Pirna möchte auch im kommenden Jahr wieder besonders engagierten Menschen für ihre ehrenamtliche Arbeit danken.
Mit dem Ehrenamtspreis soll eine Person oder Personengruppe ausgezeichnet werden, die in den Bereichen Jugend, Soziales, Sport oder Kultur aktiv ist. Der Preis wird zum Neujahrsempfang verliehen, er ist mit einem Preisgeld von 300 Euro verbunden.
Bis 15. November sind nun alle Einwohner, Pirnaer Vereine, Initiativen und Gruppen aufgerufen, ihre Vorschläge für potenzielle Anwärter für den Ehrenamtspreis einzureichen. Ein Formular für die Nominierungsvorschläge ist im Bürgerbüro im Rathaus, beim Fachdienst Jugend, Sport und Soziales oder im Internet unter www.pirna.de/leben-in-pirna/ehrenamt/ehrenamtspreis/ zu haben. Vorschläge können auch per E-Mail an [email protected] geschickt werden.
Im Einsatz für Senioren
Der diesjährige Ehrenamtspreis ging an die Ehrenamtsgruppe im Seniorenzentrum „Sächsische Schweiz“ an der Einsteinstraße. Nach Aussage der Stadt hatte die Jury unter den eingegangenen Vorschlägen erstmals eine Gruppe für die Auszeichnung ausgewählt.
Die Gruppe, geleitet von Günter Tischendorf, betreut bereits seit 1998 ehrenamtlich die 150 Heimbewohner im Durchschnittsalter von 80 Jahren in den insgesamt zwölf Pflegebereichen.
Die Ehrenamtler besuchen die Senioren regelmäßig, lesen aus Zeitungen und Zeitschriften vor und gehen mit ihnen spazieren. Auch begleiten die Engagierten die Bewohner innerhalb und außerhalb des Hauses, beispielsweise bei Arztbesuchen oder zu Veranstaltungen.
Unterstützer-Netzwerk in kürzester Zeit
Für die Auszeichnung im kommenden Jahr gibt es unterdessen schon einen Vorschlag, der öffentlich kommuniziert wurde.
Nino Haustein, im Landkreis für die Grünen als Direktkandidat für die Bundestagswahl angetreten, schlägt die Pirnaer Initiative "Bring back our neighbours" für den Ehrenamtspreis vor.
Die Initiative hatte sich dafür eingesetzt, dass die aus Pirna abgeschobene georgische Familie Imerlishvili nach Deutschland zurückkehren kann. Das ist inzwischen geglückt, da ein Gericht die Abschiebung als rechtswidrig einstufte.
"Die Menschen der Initiative sind Vorbilder nicht nur im Ehrenamt, sondern auch für das demokratische Engagement, das unsere Gesellschaft so dringend benötigt", sagt Haustein.
Sich im hochsensiblen Bereich des Asyls in der hiesigen Region in die Öffentlichkeit zu begeben und sich klar zu positionieren, verdiene Anerkennung und Respekt. Besonders beeindruckend sei, dass kein Mitglied der Initiative zuvor in irgendeiner Weise öffentlich und politisch aktiv gewesen sei - alle zusammen aber in kürzester Zeit ein breites Netzwerk an Unterstützung aufgebaut hätten.