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SZ + Pirna

Ärger um Pirnas Hundetoiletten

Einwohner beklagen, dass ständig Tüten fehlen, um die tierischen Verdauungsreste zu entsorgen. Die Stadt sieht sich derweil mit einem anderen Problem konfrontiert.

Von Thomas Möckel
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Griff zur Hundetoilette: Einige ziehen mehr Tüten aus dem Spender als sie brauchen.
Griff zur Hundetoilette: Einige ziehen mehr Tüten aus dem Spender als sie brauchen. © Claudia Hübschmann

Am Netz der städtischen Hundetoiletten gibt es erneut massive Kritik. Der Pirnaer Julian Scharnhorst beklagte jüngst in der Einwohnerfragestunde des Stadtrates, dass die Beutelspender an den meisten Hundetoiletten im Stadtgebiet oft leer seien beziehungsweise nicht regelmäßig aufgefüllt zu werden scheinen. Allerdings sei auch beobachtet worden, dass einige Hundehalter mehr Beutel als notwendig aus den Spender-Boxen entnehmen. „Dieses Verhalten ist sehr schade“, sagt Scharnhorst. Die Boxen dann allerdings nicht wieder aufzufüllen, könne aber auch keine Lösung sein.

Nach Aussage der Stadt stelle es eine freiwillige Aufgabe der Kommune dar, Hundekotbeutel-Spender aufzustellen und mit den Tüten zu befüllen. „Diese Aufgabe nimmt Pirna wahr, um ein sauberes Stadtbild zu fördern“, sagt Bürgermeister Markus Dreßler (CDU). Die Hundetoiletten würden regelmäßig – je nach Bedarf bei der Leerung der entsprechenden, in der Nähe befindlichen Abfallbehälter – neu mit den Plastikbeuteln bestückt. Dies geschehe in der Regel einmal pro Woche.

In der Tat habe die Stadt bereits häufiger festgestellt, dass diese Tüten missbräuchlich in hoher Stückzahl entnommen wurden, sodass die Spender schneller leer waren als bei einer üblichen Benutzung. Diesem Fehlverhalten Einzelner, so Dreßler, könne aber leider nur schwer entgegengewirkt werden.

Für zusätzliche Hundetoiletten fehlt das Geld

Ungeachtet dessen hatte die Stadt bereits Anfang 2021 die Bitte von Stadträten abschlägig beschieden, das Netz der Hundekotbeutel-Spender auszuweiten. Nach Auskunft des Rathauses gab es seinerzeit 20 Hundetoiletten, fünf in der Innenstadt, 15 in den übrigen Gebieten. Daran hat sich bislang nichts geändert. Weitere aufzustellen, so gab die Stadt damals an, bedeute für Pirna allerdings einen erheblichen finanziellen Mehraufwand. Gelder seien dafür im Haushalt für 2021/22 nicht eingeplant. Daher könne die Stadt dem Wunsch nach zusätzlichen Hundetoiletten nicht entsprechen.

Auch in der aktuellen Haushaltsperiode 2023/24 ist die finanzielle Situation derart angespannt, dass auch jetzt das Geld aller Voraussicht nach weder für zusätzliche Hundetoiletten noch für einen erweiterten Befüll-Rhythmus reicht. Alternativ, so befand das Rathaus 2021, könnten zwar vorhandene Toiletten an andere Standorte umgesetzt werden. Doch das erschien der Stadt als wenig vorteilhaft, da die Tütenspender ja dann an anderen Stellen verschwinden.