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Altstadt Pirna: Baustelle geht, Sperrung bleibt

Die Stadtwerke arbeiten noch bis Ende März an der Schloßstraße und Oberen Burgstraße. Danach wird einiges nicht mehr so sein, wie es mal war.

Von Thomas Möckel
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Stadtwerke-Baustelle in der Schloßstraße: künftig keine Ausfahrt mehr für den Durchgangsverkehr vom Markt.
Stadtwerke-Baustelle in der Schloßstraße: künftig keine Ausfahrt mehr für den Durchgangsverkehr vom Markt. © Daniel Förster

Mitte Mai vergangenen Jahres begannen die Stadtwerke Pirna in der Altstadt mit einem großangelegten Bauvorhaben: Im Bereich der Schloßstraße und der Oberen Burgstraße war der alte Abwasserkanal gegen einen neuen zu tauschen. Zum Teil wurden auch Hausanschlussleitungen erneuert. Ebenso zu dem Projekt gehörte, zwischen dem Tischerplatz und dem Stadthaus am Markt ein Leerrohr für ein Fernmeldekabel zu verlegen. Über dieses Kabel soll künftig die Trafostation im Stadthaus in das Leitsystem der Stadtwerke eingebunden werden.

Die Fachleute legten zunächst an der Schloßstraße los, die Trasse war wochenlang gesperrt, Anwohnerparkplätze entfielen zeitweise. Ende Juni rückte das Baufeld dann weiter auf die Obere Burgstraße. Für den Kanalbau in diesem Bereich war es erforderlich, für einige Zeit die vorhandene Trinkwasser- und Gasleitung außer Betrieb zu nehmen. Die Anwohner wurden derweil über provisorische Leitungen versorgt.

Nun geht die Großbaustelle in die Schlussphase, ein Großteil der Arbeiten ist abgeschlossen. „Der neue Abwasserkanal ist verlegt und stellt wieder für Jahrzehnte die Entsorgung sicher“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Laura Braun. Aber so ganz fertig ist das Projekt noch nicht.

Bauende immer wieder verschoben

Nach Auskunft der Stadtwerke erledigen die Fachleute seit Beginn des neuen Jahres Restarbeiten. So verlegen sie zwischen Schmiedestraße und Schloßstraße noch die letzten Meter des Leerrohres. Darüber hinaus pflastern sie die Obere Burgstraße zwischen dem Polizeirevier und der Schlossstraße.

Je nach Witterung werden diese Arbeiten bis Ende März dauern. Die Vollsperrung des Baubereiches für den Durchgangsverkehr bleibt bis dahin weiter bestehen. Anlieger können ihre Grundstücke je nach Lage des Baufeldes aus Richtung Schlossstraße oder aus Richtung Tischerplatz erreichen.

Ursprünglich sollte das Großprojekt schon im Oktober 2021 abgeschlossen werden, doch das Bauende hatte sich zuletzt immer wieder verschoben. Nach Aussage der Stadtwerke mussten die Arbeiten mehrfach unterbrochen werden, da archäologisch relevante Bodenfunde entdeckt wurden sowie unplanmäßig Leitungen im Baufeld verlegt und erneuert werden mussten.

Markt-Route bleibt dauerhaft dicht

Nach dem Ende der Bauarbeiten wird einiges nicht mehr so sein, wie es einmal war. Die Stadt hatte die Großbaustelle zum Anlass genommen, einen Versuch zu starten. Weil eine Ausfahrt vom Markt über Schloßstraße und Obere Burgstraße ohnehin nicht möglich war, ließ das Rathaus ebenfalls von Mitte Mai 2021 an den Markt testweise für den Durchgangsverkehr sperren. So hatte es der Stadtrat schon Mitte 2020 beschlossen, Basis dafür bildeten Vorgaben im Verkehrsentwicklungsplan 2030.

In der Zwischenzeit wollte die Stadt ergründen, wie sich diese Sperrung sowohl auf die Marktanrainer sowie das übrige Verkehrsgefüge auswirkt. Nach mehreren Test-Monaten kam das Rathaus zu dem Schluss: Die Marktdurchfahrt ist entbehrlich, und andere Straßen könnten den damit einhergehenden Zusatzverkehr problemlos verkraften.

Im Dezember 2021 beschloss der Stadtrat, dass die Route über den Markt nun dauerhaft dicht bleibt und nicht wieder geöffnet wird – auch nicht nach Ende der Stadtwerke-Baustelle. Die Sperrung betrifft jedoch nur den Durchgangsverkehr, Anwohner und Lieferanten können den Markt weiter erreichen, dann sogar von zwei Seiten aus.

Einmal wie gehabt von der Badergasse aus, sowie auch von der Schloßstraße aus. Dafür hebt die Stadt die bisherige Einbahnstraßenreglung auf der Schlossstraße auf. Sobald die Stadtwerke-Baustelle abgeschlossen ist, können Anlieger und Lieferanten auch über die Route Tischerplatz-Obere Burgstraße-Schloßstraße zum Markt fahren. Im Bereich zwischen der Bäckerei Beier und dem Canalettohaus gibt es künftig eine Wendemöglichkeit sowie Behindertenparkplätze.