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Pirna: Eisplatten zertrümmern Autos

Herabstürzendes Eis hat in der Innenstadt einen gewaltigen Sachschaden angerichtet. Die Feuerwehr half, die eisige Gefahr zu bannen.

Von Thomas Möckel & Daniel Förster
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Totalschaden: Herabstürzendes Eis zerstörte einen Renault Clio auf der Lauterbachstraße völlig.
Totalschaden: Herabstürzendes Eis zerstörte einen Renault Clio auf der Lauterbachstraße völlig. © Daniel Förster

Durch herabfallende Eisplatten von Dächern sind am Mittwochnachmittag in der Pirnaer Innenstadt mindestens sechs abgestellte bzw. parkende Fahrzeuge beschädigt worden. Dabei entstand ein Gesamtsachschaden von bis zu 100.000 Euro.

Laut Feuerwehr hatten sich bis zu 20 Kilogramm schwere und bis zu zehn Zentimeter dicke Eisbrocken auf den Dachschrägen, insbesondere auf Dachgauben, selbstständig gemacht und waren in die Tiefe auf Gehwege und an Straßenränder gestürzt.

Zunächst hatte das Tauwetter auf der Lauterbachstraße kurz nach 13 Uhr mehrere große Eislawinen in Gang gesetzt. Der Aufprall der Eisplatten demolierte allein dort vier Autos. Meist wurden die Frontscheiben getroffen, aber auch die Motorhauben und Dächer.

So wurde die Karosse eines Smart, eines Ford Focus und eines VW Golf beschädigt. An einem Pkw Renault Clio einer jungen Frau aus Königstein war die Zerstörung besonders stark. An dem Wagen entstand Totalschaden. Ein Eisblock hatte die Frontscheibe des Autos durchlagen. Der Eisklumpen war danach auf dem Sitz der Fahrerseite gelandet. Außerdem waren das Dach und die Motorhaube des Wagens völlig demoliert worden.

Bedrohlicher Eisabgang

Auch wenn die Verkehrssicherungspflicht bei den Hauseigentümer lieg, eilte - wie schon an den beiden Tagen zuvor - die Feuerwehr herbei. Während die Kameraden begannen, per Drehleiter das Eis kontrolliert von den Dächern der Wohn- und Geschäftshäuser auf der Lauterbachstraße, insbesondere den Gauben, zu lösen, wurden ein VW Sharan und kurz darauf einen Renault Transporter auf der Gartenstraße von Sturzeis getroffen.

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Peter Kammel war der Eisabgang an mindestens zwölf Wohn- und Geschäftshäusern in den drei Straßen Gartenstraße, Lauterbachstraße und Grohmannstraße besonders gefährlich und bedrohlich.

Nachdem die Feuerwehr zunächst mit der aus Heidenau herbeigeeilten Drehleiter dem Eis zu Leibe rückte, kam später die zweite Pirnaer Drehleiter aus einer Reparatur zurück, so dass mit zwei Drehleitern gearbeitet werden konnte. Während die Feuerwehr an einer Stelle arbeitete, stürzte rechts und links ohne Einfluss von Menschen Eis auf die Fußwege und an den Straßenrand.

13 Kräfte der Feuerwehr, so von der der Pirnaer Hauptwache von der Abteilung Altstadt und von der Feuerwehr Heidenau, waren bis kurz vor 17 Uhr im Einsatz. Verletzt wurde von den herabstürzenden Eisplatten niemand.

Gefährliche Last: Feuerwehrleute entfernen an einem Haus in der Gartenstraße Eiszapfen.
Gefährliche Last: Feuerwehrleute entfernen an einem Haus in der Gartenstraße Eiszapfen. © Daniel Förster
Auf der Lauterbachstraße wurde auch ein Ford Focus erheblich beschädigt.
Auf der Lauterbachstraße wurde auch ein Ford Focus erheblich beschädigt. © Daniel Förster
Große Eisklumpen liegen auf dem Fußweg an der Gartenstraße. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt.
Große Eisklumpen liegen auf dem Fußweg an der Gartenstraße. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt. © Daniel Förster
Als die Feuerwehr auf der Gartenstraße Eis an Dächern entfernte, wurde der Bereich gesperrt, damit niemand die Gefahrenzone betritt.
Als die Feuerwehr auf der Gartenstraße Eis an Dächern entfernte, wurde der Bereich gesperrt, damit niemand die Gefahrenzone betritt. © Daniel Förster

Feuerwehr ist schon seit Montag im Einsatz

Generell kämpfte die Feuerwehr bereits seit Montag in Pirna gegen die Eisgefahr von oben und entfernte an mehreren Gebäuden Eiszapfen.

Am Montag rückten die Einsatzkräfte zum alten Kindergarten an der Lohengrinstraße in Graupa aus, ebenso beseitigen sie auf der Dohnaischen Straße in der Altstadt Eis an der Stadtbibliothek sowie an dem Haus, wo sich unten der Asia-Imbiss befindet.

Am Dienstag waren die Feuerwehrleute auf der Gartenstraße, auf der Rosa-Luxemburg-Straße sowie auf der Bahnhofstraße beschäftigt. Wegen der Einsätze mussten die Trassen zeitweise gesperrt werden.

An den ersten beiden Tagen der Woche war es noch zu keinen Personen- oder Sachschäden gekommen.

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