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Verharren für Pirnas berühmte Stadtansicht

Der Retter-Verein stellt am 26. April erneut ein Bild des barocken Malerstars Canaletto nach. Wem das nicht reicht: Das Farbengenie gibt es auch als App.

Von Thomas Möckel
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Lebendiges Canalettobild in Pirna: Schaulustige fühlen sich ins Jahr 1753 zurückversetzt.
Lebendiges Canalettobild in Pirna: Schaulustige fühlen sich ins Jahr 1753 zurückversetzt. © Daniel Förster

Einen Moment verharren im Namen der Kunst: Der Pirnaer Historienverein „Der Retter der Stadt Pirna – Theophilus Jacobäer“ und die Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP) erwecken am 26. April abermals eines der berühmten Gemälde des barocken Malerstars Canaletto zu Leben. Für einen kurzen Moment stellen die Mimen des Vereins die Vedute „Der Marktplatz zu Pirna“ nach, eine von elf Stadtansichten, die der Pinselvirtuose von 1753 bis 1756 während seiner sogenannten ersten Dresdner Periode von Pirna schuf.

Der Kurzzeit-Ausflug ins barocke Zeitalter geht wie folgt vonstatten: Gekleidet in historische Kostüme, mit Hunden und Pferden und vielen originalgetreuen Details positionieren sich die Laiendarsteller des Pirnaer Vereins exakt so, wie Canaletto die Figuren einst auf seinem Bild anordnete. Für einige Minuten verharrt das illustre Ensemble an Ort und Stelle, Zuschauer fühlen sich durch das Echtzeit-Gemälde zurückversetzt ins Jahr 1753. Die Minuten-Starre dient auch dazu, dass Schaulustige Fotos und Videos vom Geschehen machen können.

Wenn Canaletto aus dem Smartphone spricht

Danach dürfen sie selbst Teil des Kunstwerkes werden, indem sie zwischen den Darstellern hindurch schlendern und auch an ihrer statt posieren dürfen. In den vergangenen Jahren stellten anschließend Kinder das Canalettobild noch einmal gesondert nach, doch diesen Programmpunkt wird es in diesem Jahr nicht geben. Gleichwohl sind alle Gäste aufgerufen, ihr ganz persönliches Bild oder Video vom lebendigen Canalettobild festzuhalten und mit anderen über die Fotocommunity „venovani“ zu teilen. Dazu einfach den QR-Code am großen Canaletto-Freiluftrahmen vor dem Canaletto-Café scannen, App laden und mitmachen.

Wem das nicht reicht, kann noch mehr Canaletto bekommen: Es gibt auch einen geführten Rundgang durch Pirna mit kunstgeschichtlichem Schwerpunkt. Die App „Canalettos Blick“ für das Smartphone nimmt Interessierte mit auf eine Zeitreise. Stadtführer ist kein Geringerer als Bernardo Bellotto, wie Canaletto mit bürgerlichem Namen hieß. Der berühmte Vedutenmaler aus Venedig erzählt spannende Anekdoten zu interessanten Orten und einigen Schauplätzen seiner Stadtansichten.

„Canalettos Blick“ verschmelze laut der KTP eine interaktive Stadtkarte, Bilder, Audio, Texte und moderne Augmented-Reality-Technologie zu einem außergewöhnlichen Multimedia-Erlebnis. Dabei kann die Tour individuell gestartet und jederzeit unterbrochen werden. Der Höhepunkt: In den passenden Kulissen erweckt Canaletto seine historischen Gemälde – allen voran seine Vedute „Der Marktplatz zu Pirna“ – zum Leben. Die vor Jahrhunderten gemalten Protagonisten treten plötzlich aus dem Bild heraus und berichten über ihren Alltag – so, als würde man ihnen persönlich gegenüberstehen.

Lebendiges Canalettobild, 26. April 2024, 15 Uhr, Marktplatz Pirna, Eintritt frei