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Hier sagen Pirnaer, warum sie am Sonntag wählen gehen

Am 17. Dezember wird bestimmt, wer die Geschicke der Stadt bis 2030 als Oberbürgermeister leiten wird. Diese Pirnaer wollen die Entscheidung nicht anderen überlassen.

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Weinkönigin und Gastronomin Katja Riedel: „Ich sehe es als Verantwortung wählen zu gehen. Andernfalls entscheiden andere, wer für mich politisch aktiv ist und wie sich dann mein Umfeld gestaltet.“
Weinkönigin und Gastronomin Katja Riedel: „Ich sehe es als Verantwortung wählen zu gehen. Andernfalls entscheiden andere, wer für mich politisch aktiv ist und wie sich dann mein Umfeld gestaltet.“ © Norbert Millauer

Wolfgang Bieberstein, Stadtführer in Pirna: Ich gehe wählen, weil mir das Schicksal meiner Heimatstadt Pirna am Herzen liegt. Das Stadtoberhaupt nimmt an der Entwicklung einen sehr entscheidenden Einfluss. Deshalb nehme ich von meinem Stimmrecht am 17. Dezember Gebrauch. Aus meiner Sicht benötigt unsere Stadt Pirna ein Wiederfinden von Gemeinsamkeit. Pirna braucht eine Identifikation mit seiner Geschichte. Dessen sollte sich Pirna bewusst sein. Es liegt in der Hand der Pirnaer Bürger, wie die nächsten sieben Jahre gestaltet werden. Damit liegt es in unserer Hand.

Wolfgang Bieberstein ist Stadtführer und Einwohner von Pirna. Sein Herz schlägt für die Stadt.
Wolfgang Bieberstein ist Stadtführer und Einwohner von Pirna. Sein Herz schlägt für die Stadt. © Daniel Förster

Cornelius Epperlein, Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Pirna: Ich gehe wählen, weil …

… es in deiner Demokratie, dass grundlegende Element politischer Teilhabe ist. Und ich seit 34 Jahren froh bin, diese Möglichkeit zu haben. So war es für mich bei jeder Wahl seither selbstverständlich, meine Stimme abzugeben und mich zuvor über Ziele und Programme der Parteien und Personen zu informieren.

… weil ich gern hier lebe, und mir die Geschicke der Stadt wichtig sind.

… es leider antidemokratische Kräfte in unserem Land und unserer Stadt gibt, die auch durch Wahlen immer mehr an Deutungshoheit und Einflussmöglichkeit auf die Gesellschaft gewinnen wollen. So könnte es vielleicht auf meine Stimme ankommen, dies zu verhindern. Im Wahlkampf in unserer Stadt hatte sich dies in unsäglicher Weise dadurch gezeigt, dass rechtsextremistische Kräfte und Redner aufgetreten sind, deren teils hetzerischen Ausführungen mit den Belangen unserer Stadt nur wenig zu tun haben.

… ich möchte, dass unsere Stadt unsere wunderschöne Gegend und auch unser Bundesland von außen als das wahrgenommen wird, was es ganz sicher auch und vorrangig ist: Ein Raum, in dem es zu leben und den es zu besuchen lohnt. Denn viele freundliche, offene und einladende Menschen geben das eigentliche Bild ab. Eine engagierte und Bürgerschaft bringt sich in das Gemeinschaftsleben ein, sorgt für Begegnungsmöglichkeiten, sucht nach Lösungen in Problemen in unserer Zeit und hier vor Ort und hilft, aus dem Gedanken der Toleranz und des friedlichen Miteinanders das Zusammenleben zu gestalten.

Pfarrer Cornelius Epperlein.
Pfarrer Cornelius Epperlein. © Daniel Schäfer

Peter Lippert, Sänger mit den anständigen Liedern:

Ich gehe wählen, weil es mein demokratisches Recht ist. Wir sind eine Demokratie und leben in dieser. Ich hoffe, dass die Bewerber um das Amt des Stadtoberhaupts Pirna wieder zusammenfügen. Ich fürchte, dass Pirna derzeit in verschiedene Lager gespalten ist. Und das ist nicht gut. Wir benötigen eine Person, die verbindet. Der Wahltermin am 17. Dezember ist der dritte Advent. Hoffentlich finden trotzdem viele Wahlberechtigte den Weg zum Wahlbüro. Das ist notwendig.

