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Pirna: So wohnt es sich bald hinterm Hanno

An der Hohen Straße hinter dem Jugend- und Vereinshaus ist ein neues Baugebiet entstanden. Eine Dresdner Firma errichtet dort jetzt zwei Mehrfamilienhäuser.

Von Thomas Möckel
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Baugebiet an der Hohen Straße: 13 neue Wohnungen in bester Lage.
Baugebiet an der Hohen Straße: 13 neue Wohnungen in bester Lage. © Visualisierung: pohl.projects gm

An der Hohen Straße in Pirna, gleich hinter dem Jugend- und Vereinshaus "Hanno", erstreckt sich ein langgezogenes Grundstück, es reicht bis an die Straße "Dr.-Friedrichs-Höhe".

Das etwa 8.000 Quadratmeter große Areal gehörte einst der Stadt und den Stadtwerken, früher unter anderem bebaut mit einem Garagenhof und einer Umspannstation. Beides wurde nicht mehr benötigt und ist längst abgerissen. Doch schon zuvor stellte sich die Frage: Was soll einmal aus dieser wenig ansehnlichen Brache werden?

Die Hohe Straße gehört zu den besten und begehrtesten Wohnlagen in Pirna, von der Anhöhe aus reicht der Blick über Pirna und das Elbtal bis nach Dresden.

Am Beginn, gleich hinter dem Abzweig von der B 172, war die Hohe Straße anfangs nur locker bebaut, doch in den vergangenen Jahren entstanden dort an der westlichen Seite mehrere moderne Stadtvillen.

So lag die Idee nahe, aus der Brache hinterm Hanno einen Wohnstandort zu machen.

Das Baugebiet war anfangs umstritten

Schon 2016 beschloss der Stadtrat, einen Bebauungsplan für dieses Areal aufzustellen. Das Projekt war anfangs umstritten, vor allem deswegen, weil wegen der geplanten Zufahrt zum Baugebiet von der Hohen Straße aus mehrere alte große Bäume gefällt werden mussten.

Zudem wurde hinter dem geplanten Wohngebiet ein Waldstreifen entwidmet und die Waldgrenze verschoben. Denn laut sächsischem Waldgesetz müssen Neubauten "mit Feuerstätten" mindestens 30 Meter Abstand zum Wald einhalten, der angesichts des vorhandenen Waldes am Hang hinter dem Areal ursprünglich nicht gegeben war. Ein Großteil der Bäume in dem entwidmeten Streifen wurde abgeholzt.

Gleichwohl fand der Bebauungsplan im Stadtrat eine Mehrheit, die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP) erschloss das Areal. Entstanden ist ein Baugebiet mit Platz für drei Eigenheime - sowie ein weitaus größeres Vorhaben, das nun Gestalt annimmt.

Blick über das neue Wohngebiet in Richtung Hanno: Die Arbeiten an der Tiefgarage haben bereits begonnen.
Blick über das neue Wohngebiet in Richtung Hanno: Die Arbeiten an der Tiefgarage haben bereits begonnen. © Daniel Schäfer

Ausreichend Platz für Grünflächen

Die Firma "pohl.projects", ein Architekturbüro und gleichermaßen eine Bauträger-Gesellschaft mit Sitz in Dresden, wird auf dem Grundstück unmittelbar hinter dem Hanno zwei Mehrfamilienhäuser errichten, die mit einem Bau in der Mitte verbunden werden. Die Tiefbauarbeiten an dem Projekt mit dem Titel "Hohe Haine Pirna" haben jetzt begonnen.

Konzipiert und entworfen wurden die beiden Gebäude komplett im Unternehmen. "Wir sind mit Leib und Seele Architekten. Wir erwerben Grundstücke und planen dann selbst passend die Häuser dazu", sagt Geschäftsführerin Konstanze Pohl.

Das Grundstück in Pirna ist reichlich 3.000 Quadratmeter groß. Die Investoren achten dabei - wie auch bei ihren anderen Vorhaben - stets darauf, es nicht vollends zu bebauen. Ringsum soll genügend Platz bleiben für Grünflächen und Bäume. "Unsere Häuser haben daher einen großen Wiedererkennungswert", sagt Konstanze Pohl.

