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Pfefferspray gegen Demonstranten

Zunächst hatte die Polizei dementiert, dass während der AfD-Veranstaltung am Dienstag die Sprühwaffe eingesetzt wurde. Jetzt ist es anders.

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© ronaldbonss.com

Von Andreas Weller

Nicht nur die Hetzrede von AfD-Politiker Björn Höcke am Dienstagabend im Ballhaus Watzke erzürnt die Gemüter. Auch über den Polizeieinsatz wird weiter diskutiert. Gegendemonstranten hatten sich im Nachgang beschwert, dass sie mit Pfefferspray von Beamten attackiert worden seien. Am Mittwoch dementierte die Polizei dies noch, sagte, der Einsatz des Reizsprays sei nur angedroht worden.

Am Donnerstag räumte Polizeisprecher Thomas Geithner nun ein: „Ein Kollege hat Pfefferspray eingesetzt, dies aus persönlichen Gründen aber zunächst nicht gesagt.“ Im Nachgang solcher Einsätze fragen die Zugführer routinemäßig ab, ob es Besonderheiten gab und in diesem Fall auch, ob das Spray eingesetzt wurde. Dies sei von allen Einsatzkräften verneint worden, deshalb auch das Dementi vom Mittwoch, so Geithner. Nun hat ein Polizist aber zugegeben, doch das Spray gegen Demonstranten eingesetzt zu haben.

Es war diese brenzlige Situation vor dem Nachtclub Klax: Rund 50 linke Demonstranten versuchten Dienstagabend wieder vor das Ballhaus zu kommen, um ihren Unmut über die AfD-Veranstaltung kundzutun. Polizisten hielten sie auf. Plötzlich warfen einige Demonstranten Schnee- und Eisbälle auf die Beamten. Im Gerangel muss dann ein Polizist das Spray gezückt und gesprüht haben.

„An der Rechtmäßigkeit des Einsatzes haben wir keinen Zweifel“, so Geithner. Schließlich seien die Beamten provoziert worden. „Aber wir kritisieren, dass der Kollege nicht umgehend den Einsatz des Sprays eingeräumt hat.“ Das werde mit dem betreffenden Beamten ausgewertet.