Peter Lippert ist Veranstaltungsleiter bei der Reihe "Anständige Lieder" in Pirna.
Peter Lippert ist Veranstaltungsleiter bei der Reihe "Anständige Lieder" in Pirna. © Foto: Karl-Ludwig Oberthür

Marcus Galle, Gastronom: Ich bin in Pirna geboren, bin hier zur Schule gegangen, habe hier meine Familie gegründet und mich selbstständig gemacht. Diese Stadt und die Menschen, welche hier leben, sind meine Heimat – und diese liegt mir am Herzen. Deswegen gehe ich am 17.12. wählen.

Der oder die Oberbürgermeister/in hat direkten Einfluss auf die lokale Entwicklung direkt vor unserer Haustür. Es geht um wichtige Themen wie Schule, Bildung, Tourismus, Kultur, Vereinsleben sowie Wirtschaft und Unternehmen. Das Stadtoberhaupt muss in der Lage sein, die Stadt durch Krisen zu führen und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Einwohner zu haben.

Der Ausgang dieser Wahl wird jeden Pirnaer und jede Pirnaerin in den nächsten sieben Jahren direkt beeinflussen.

Aus diesem Grund ist eine hohe Wahlbeteiligung äußerst wichtig: Wir leben in einer Demokratie - daher sollte der oder die Wahlgewinner/in am Ende auch die Person sein, die tatsächlich von den meisten Pirnaer Bürgern gewünscht ist.

Eine Oberbürgermeisterwahl ist zudem eine Personenwahl - auch wenn viele Menschen mit der aktuellen Politik auf Bundesebene nicht zufrieden sind, macht es keinen Sinn, aus Protest nicht zu wählen! Gehe ich also nicht wählen, werden andere entscheiden, wer mich am Ende hier vor Ort vertritt. Mit meiner Stimme nehme ich die Verantwortung als Bürger wahr, dass die Gemeinschaft auf eine Weise gelenkt wird, die das Wohlbefinden und die Zukunft für alle verbessert.

Ich bin Pirnaer – ich liebe diese Stadt.

Marcus Galle ist Inhaber vom Restaurant Canaletto und der Schloßschänke in Pirna.
Marcus Galle ist Inhaber vom Restaurant Canaletto und der Schloßschänke in Pirna. © Daniel Schäfer

Katja Riedel, ehemalige Weinkönigin von Sachsen und Gastronomin in Pirna. Ich gehe wählen, weil es mein Grundrecht ist und somit auch mein Privileg. Wählen zu gehen, ist meine Möglichkeit, an den Bedingungen, die unser Zusammenleben bestimmen, mitzuwirken. Ich als Pirnaerin, die hier arbeitet, lebt, wohnt, liebt, Kindergarten- und Schulleben erlebt, Freizeit verbringt und Kultur genießt, sehe es als Verantwortung wählen zu gehen. Andernfalls entscheiden andere, wer für mich politisch aktiv ist und wie sich dann mein Umfeld gestaltet. Oft geht die Wahl sehr eng aus. Gerade dann ist es doch ärgerlich, wenn man sich hinterher denkt: „Hätte ich doch nur.“ Persönlich finde ich es auch immer unschön, wenn sich Menschen über Zustände echauffieren, aber Möglichkeiten zur Veränderung/ Mitwirkung verstreichen lassen. Als Mutter bestimme ich durch die Wahlbeteiligung letztendlich auch die Zukunft meiner Kinder mit. Demokratie bedeutet, dass alle Macht vom Volk ausgeht. Demokratie funktioniert jedoch nur, solange die Pirnaer/innen sich auch aktiv daran beteiligen. Ich freue mich über eine hohe Wahlbeteiligung für Pirna am 17.12.2023. Damit können wir zeigen, wie sehr wir unsere wunderschöne Stadt schätzen und wie wichtig es uns ist, wer künftig für unsere Stadt steht. Bitte nutzen Sie den kommenden Sonntag. Gehen Sie in Ihr Wahllokal. Es ist ein kurzer Gang, mit viel Wirkung, auch wenn das profan klingen mag. Ich gehe auf alle Fälle wählen…. „Zum Wohl“ für Pirna!