Lage und Infrastruktur in Pirna passen

Für "pohl.projects" ist die "Hohe Haine" das erste Vorhaben in Pirna. Das Unternehmen sucht immer wieder Grundstücke, möglichst hübsch, möglichst schön gelegen. "In Dresden ist es allerdings inzwischen schwierig, so etwas zu finden", sagt Anja Grohmann von "pohl.projects".

Daher bewarb sich das Architekturbüro mit seinen Entwürfen auf das Grundstück in Pirna - und bekam den Zuschlag.

Aus Sicht der Investoren passen hier Lage und Infrastruktur. Hinzu kommt, dass Pirna eine wachsende Stadt ist, die seit mehreren Jahren wieder vom Zuzug profitiert - und daher auch neuen Wohnraum dringend braucht.

Tiefgarage unter beiden Häusern

Erschlossen wird die neue Wohnanlage von der Hohen Straße aus, von dort aus führt auch die Zufahrt ins Untergeschoss.

Unter beiden Gebäuden entsteht flächendeckend eine Tiefgarage mit insgesamt 16 Stellplätzen, alle auf einer Ebene. Auf sogenannte Doppelparker, in denen zwei Autos übereinander abgestellt werden können, verzichteten die Architekten.

Ebenso in diesem Bereich befinden sich zu jeder Wohnung zugeordnete Kellerräume sowie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Mülltonnen.

Zwei Treppenaufgänge führen vom Untergeschoss aus nach oben, die Bewohner können aber von der Tiefgarage aus auch per Fahrstuhl barrierefrei ihre Quartiere erreichen.

Etwas abseits der Tiefgaragen-Einfahrt führt eine Treppe und ein sich anschließender Weg zu den Eingängen der Häuser, die auf der von der Straße abgewandten Seite liegen.

Blick auf die künftige Tiefgarageneinfahrt: Das Wohngebiet wird von der Hohen Straße aus erschlossen.
Blick auf die künftige Tiefgarageneinfahrt: Das Wohngebiet wird von der Hohen Straße aus erschlossen. © Daniel Schäfer

Quadratmeter-Preis bis 4.000 Euro

Über der Tiefgarage entstehen zwei Mehrfamilienhäuser, der verbindende Mittelbau erstreckt sich aber nur über Erdgeschoss und erste Etage. Alle Wohnungen haben einen Balkon oder eine Terrasse, verbaut wird bei "pohl.projects" traditionell viel Glas, um viel Licht in die Räume zu lassen.

In beiden Häusern zusammen gibt es insgesamt 13 Wohnungen, sie haben zwei bis vier Zimmer, die Größen reichen von 65 bis 200 Quadratmeter. Ein Großteil der Quartiere ist bereits verkauft, überwiegend an Eigennutzer, die dort selbst wohnen möchten. "Einige Wohnungen sind aber noch zu haben", sagt Anja Grohmann.

Die Wohnungen werden auf verschiedenen Immobilien-Portalen angeboten, so beispielsweise eine Vierraum-Wohnung mit 153 Quadratmetern für reichlich 621.000 Euro, eine Vierraum-Wohnung mit 132 Quadratmetern für reichlich 500.000 Euro und eine Zweizimmer-Wohnung mit 71 Quadratmetern für reichlich 278.000 Euro. Der Quadratmeterpreis liegt demnach zwischen 3.800 und 4.000 Euro.

Häuser sollen im Herbst 2022 fertig sein

"pohl.projects" investiert nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Euro in das Neubauprojekt. Im Oktober 2022, so ist der Plan, sollen die Häuser fertig sein. Laut Anja Grohmann sei der Bau in anderthalb Jahren zu schaffen. Die Aufträge für die einzelnen Gewerke vergeben die Investoren selbst, so lässt sich die Baustelle besser kontrollieren.

Die SEP hatte das Baugebiet vom Frühjahr 2019 bis zum Herbst 2020 erschließen lassen, die Baukosten der SEP lagen bei knapp 1,4 Millionen Euro.

Anderweitig frei ist in dem kleinen Baugebiet nichts mehr. Die drei Grundstücke für Eigenheime neben den Mehrfamilienhäusern sind laut SEP-Geschäftsführer Christian Flörke bereits 2020 verkauft worden.

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