Mehr Platz für Eigenheime in Pirna

Die Nachfrage nach Bauland ist in Pirna weiterhin hoch. Viele Einheimische streben nach einem Eigenheim, hinzu kommen potenzielle Zuzügler aus dem näheren Umland und aus Dresden, wo die Grundstückspreise immer unerschwinglicher werden.
Wie begehrt die Bauplätze in der Stadt sind, zeigte sich schon beim Wohngebiet "Vogelwiese" in Copitz, die dort angebotenen Grundstücke wurden binnen weniger Wochen verkauft.
Ähnlich schnell entwickelt sich das Wohngebiet "Mädelgraben", gelegen an der Grenze der beiden Ortsteile Sonnenstein und Cunnersdorf. Platz ist dort für etwa 30 Eigenheime, an der Straße sind zudem Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Seit 2017 sind auf dem Areal über 20 Eigenheime im Entstehen oder schon bezogen.
Nun soll sich ganz in der Nähe ein weiteres Baugebiet hinzugesellen, es heißt "Wohngebiet Cunnersdorf" und liegt am östlichen Rand des gleichnamigen Ortsteiles. Geplant ist, dass der Stadtrat am 10. November beschließt, einen Bebauungsplan für dieses Gelände aufzustellen. Sächsische.de stellt das Projekt vor.
Warum soll ein neues Baugebiet entstehen?
Aus Sicht der Stadt sprechen im Wesentlichen zwei Gründe dafür. Zum einen ist beabsichtigt, ein Wohngebiet auf dem ehemaligen LPG-Standort in Cunnersdorf zu entwickeln. Mit dem Bebauungsplan sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, die brachliegende Fläche mit mehreren leerstehenden bzw. eingefallen Gebäuden wieder geordnet zu nutzen - damit die in großen Teilen verlotterte Fläche wieder ansehnlich wird.
Zum anderen hat die Stadt bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek) prognostiziert, dass eine wachsende Nachfrage vor allem nach familien- und altersgerechten Wohnformen besteht.
In der Prognose wird zwischen 2012 und 2027 ein Wohnungsneubaubedarf von reichlich 500 Haushalten gesehen, sowohl für Ein- als auch für Mehrfamilienhäuser. Den Standort in Cunnersdorf zu entwickeln, deckt sich auch mit jenem Ziel des Insek, Bauland schwerpunktmäßig in der Stadt zu schaffen - und nicht weit draußen auf der grünen Wiese. Darüber hinaus dient das Wohngebiet dazu, Brachflächen zu revitalisieren.
Das gesamte zu beplanende Gelände befindet sich in Privateigentum.
Wo liegt das geplante Baugebiet?
Das Gebiet, für das der Plan aufgestellt werden soll, liegt im Osten des Ortsteils Cunnersdorf. Das Areal wird begrenzt im Norden von Privatgärten, im Osten und Süden von Landwirtschaftsflächen, im Südwesten von der Straße "Cunnersdorf", die in einen Feldweg übergeht. Im Westen schließt sich Wohnbebauung an.
Das Areal ist reichlich 25.000 Quadratmeter groß. Verkehrstechnisch erschlossen ist das Gebiet derzeit über die Straße "Cunnersdorf", über diese und die sich anschließende Dr.-Benno-Scholze-Straße und Herbert-Liebsch-Straße ist die Anbindung ans überörtliche Straßennetz und ans Stadtzentrum gegeben.

Wie sieht es derzeit auf dem Gelände aus?
Auf dem Areal befand sich früher einmal eine LPG. Nach Auskunft der Stadt liegt das Gelände seit Jahren brach und ist in einem wenig ansehnlichen Zustand. Die Freiflächen sind verwildert und zugewachsen, kleinflächig findet eine Gartennutzung statt. Insgesamt befinden sich auf dem Areal vier Scheunen, ein Sozialgebäude, ein Garagenkomplex, einige Holzschuppen, einige Gruben, ein Hühnerstall sowie zwei Mieten/Siloflächen.
Die letztgenannten haben eine mit Beton befestigte Grundfläche, die zum Teil zugewachsen ist. Vor den Scheunen und neben den Wegen ist Bauschutt und Baumaterial abgelagert, was ebenfalls überwuchert ist. Darüber hinaus gibt es einen Altbaumbestand aus Nadelgehölzen, Laubbäumen und Obstgehölzen.
Wie wird das Areal entwickelt?
Das Bebauungskonzept sieht vor, die alten Gebäude zu entfernen und die Ablagerungen zu beseitigen. Das größte Grundstück soll dann parzelliert und mit einem weiteren Grundstück als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden. Dort sollen bis zu 27 Wohngrundstücke entstehen.
Vorgesehen ist, dass dort freistehende Einfamilienhäuser mit maximal zwei Vollgeschossen, im Übergang zur Landschaft mit maximal einem Vollgeschoss errichtet werden dürfen.
Ein angrenzender Grüngürtel mit Streuobstwiesen bildet den Übergang von der Bebauung in die freie Landschaft. Hierin eingeschlossen ist ein Korridor für Amphibien zu ihrem Laichgewässer.
Wie wird das Gebiet erschlossen?
Von außen wird das Areal über die Straße "Cunnersdorf" verkehrstechnisch erschlossen. Diese soll auf der bisher unbefestigten Strecke bis zur südlichen Einfahrt des Plangebietes grundhaft ausgebaut werden. Ferner plant die Stadt, auch die Kirschallee von der Struppener Straße bis zur Straße "Cunnersdorf" grundhaft auszubauen.
Im Innern des Plangebietes wird es zudem zwei Erschließungsstraßen geben, über die die künftigen Bewohner ihre Grundstücke erreichen.
Wie sieht der Zeitplan aus?
Der Stadtrat hatte bereits im März 2016 beschlossen, einen Bebauungsplan für dieses Gebiet aufzustellen, damals für 23 Eigenheime.
Zwischenzeitlich hat sich aber einiges geändert, das betrifft vor allem die Ausgleichsflächen und die Größe des Plangebietes. Demzufolge wurden die Unterlagen den neuen Bedingungen angepasst.
Am 10. November soll der Stadtrat nun beschließen, den Bebauungsplan in neuer Form aufzustellen. Zugleich sollen die Abgeordneten den Entwurf des Bebauungsplanes billigen und beschließen, dass der Entwurf öffentlich ausgelegt wird.
Wann der Entwurf ausgelegt wird, wann der endgültige Bebauungsplan fertig ist und wann die Arbeiten auf dem Areal in Cunnersdorf beginnen können, steht derzeit noch nicht fest.
Der Pirnaer Stadtrat tagt am 10. November, 18 Uhr, in der Aula des Schiller-Gymnasiums, Seminarstraße 3.
Mehr Nachrichten aus Pirna und Umgebung lesen Sie hier.
Den täglichen kostenlosen Newsletter können Sie hier bestellen.