Die ehemalige Weinkönigin Katja Riedel aus Pirna ist am 17. Dezember am Start. Nicht in ihrem Weinberg, sondern an der Wahlurne.
Die ehemalige Weinkönigin Katja Riedel aus Pirna ist am 17. Dezember am Start. Nicht in ihrem Weinberg, sondern an der Wahlurne. © Norbert Millauer

Doris Schubert, Kulturpreisträgerin 2021 und Mitglied im Kunstverein: Ich gehe wählen, weil es immerhin darum geht, wer die nächsten sieben Jahre die Geschicke von Pirna leitet. Die Pirnaer sollten sich dafür die Zeit nehmen, 90 Prozent Wahlbeteiligung wären gut. Es geht um ein kulturvolles Miteinander, einen Umgangston, der aufeinander zugeht und alle einbezieht, auch um Umweltbewusstsein. Die Zukunft Pirnas im Blick haben, deshalb ist die Wahl so wichtig.

Doris Schubert erhielt 2021 den Kulturpreis der Stadt Pirna und ist überall dort unterwegs, wo es für Pirna und die Kultur etwas zu organisieren gibt.
Doris Schubert erhielt 2021 den Kulturpreis der Stadt Pirna und ist überall dort unterwegs, wo es für Pirna und die Kultur etwas zu organisieren gibt. © Marko Förster

Christian Hesse, Vorsitzender Christopher Street Day Pirna e.V: Ich gehe zur Wahl am 17. Dezember, weil ich es wichtig finde, dass Pirna weiterhin eine weltoffene Stadt ist. Ich gehe außerdem wählen, weil ich damit mein demokratisches Grundrecht in Anspruch nehme. Wir besitzen das Privileg, die politischen Geschicke mitzubestimmen. Die Wahlberechtigten sollten von diesem Privileg Gebrauch machen. Es bringt nichts, wenn am Sonntag nur 30 Prozent den Weg ins Wahllokal finden, und dann hinterher der Aufschrei groß ist, weil die gewünschte Person nicht gewählt wurde. Wer mitentscheiden möchte, sollte am Sonntag wählen gehen. Das ist mein Appell an die Pirnaer.

Christian Hesse ist Vorsitzender des Vereins Christopher Street Day Pirna.
Christian Hesse ist Vorsitzender des Vereins Christopher Street Day Pirna. © Daniel Förster

Carsten Ullrich, Biobauer und Geschäftsinhaber: Ich gehe wählen, weil ich möchte, dass Pirna eine weiterhin offene, interessante und gen Zukunft wirtschaftlich erfolgreich gerichtete Stadt in einer der schönsten Gegenden Europas bleibt. Aus Protest nicht zu wählen, funktioniert nicht – sondern unterstützt Extremisten und Populisten unter Umständen nur. Bundespolitische Themen bei der Wahl unseres künftigen Oberbürgermeisters mit ständigem Gemotze zu propagieren halte ich a) nicht für seriös und b) nicht für zielführend. Wer nicht wählen geht, lässt andere über die Zukunft unserer Stadt entscheiden. Machen zu wenig Pirnaer von ihrem Wahlrecht Gebrauch oder enthalten sich, besteht eine deutlich höhere Gefahr, dass extremistische Strömungen in das Rathaus einziehen und wichtige Entscheidungen fällen können.

Carsten Ullrich hat ein Herz für Bio, gutes Essen und Pirna, deshalb hat er am Markt ein Geschäft und engagiert sich für die Stadt.
Carsten Ullrich hat ein Herz für Bio, gutes Essen und Pirna, deshalb hat er am Markt ein Geschäft und engagiert sich für die Stadt. © Daniel Förster

