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Besuch aus Südafrika: Wiedersehen mit Freunden

Der Kirchenbezirk Pirna hat zwei Partnergemeinden im Land am Kap der Guten Hoffnung. Nach einer längeren Pause gibt es nun wieder ein Treffen.

Von Thomas Möckel
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Gäste aus Südafrika, hier bei einem Ausflug nach Dresden: Martin Luther gehört zum Pflichtprogramm.
Gäste aus Südafrika, hier bei einem Ausflug nach Dresden: Martin Luther gehört zum Pflichtprogramm. © privat

Es gibt Freundschaften, die sind für die Ewigkeit gemacht: Bereits seit 1990 besteht im Kirchenbezirk Pirna der evangelisch-lutherischen Landeskirche – der in etwa identisch ist mit den Grenzen des früheren Landkreises Sächsische Schweiz – ein Arbeitskreis „Südafrika“. Initiiert wurde er seinerzeit durch die Partnerschaft mit dem damaligen Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte in der Hannoverschen Landeskirche in Niedersachsen.

Seither kümmert sich der Arbeitskreis als Ausschuss der Kirchenbezirkssynode um die Verbindung des Kirchenbezirks in die weite Welt, speziell um das Land am Kap der Guten Hoffnung. Es gibt zwei lutherische Partnergemeinden in Kwa Zulu-Natal – Pietermaritzburg-North und Emtulwa. „Seitdem versuchen wir, Menschen zusammenzubringen, denn wir leben auf einer Erde“, sagt Ina-Maria Vetter aus Bad Schandau, die den Arbeitskreis Südafrika leitet.

Denn Südafrika habe viele Ähnlichkeiten mit Deutschland: Es sei auch ein Land mit „Wende“, ebenso ähnelten sich die Fragen „Wem gehört was?“, „Wer hat das Sagen?“ und „Wie gehen wir mit der Vergangenheit um?“ sehr. Allerdings seien die gesellschaftlichen Unterschiede in Südafrika noch viel krasser. „Denn Arme sind dort wirklich arm und Reiche wirklich reich“, sagt Ina-Maria Vetter.

In allen Regionen des Kirchenbezirks unterwegs

Neben Kontakten in verschiedenen Formen versucht der Arbeitskreis, Begegnungen zwischen den Menschen zu organisieren, Informationen weiterzugeben und besonders den vom HI-Virus geschädigten Kindern und Jugendlichen durch die Arbeit für den Bildungsfonds/Schulgeldfonds einen Start ins Leben zu ermöglichen. Alle gesammelten Gelder kommen direkt und ohne Abzüge den Kindern und Jugendlichen in den südafrikanischen Partnergemeinden zugute.

In regelmäßigen Abständen initiiert der Arbeitskreis Besuche hier und dort. Anfangs traf man sich alle zwei Jahre, später wurde der Zeitraum auf drei Jahre gestreckt. Allerdings sind nun – bedingt durch die Corona-Zwangspause – vier Jahre seit der letzten Begegnung vergangen. Doch nun hat das Warten ein Ende. Die Freunde – erwartet werden sechs Personen – aus Südafrika kommen am 10. Juni an und werden bis zum 27. Juni Gäste des Kirchenbezirks sein.

Um alle Regionen kennenzulernen, sind sie die ersten Tage in und um Pirna unterwegs, danach in und um Bad Gottleuba und zum Schluss in Sebnitz und Umgebung. „Geplant sind sehr unterschiedliche Begegnungen – in Kirchgemeinden, Schulen, Betrieben, im Landtag“, sagt Ina-Maria Vetter. Es gibt beispielsweise Gottesdienst-Besuche, Gemeindeabende, eine Stippvisite beim Sachsenforst, Gespräche mit Abgeordneten, einen Rundgang im Besucherbergwerk, Wanderungen, einen Abstecher in die Sebnitzer Kunstblumenmanufaktur.

Eine Tagesfahrt nach Wittenberg

Das alles steht unter dem Motto „… dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“. Das ist auch das Thema einer großen Partnerschaftstagung in Meißen, ausgerichtet von der sächsischen Landeskirche. Erwartet werden dort Menschen aus 22 Ländern, die Partnerschaften zu Gemeinden und Einrichtungen in Sachsen haben. Zu dieser Tagung werden zwei Gäste fahren, das Begegnungsfest in Meißen am 18. Juni genießen dann alle Gäste in Meißen.

Und es gibt noch einen Höhepunkt: Mitglieder des Arbeitskreises und die Besucher aus Südafrika fahren gemeinsam an einem Tag nach Wittenberg – denn für die Christen aus Südafrika gehört ein Besuch in der Lutherstadt einfach dazu. „Wir freuen uns sehr auf den Besuch“, sagt Ina-Maria Vetter, „und wir hoffen, dass es uns immer besser gelingt, Begegnung auf Augenhöhe zu ermöglichen.“