Vor Kurzem erst ließ Pirna die öffentlichen Toiletten im Stadthaus am Markt gegenüber dem Rathaus sanieren. Handwerker fliesten Böden und Wände teilweise neu, erneuerten die Elektrik und tauschten die Sanitäranlagen aus. Diese Arbeiten waren laut des Rathauses nötig, weil das stille Örtchen inzwischen arg in die Jahre gekommen war und dringend überholungsbedürftig war. Rund 60.000 Euro investierte die Stadt, um den zentralen Ort der Notdurftverrichtung auf Vordermann zu bringen. Pünktlich zum Pirnaer Osterzauber war das WC fertig saniert.
Auch wenn sich das Geschäft nun in neuer Sanitärkeramik erledigen lässt, ein generelles Manko bleibt: der Mangel insgesamt an öffentlichen Toiletten. Derzeit gibt es in der Stadt nur drei öffentliche WCs, die sich auch tatsächlich benutzen lassen, zwei auf der linkselbischen, eines auf der rechtselbischen Seite. Viele beklagen seit Jahren, dass das zu wenig ist. Hinzu kommt: Mit dem kleinen Geschäft ist offensichtlich kein großes zu machen. Die Ausgaben für die stillen Örtchen stehen bei allen Toiletten in einem krassen Missverhältnis zu den Einnahmen.
Eigentlich gibt es in Pirna noch ein viertes öffentliches WC – jene Toilette an der Breiten Straße neben der Goethe-Oberschule. Wer mal muss, kann dort allerdings schon lange nicht mehr hin, das stille Örtchen ist seit 2021 geschlossen, was einige nicht hinnehmen wollen. Im Herbst vergangenen Jahres hob die Pirnaer AfD-Stadtratsfraktion das Thema wieder aufs Tableau, da aus ihrer Sicht der nahe Friedenspark zum Freiluft-Urinal verkomme. Von der Stadt wollten die Abgeordneten wissen, wann die Toilette wieder geöffnet werde, was eventuell dagegenspräche und wie ein mögliches Betreiberkonzept aussehen könnte, um den hygienisch einwandfreien Zustand aufrechtzuerhalten und dem Vandalismus vorzubeugen. Doch wie ist es nun tatsächlich bestellt um die stillen Örtchen? Sächsische.de gibt einen Überblick.