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Pflegen, helfen, heilen

Im Klinikum Döbeln beginnen fünf Lehrlinge ihre Ausbildung. Eigentlich hätten es doppelt so viele sein können.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Natalie Klotz ist die einzige Auswärtige. Sie wohnt in Mittweida. Ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin wollte sie eigentlich im dortigen Krankenhaus beginnen. Da sich das aber in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, bekam die 17-Jährige eine Ablehnung. In der Döbelner Klinik hatte die junge Frau Glück. „Ich finde den Beruf spannend. Ich möchte mit Menschen arbeiten. Und hier gefällt mir das Ambiente“, erklärt sie die Wahl des Berufes. Ob der wirklich etwas für sie ist, hat sie schon bei zwei Praktika auf der Entbindungsstation in Mittweida getestet.

Natalie ist eine von fünf Auszubildenden, die in den kommenden drei Jahren im Klinikum Döbeln den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers lernen. Von den zahlreichen jungen Leuten, die sich beworben haben, hatten zehn eine Zusage bekommen. Fünf haben wieder abgesagt. „Sie sind umgezogen, haben eine andere Stelle angenommen oder waren aus gesundheitlichen Gründen nicht geeignet“, erklärt Lisa Friedrich, Assistentin der Pflegedienstleitung des Klinikums. Manche Jugendlichen seien auch einfach noch zu jung für die Ausbildung. Die können aber in einem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) den Beruf kennenlernen. „Wenn sie sich in dieser Zeit gut anstellen, bekommen sie im nächsten Jahr einen Ausbildungsplatz“, so Lisa Friedrich. Acht FSJ-ler wollen diese Chance nutzen. Lukas Hanschmann aus Stauchitz hat sich zuerst als Konstruktionsmechaniker versucht, bei einem Praktikum im Krankenhaus aber gemerkt, dass ihm diese Richtung besser liegt. Richard Conru ist sich über seinen beruflichen Weg noch nicht ganz klar. Er weiß aber, dass es kein Handwerksberuf sein soll. „Die Arbeit im Krankenhaus interessiert mich mehr“, sagt der Zschaitzer. Sarah Melzer gehört zu den Jüngsten. Die Döbelnerin hat zwar noch kein Praktikum absolviert. Aber für sie sei schon lange klar gewesen, dass ihre Ausbildung im medizinischen Bereich liegen sollte.

Einige Kenntnisse bringt dagegen Vanessa Hinke mit. Die 19-Jährige ist gelernte Sozialassistentin. „Der Beruf ist eine Zwischenstufe zur Ausbildung zum Erzieher. Aber ich habe gemerkt, dass mir das doch nicht so liegt“, erklärt die Döbelnerin. Da sie auch schon in der Alten- und Behindertenpflege gearbeitet hat, hofft sie mit dem Gesundheits- und Krankenpfleger nun die richtige Wahl zu treffen.

Während eines Einführungstages haben die jungen Leute gestern das Klinikum Döbeln kennengelernt. Richtig los geht es für sie am 1. September mit einem großen Theorieblock an der Heimerer-Schule in Döbeln. Mit der ist das Klinikum in einem Ausbildungsverbund. In den kommenden drei Jahren durchlaufen die Lehrlinge viele Stationen im Döbelner Krankenhaus. „Für manche Praktika müssen sie aber auch in andere Einrichtungen, weil es bei uns nicht alle Abteilungen gibt“, so Pflegedienstleiterin Romi Konrad. Die Psychiatrie lernen die Azubis zum Beispiel in Hochweitzschen kennen, die Entbindung in Riesa oder Mittweida und die Kinderheilkunde in Wermsdorf. In der Region Döbeln werden sie außerdem in der ambulanten und stationären Pflege arbeiten.

An Bewerbern mangelt es dem Klinikum noch nicht, auch wenn es dieses Jahr etwas weniger waren, als in den Vorjahren, so Romi Konrad. Für die Ausbildung ab Herbst kommenden Jahres liegen bereits zehn Bewerbungen vor. Wer am 1. September 2017 eine Lehre im Krankenhaus beginnen möchte, kann seine Unterlagen noch bis zum 31. Dezember einreichen.