 Mal sind die Kameraden der Spitzkunnersdorfer Feuerwehr in diesem Jahr schon ausgerückt. So oft wie noch nie.

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Von Holger Gutte

Noch ist das Jahr nicht rum, dennoch haben die Kameraden der Spitzkunnersdorfer Ortsfeuerwehr schon so viele Einsätze in den Knochen, wie mindestens seit 2006 nicht mehr. Es sind fast doppelt so viele wie sonst üblich. Rein statistisch gesehen, sind es bisher seit Januar dieses Jahres 1,8 Einsätze pro Monat.

Zu den bisher 18 Einsätzen in diesem Jahr der Spitzkunnersdorfer Ortsfeuerwehr gehörte auch ein Gasalarm bei der ehemaligen Wefa im Ort.
Zu den bisher 18 Einsätzen in diesem Jahr der Spitzkunnersdorfer Ortsfeuerwehr gehörte auch ein Gasalarm bei der ehemaligen Wefa im Ort. © privat
Auch bei diesem schweren Verkehrsunfall mit Verletzten war die Feuerwehr Spitzkunnersdorf vor Ort.
Auch bei diesem schweren Verkehrsunfall mit Verletzten war die Feuerwehr Spitzkunnersdorf vor Ort. © privat
Der Feldbrand im Sommer in Spitzkunnersdorf.
Der Feldbrand im Sommer in Spitzkunnersdorf. © privat

Gleich im Januar waren sie mit in Seifhennersdorf dabei, als ein Dachstuhlbrand in einem großen ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses in der Zollstraße gelöscht werden musste. „Insgesamt 18 Einsätze sind es seither gewesen, berichtet Spitzkunnersdorfs Ortswehrleiter Daniel Radisch. Und der letzte liegt erst wenige Tage zurück. Am vergangenen Mittwoch sorgte Sturm Friedericke schon um 6.28 Uhr für einen Einsatz. In Spitzkunnersdorf hing ein Baum in einer Oberleitung fest und sorgte ständig für Funkenschlag und Stromstörungen. „Wir mussten den Baum fällen“, sagt er.

Solche und andere technische Hilfeleistungen machten in diesem Jahr fast die Hälfte der Einsätze der Spitzkunnersdorfer Ortswehr aus. Einmal mussten sie sogar wegen Gasgeruchs ausrücken. Diebe hatten in dem leer stehenden Fabrikgebäude der ehemaligen Wefa an der Hauptstraße in Spitzkunnersdorf die Gasleitungsrohre gestohlen. Ihnen war dabei scheinbar egal, dass die Leitungen noch voll unter Druck standen. In Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen Enso und der Polizei wurde das Gebäude bis zum Eintreffen der Techniker gesichert, bis die Gaszufuhr am Haus abgestellt werden konnte.

Auch zu einem schweren Verkehrsunfall mit drei Verletzten mussten sie in diesem Jahr wieder ausrücken, berichtet Daniel Radisch. „Einsätze mit Personenschaden sind die Schlimmsten“, erzählt er. Vor allem, wenn die Personen sehr schwer verletzt sind oder unter Schock schreiend geborgen werden müssen. Da heißt es abschätzen und miteinander reden, ob nach so einem Einsatz für die Kameraden ein Einsatznachsorgeteam notwendig ist. „Auch unser Pfarrer hat uns für solche Fälle seine Seelsorge angeboten“, sagt der Ortswehrleiter.

25 aktive Kameraden gehören der Ortswehr von Spitzkunnersdorf an. Sieben arbeiten in der Jugend-Feuerwehr mit und 16 sind noch in der Alters- und Ehrenabteilung. Die Ortswehr, die zur Gemeindewehr Leutersdorf gehört, ist technisch gut ausgerüstet. Seit diesem Jahr haben sie hier auch Unterstützung durch eine Wasserwacht. Die ist angesichts der letzten Hochwasserereignisse im Ort gegründet worden. Die Ausrüstung, wie vier Hochleistungspumpen, Notstromaggregate und anderes für den Einsatzhänger der Wacht, ist schon da. Und der Wagen soll nun auch noch kommen. Daniel Radisch wünschte sich für seien Wehr noch einen Rettungssatz. Der besteht aus schweren Spreizern, Scheren und Stabilisierungsgeräten. Das alles ist gerade bei Hilfeleistungen bei Unfällen wichtig. Bisher standen auf der Dringlichkeitsliste der Gemeindewehr aber andere Investitionen weiter oben. Im Moment investiert die Gemeinde Leutersdorf gerade in ein neues Löschgruppenfahrzeug.