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"Wir planen keine Konfetti-Shows"

Die CDU hat Corinna Franke-Wöller als Direktkandidatin zur Bundestagswahl nominiert. Im Gespräch mit Sächsische.de erklärt sie, worauf sie sich gefasst macht.

Von Gunnar Klehm
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Corinna Franke-Wöller will das Direktmandat im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge für die CDU zurückgewinnen.
Corinna Franke-Wöller will das Direktmandat im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge für die CDU zurückgewinnen. © Daniel Förster

Frau Franke-Wöller, wie bewerten Sie das Ergebnis, mit 71 zu 14 Stimmen ohne Gegenkandidatur gewählt worden zu sein?

Darüber freue ich mich sehr. Es ist ein großer Vertrauensbeweis, weil mich in der Sächsischen Schweiz noch nicht so viele kennen wie etwa in den Ortsverbänden in Freital, Wilsdruff oder Tharandt.

Wen sehen Sie als größten Konkurrenten an?

Das ist die AfD und ihr Kandidat Steffen Janich. Da liegt ja das größte Wählerpotenzial, das wir mit kluger Politik im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen können. Auf diese politische Auseinandersetzung freue ich mich sogar.

Wie soll das gelingen?

Vor allem durch viele Gespräche mit den Menschen hier vor Ort. Da machen wir aber keine Konfetti-Shows oder Auto-Korsos, sondern sprechen mit denen, die am besten wissen, was vor Ort wichtig ist. In Corona-Zeiten wird Wahlkampf anders laufen.

Weshalb haben Sie zum Parteitag extra noch mal Ex-Bundestagsabgeordneten Klaus Brähmig erwähnt?

Weil er für so viele wichtig war. Er hat Leistungen für die Region vollbracht, die man nicht diskreditieren darf. Menschlich enttäuschend ist nur, wie er jetzt auf die CDU herabschaut. Das haben die Parteifreunde, die ihn jahrelang unterstützt haben, nicht verdient.

Sie hatten sich vor der Wahl des CDU-Bundesvorsitzenden explizit für Friedrich Merz ausgesprochen. Nun ist es Armin Laschet geworden. Unterstützen Sie ihn nun genauso?

Der gesamte Kreisverband hatte sich ja für Merz ausgesprochen. Die Region hier will Menschen mit pointierten und klaren Aussagen. Laschet hat da vielleicht ein etwas weicheres wirtschaftspolitisches Profil aber die Unterstützung der gesamten zukünftigen CDU-Bundestagsfraktion verdient.

Schlagen Sie selbst lieber die weicheren oder die härteren Töne an?

Ich will mit Fakten überzeugen. Das politische Geschäft und die politische Kommunikation habe ich zehn Jahre gelernt. Die Auseinandersetzungen werden fair und unfair werden, darauf bin ich eingestellt. Meine Aufgabe sehe ich darin, Politik in Normal-Deutsch zu übersetzen. Charakterisieren würde ich mich dabei als sächsisch, geradlinig und leidenschaftlich.

Wie stehen Sie zu Schwarz-Grün im Bund?

Das werden die Wähler entscheiden, welche Optionen es nach der Wahl gibt. Dass die CDU mit allen demokratischen Kräften spricht, ist ja seit 2017 hinlänglich bekannt.

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