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Pirnas Stadtradler stellen neue Rekordmarke auf

Bei dem Wettstreit erradeln die Mitstreiter fast 195.000 Kilometer. Die besten Einzelfahrer sind erneut die beiden Sieger aus dem Vorjahr.

Von Thomas Möckel
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Die Wiederholungssieger beim Stadtradeln: Birgit Werske (l.) und Gernot Rußig.
Die Wiederholungssieger beim Stadtradeln: Birgit Werske (l.) und Gernot Rußig. © Daniel Förster

Seit 2017 nimmt Pirna am Stadtradeln teil, ein bundesweiter Wettstreit der Kommunen, der Menschen in erster Linie dazu animieren soll, einmal mehr das Auto stehenzulassen und stattdessen mehr Strecken mit dem Drahtesel zurückzulegen. Zudem leisten die Mitstreiter einen Beitrag zum Klimaschutz – mit der Aktion trug die Stadt zur Vermeidung von 32 Tonnen Kohlendioxid teil. Und zugleich tun die Radler ihrer Gesundheit etwas Gutes. 21 Tage läuft die Aktion, alle in dieser Zeit von den registrierten Teilnehmern erradelten Kilometer gehen in die Schlusswertung ein.

Mal fuhren die Pirnaer Mitradler reichlich 160.000 Kilometer, mal um die 180.000 Kilometer. Jedes Jahr versuchten sie aufs Neue, einen neuen Rekord zu kreieren, doch es brauchte sieben Anläufe, um eine neue Höchstmarke für Pirna aufzustellen: In diesem Jahr kamen die 692 aktiven Stadtradler – der Wettstreit ging vom 17. Juni bis 7. Juli – auf insgesamt 194.699 Kilometer. Doch nach dem Rennen ist vor dem Rennen, so gab Pirnas Klimaschutzmanager Thomas Freitag gleich die Maxime für nächstes Jahr aus. „2024“, sagt er, „nehmen wir die 200.000 in Angriff.“

Hinsichtlich dessen warf gleich ein Aspirant sozusagen sein Rad in den Ring, Pirnas Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) will im kommenden Jahr beim Stadtradeln mitmachen. „Dann haben alle anderen ohnehin keine Chance“, kalauert er – und trainiert jetzt fleißig. Er will das Fahrrad künftig mehr in seinen Alltag integrieren – und des Öfteren von seinem Wohnort Schlottwitz auf Arbeit nach Pirna und wieder zurück radeln.

Training für die Bodensee-Umrundung

Und während Dreßler nun häufiger per Muskelkraft das Müglitztal durchfährt, haben andere einen gehörigen Trainingsvorsprung, was sich auch in den Ergebnissen niederschlägt. Die besten Einzelfahrer beim diesjährigen Stadtradeln sind erneut die Sieger aus dem Vorjahr, ihre Fahrleistungen waren einfach nicht einzuholen. Zusammen kommen sie auf 3.140 Kilometer.

Die beste Einzelfahrerin im Peloton der Stadtradler ist wie schon 2022 Birgit Werske, dabei ist es erst ihre zweite Teilnahme. Sie fuhr im Aktionszeitraum 1.305 Kilometer, fast 300 mehr als im vergangenen Jahr. Dabei sah es für die 37-Jährige aus Pirna anfangs nicht gut aus, sie fühlte sich nicht fit genug, um aufs Rad zu steigen. „Aber dann habe ich doch fast 500 Kilometer pro Woche geschafft“, sagt sie. Täglich stieg sie aufs Rad, es war diesmal auch eine persönliche Challenge, wie viele Kilometer sie in den 21 Tagen zurücklegen kann.

Birgit Werske radelte ausschließlich in der Freizeit, die Radtouren, die sie bis Görlitz führten, nutzte sie meist, um Freunde zu besuchen, außerdem war es ein gutes Training für eine anstehende Reise: Im diesjährigen Urlaub umrundete sie den Bodensee – 260 Kilometer lang mit insgesamt 1.400 Höhenmetern.

Fast achtmal um die Erde gefahren

Bester Einzelfahrer wurde Gernot Rußig, schon ein alter Hase beim Stadtradeln, bis auf eine Ausnahme war er stets dabei. Generell fährt der 63-Jährige bereits seit 27 Jahren Rennrad – und hat seither auf seinen Touren ungefähr achtmal die Erde umrundet, in seinen Waden stecken insgesamt rund 330.000 Fahrradkilometer.

In diesem Jahr kam er auf 1.835 Kilometer, über 130 mehr als im Vorjahr. Dabei kam ihm der Zeitpunkt wieder gelegen, denn in den Zeitraum des Stadtradelns fiel erneut der Wettstreit „Fichkona“, eine Radtour vom Fichtelberg im Erzgebirge bis nach Kap Arkona auf der Insel Rügen, etwa 620 Kilometer lang. „Damit hatte ich ordentlich vorgelegt“, sagt Rußig.