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Personalkarussell rotiert

Zurzeit werden viele neue Mitarbeiter in der Gemeinde angestellt. Sie zu finden, ist manchmal nicht einfach.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau. Die Senioren der Gemeinde kennen sie, weil sie zehn Jahre lang die Weihnachtsfeier der Gemeinde organisierte. Auch Gewerbetreibenden ist sie bekannt. Denn Birgit Müller war bisher unter anderem für die An- und Abmeldung zuständig. Nach mehr als 34 Jahren im öffentlichen Dienst geht sie nun in den Ruhestand. Und das ging nicht ohne Tränen ab – und nicht nur bei Birgit Müller. Sie wurde von den Kollegen, die sich schon jetzt auf einen Besuch der Ruheständlerin freuen, feierlich verabschiedet.

Die langjährige Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Ostrau Birgit Müller wurde von Bürgermeister Dirk Schilling verabschiedet.
Die langjährige Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Ostrau Birgit Müller wurde von Bürgermeister Dirk Schilling verabschiedet. © André Braun

Ihren Beruf als Industriekauffrau lernte Birgit Müller bei der Jugendmode in Roßwein, später war sie bei Reco-Mieder für den Absatz zuständig und arbeitete bei Decenta, heute Florena, in der Ökonomie. Bevor sie vom Schrebitzer Bürgermeister Johannes Sommer gefragt wurde, ob sie nicht in der Verwaltung einsteigen will, war Birgit Müller bei den Jugendmöbeln in der Materialwirtschaft tätig. Ab 1983 war die Döbelnerin, die der Liebe wegen nach Schrebitz zog, beim Rat der Gemeinde Schrebitz tätig und nach der Eingemeindung am 1. Januar 1999 bei der Gemeinde Ostrau, zunächst in der Außenstelle Schrebitz. „Ich war gern für die Leute da, jeder wurde korrekt behandelt“, so Birgit Müller. Zehn Bürgermeister waren ihre Chefs. Sie habe sich wohl gefühlt im Team und das sei auch beim Abschied noch einmal deutlich geworden. Birgit Müller hat auch in Hinblick auf ihre Funktion als Vorsitzende des Heimatvereins und als engagierte Schrebitzerin immer Unterstützung von der Gemeinde erhalten.

Zu den größten beruflichen Herausforderungen in den letzten Jahren gehörten die Mitarbeit am Heimatbuch der Gemeinde sowie die Organisation des Festumzuges zur 825-Jahr-Feier von Ostrau im Jahr 2015. An diesem nahmen 530 Akteure teil. Sie gestalten 42 Bilder. „Es war eine schöne Zeit und ich werde die Kollegen vermissen. Aber langweilig wird mein Ruhestand nach 47 Arbeitsjahren nicht“, so Birgit Müller. Sie habe konkrete Pläne als Vorsitzende des Heimatvereins und auch privat. Da will sie sich sportlich betätigen und die nähere Umgebung mit dem Rad erkunden. Besonders hänge ihr Herz an Meißen.

Ihre Aufgaben im Gewerbe- und Sozialamt übernimmt Maria Solyga, die keine Unbekannte auf dem Gemeindeamt ist. Im vergangenen Jahr vertrat sie für längere Zeit die Sekretärin des Bürgermeisters, arbeitete im Hauptamt, übernahm Aufgaben im Ordnungsamt und arbeitete sich in ihren neuen Bereich ein. Seit Juni ist Maria Solyga fest eingestellt. Das trifft auch auf Denise Pönitz zu, die nach der Verabschiedung der ehemaligen Sekretärin des Bürgermeisters für zwei Jahre befristet eingestellt wurde.

Zurzeit sichtet Hauptamtsleiterin Antje Zornik die Bewerbungsunterlagen für die Stelle eines Sachbearbeiters im Bereich Steuern. „Eine Kollegin fällt wegen Krankheit für längere Zeit aus. Deshalb schrieben wir die Stelle befristet und halbtags aus“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) zur Ratssitzung. Auch wenn es verhältnismäßig viele Bewerber für die Stellen im öffentlichen Dienst gebe, so sei es trotzdem schwierig, Fachpersonal zu finden, so der Bürgermeister. Die Stelle eines Bauhofmitarbeiters, der seit Ende 2016 für längere Zeit krankheitsbedingt fehlt, wurde besetzt. Steffen Resch erhielt eine befristete Einstellung. Auch in der Kindertagesstätte dreht sich das Personalkarussell. Zwei langjährige Mitarbeiterinnen werden beziehungsweise wurden verabschiedet und drei neue eingestellt. Ihr Arbeitsvertrag ist vorerst für ein Jahr befristet. Zwei Erzieherinnen ersetzen Kolleginnen, die in den Ruhestand gehen, und eine wurde wegen des veränderten Personalschlüssels und der höheren Anzahl der Kinder eingestellt. „Alle drei sind ausgebildete Erzieherinnen. Sie arbeiten in der Regel 34 Wochenstunden. Die Anzahl kann zwischen 30 und 38 Stunden schwanken. So können wir auf Krankheit oder veränderte Betreuungszahlen reagieren“, sagte der Bürgermeister. Im nächsten Jahr gehen drei weitere Kolleginnen der Kita in den Ruhestand.