Marcel Postrach, Pflegedienstleiter von Home Instead, Pflege und Betreuung Irmscher GmbH: Ich gehe am 17. Dezember wählen, weil ich eine Meinung habe und meine Stimme entscheidend sein kann. Ich wünsche mir ein offenes und liebenswertes Pirna und kann so selbst mit den Grundstein dafür legen. In unserer Stadt sehe ich ein großes Potenzial, sowohl aus privater als auch beruflicher Perspektive. Ein lebenswertes Umfeld fördert den gesellschaftlichen Zuwachs und Zusammenhalt. Die Infrastruktur muss so geschaffen werden, dass alle Generationen ein ganzheitlich zufriedenstellendes, aber auch finanziell tragbares Leben führen können und mit Stolz auf unsere Stadt blicken und durch diese gehen. Eine attraktive, lebendige Innenstadt sorgt dafür, dass Gäste gern nach Pirna kommen und durch die schönen Gassen bummeln. Hier sehe ich großen Handlungsbedarf. Aber auch aus Sicht des Pflegedienstleiters erhoffe ich mir für unsere Branche Unterstützung und Erleichterung, z. B. durch kostenfreie oder günstige Sonderparkgenehmigungen für ambulante Pflegedienste. Unsere stark alternde Gesellschaft braucht zunehmend Pflege und Betreuung. Alternative Wohnformen fernab vom Pflegeheim und die ambulante Versorgung gewinnen hierbei zunehmend an Bedeutung. Es ist an der Zeit, hierfür die erforderlichen Grundlagen zu schaffen, damit Pflege bezahlbar ist und nicht zu einem Luxusgut verkommt. Ich wünsche mir ein Stadtoberhaupt, dem die Meinung der Bürger und die Nähe zu ihnen wichtig ist, ohne dabei den Fokus auf menschliche und ethische Werte zu verlieren. Mit meiner Stimme entscheide ich mich nicht nur FÜR einen Weg, sondern auch aktiv GEGEN andere. Das ist meine Motivation, weshalb ich wählen gehe.

Marcel Postrach ist der Pflegedienstleiter von Home Instead, Pflege und Betreuung Irmscher GmbH in Pirna.
Marcel Postrach ist der Pflegedienstleiter von Home Instead, Pflege und Betreuung Irmscher GmbH in Pirna. © Karl-Ludwig Oberthür

Matthias Leonhardt, Pirna, unterwegs in den Bereichen Kultur und Sport sowie im Ehrenamt: Ich gehe wählen, weil wir Wähler mit der OB-Wahl entscheiden, wer die nächsten sieben Jahre die Geschicke unserer liebenswerten Stadt lenkt. Der OB pflegt in unserem Namen Kontakte mit Institutionen, Wirtschaftspartnern, Verbänden, politischen Entscheidungsgremien, Partnerstädten und ist verantwortlich für die Mitarbeiter der Stadt und der eigenen Unternehmen. Da sollten wir schon mitreden dürfen. Gleichzeitig gibt es viele Themen, die für uns wichtig sind. Pirna soll ein lebenswerter Ort sein für Jung und alt. Hier ist es wichtig, dass es eine sichere medizinische Versorgung und Pflege gibt, Barrierefreiheit und natürlich bezahlbarer Wohnraum. Ein weiters Thema auf der Agenda ist der Hochwasserschutz von Pirna, damit diese Stadt nicht noch einmal neu aufgebaut werden muss.

Matthias Leonhardt war viele Jahre Vereinschef des ESV Lok Pirna.
Matthias Leonhardt war viele Jahre Vereinschef des ESV Lok Pirna. © Karl-Ludwig Oberthür

Lebenswert heißt aber auch, dass man ein Konzept für die kulturelle Entwicklung erarbeitet, dass das weitere Ladensterben aktiv bekämpft wird und das gemeinsam mit dem Citymanagement Pirna. Damit unsere Menschen dann auch in die Stadt gelangen können, auch außerhalb der Behördengänge, ist eine bessere Anbindung der Stadtteile enorm wichtig und sollte sich im ÖPNV-Verkehr widerspiegeln. Ein gutes Vereinsleben ist ein Garant für zufriedene Bürger. Die Vereine und Ehrenämtler müssen gestärkt werden, egal ob Sport, Kulturverein oder Kinder- und Jugendfeuerwehr. Erstens sind unsere Kinder und Jugendlichen gut geschützt und aktiv unterwegs, und gemeinsam tragen alle zum positiven Klima der Stadt bei. Nicht zu vergessen ist eine Verjüngung unserer Stadt, die einhergehen muss mit Sanierung, dem Neubau und Erhalt von Schulen und Sportstätten in Pirna. All das und noch mehr spricht dafür, am 17. Dezember wählen zu gehen. Überlassen wir nicht nur 50 Prozent der Bürger die Entscheidung, sondern allen Wählern unserer Stadt. Geben Sie dem Kandidaten Ihre Stimme und das Vertrauen, welcher aus Ihrer Sicht diese Aufgaben am besten meistert. Gehen Sie bitte wählen, wir alle benötigen Ihre Stimme für unser Pirna, damit wir das beste Ergebnis erreichen.

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