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Achterbahnfahrt der Gefühle für den VfL Pirna-Copitz

Die Copitz Fußballer buchen im Kampf um den Klassenverbleib in der Landesliga drei Punkte. Philipp Kötzsch nutzt einen von zwei Elfmetern zum Siegtreffer.

Von Jürgen Schwarz
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Pirnas Kapitän Philipp Kötzsch (links) hatte allen Grund zum Jubeln, er erzielte den Siegtreffer für den VfL – und verschoss zudem einen Elfmeter.
Pirnas Kapitän Philipp Kötzsch (links) hatte allen Grund zum Jubeln, er erzielte den Siegtreffer für den VfL – und verschoss zudem einen Elfmeter. © Archiv: Marko Förster

Pirna. Der VfL Pirna-Copitz hat im 13. von 19 Saisonspielen der Fußball-Landesliga den dritten Sieg eingefahren. Vor 120 Zuschauern im heimischen Willy-Tröger-Stadion setzte sich die Mannschaft der Trainer Frank Paulus und Enrico Mühle gegen Motor Marienberg mit 1:0 (0:0) durch.

Das Tor des Tages erzielte VfL-Kapitän Philipp Kötzsch mit einem verwandelten Handelfmeter (73.). Sieben Minuten später zeigte Schiedsrichter Marc Jünger erneut auf den Punkt, doch diesmal versagtem dem Pirnaer Spielführer die Nerven. So blieb es bis zum Abpfiff eine Achterbahn der Gefühle. Kurz vor Schluss hielt VfL-Keeper Franz Schuster, der ein sehr gutes Spiel ablieferte, den Sieg fest.

Der VfL begann offensiv, drückte sofort auf das 1:0, aber ein früher Treffer von Moritz Wenzel wurde abgepfiffen, weil er seinen Gegenspieler regelwidrig attackiert hatte. „Das kann man so pfeifen, muss man aber nicht“, sagte Trainer Paulus später. Nach einer Viertelstunde häuften sich bei den Gastgebern die Fehler im Spielaufbau.

„Wir haben Marienberg stark gemacht. Motor hat uns mit langen Bällen Probleme bereitet, aber wir konnten alles klären, auch durch den starken Schuster“, erklärte Paulus. Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahmen die Copitzer wieder die Kontrolle und gingen verdient in Führung. Erst in der Schlussphase, als Marienberg alles nach vorn warf, wurde es noch einmal gefährlich im VfL-Strafraum, aber Schuster war an diesem Tag nicht zu überwinden.

Am Sonnabend steht für die Pirnaer das nächste Sechs-Punkte-Spiel an. Ab 15 Uhr ist der VfL in der Riesaer Feralpi-Arena bei der punktgleichen BSG Stahl zu Gast.

Freital gewinnt das Spitzenspiel

In Großenhain ging das Spitzenspiel gegen Titelanwärter SC Freital vor 331 Zuschauern über die Bühne. In der Nachspielzeit kassierte Gäste-Torhüter Christopher Hauswald im 13. Saisonspiel sein zweites Gegentor – dennoch jubelten die Gäste beim Abpfiff. Mit 2:1 setzte sich der Sportclub nach Toren von Robin Fluß (48./Strafstoß) und Philip Weidauer (50.) letztlich verdient durch. Nach neun Siegen und vier Remis stehen die Freitaler damit wieder auf Platz eins.

„Wir sind sehr geschlossen aufgetreten. Einige Male ist es hitziger geworden, aber das gehört zu einem Spitzenspiel dazu“, sagte Hauswald. Rundum glücklich war auch Freitals Spielmacher Robin Fluß: „Wir haben alles rausgehauen und verdient gewonnen.“ Im Vorfeld habe man sich per Video-Aufzeichnungen die Großenhainer genau angesehen und danach offenbar das richtige Rezept gefunden.

Für Ligakontrahent SG Motor Wilsdruff steht am Dienstag das bedeutendste Fußballspiel der Vereinsgeschichte an. Im Sachsenpokal-Halbfinale erwartet die Mannschaft von Trainer Paul Rabe ab 18 Uhr den elffachen Cup-Sieger Chemnitzer FC. „Das ist ein Highlight für uns alle, der Kartenvorverkauf lief noch besser als erwartet“, sagt Rabe. „Wir wollen diesen Tag genießen und uns bestmöglich präsentieren. Sicher wird es viele Aktionen geben, in denen wir leiden müssen, dennoch wollen wir uns gegenseitig in jeder Aktion unterstützen und auch mutig auftreten.“

Pirnas zweiter Mannschaft fehlen Spieler

In der Landesklasse Mitte sagte der VfL Pirna-Copitz II sein Nachholspiel in Gröditz wegen Personalmangels ab. Die Punkte gehen damit an die Röderstädter. „Wir hatten viele Urlauber, auch einige Verletzte. Es blieben nur sechs einsetzbare Spieler übrig“, so VfL-Coach Holger Weinhold. „Ich habe die ganze Woche gekurbelt, aber es ging einfach nicht. Mit Gröditz war leider keine Einigung auf eine Spielverlegung zustande gekommen. Wir wären auch in der Woche an einem Abend nach Gröditz gefahren, aber das wollten sie nicht.“

In der Landesklasse Ost bleibt der SV Wesenitztal nach dem 2:2 im Sebnitzer Waldstadion Spitzenreiter. In der dritten Nachspielminute kassierte der Tabellenführer vor 253 Zuschauern den Ausgleich durch Philip Henke. „Wir hatten schon einige Male Glück in dieser Saison, diesmal nicht“, sagte SVW-Trainer Uwe Rahle. Beide Treffer seines Teams erzielte Martin Schiefner (60., 75.) nach sehenswerten Freistößen von Lorenz Thomas.

Die Gastgeber waren durch Michael Kunze, Vereinschef des BSV Sebnitz, in Führung gegangen – Eric Droßel, Vorsitzender des SV Wesenitztal, hatte das Nachsehen (20.). „Sebnitz war in der ersten Halbzeit besser, nach dem Wechsel haben wir uns klar gesteigert“, so Rahle. „Der BSV hat am Ende alles nach vorn geworfen und wir unsere Konter nicht sauber zu Ende gespielt. Ein gerechtes Ergebnis.“ (mit tr)