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Wie erkennt man Hass-Sprache und Fake-News im Internet?

Mit einem speziellen Programm schult die Pirnaer Aktion Zivilcourage Schüler im Umgang mit sozialen Medien. Schulen können sich dafür bewerben.

Von Thomas Möckel
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© Symbolfoto: dpa

TikTok, Instagram, Snapchat, Facebook, Twitch und BeReal – soziale Netzwerke im Internet sind laut des Pirnaer Vereins „Aktion Zivilcourage“ aus der Lebenswelt von Schülern nicht mehr wegzudenken. Oft wird viele Stunden pro Tag am Smartphone gedaddelt, geschrieben, gepostet, bewertet, konsumiert – auch, weil sich unendlich viele Informationen, darunter auch viele ungeprüfte und nicht verifizierte, aus dem Netz saugen lassen.

Doch woran können junge Menschen erkennen, welche Inhalte in den sozialen Netzwerken wahr oder Falschnachrichten – sogenannten Fake-News – sind? Und was können sie tun gegen zunehmende Hasskommentare und die anhaltende Diskriminierung im Internet?

Das speziell dafür initiierte Projekt „Schule und digitale Demokratie“ des sächsischen Kultusministeriums und der Aktion Zivilcourage soll dabei helfen, Fake News und anderes im weltweiten Netz zu erkennen und ein darüber bestehendes Wissensdefizit zu beseitigen.

Wie sich Algorithmen und Filterblasen auswirken

An zehn Schulen aus den Landkreisen Görlitz, Mittelsachsen, Nordsachsen, Leipzig, Dresden und Chemnitz werden derzeit Schüler zu verschiedenen Themen wie Fake News, Hasskommentare, und dem Umgang mit persönlichen Daten im Internet fit gemacht. Sie lernen, welche Auswirkungen Prozesse wie Algorithmen und Filterblasen auf die Meinungsbildung haben können und wie sie reagieren sollten, wenn sie selbst oder jemand anderes von Cybermobbing betroffen sind.

Zudem werden Schüler ausgebildet, um anschließend ihr Wissen an jüngere Jahrgänge weiterzugeben. Auch die Eltern und Lehrkräfte werden in diesen Prozess mit einbezogen. Lehrer beispielsweise erweitern ihr Wissen rund um die Chancen und Herausforderungen sozialer Netzwerke und erhalten Fortbildungen. Eltern können an verschiedenen Info-Veranstaltungen teilnehmen.

Für das neue Schuljahr 2023/24 können sich nun weitere Bildungsstätten für das Projekt „Schulen und digitale Demokratie“ bewerben. „Wir wollen sicherstellen, dass die Schüler die Chancen und Risiken der digitalen Welt verstehen und lernen, sicher und verantwortungsvoll damit umzugehen. Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für die Zukunft, und wir wollen alles dafür tun, dass Schüler bestmöglich darauf vorbereitet sind“, sagt die Projektkoordinatorin Anne Neuber.

Teilnehmen an dem Projekt können alle allgemeinbildenden Schulen wie Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen sowie berufsbildende Schulen in Sachsen. Auf der Projekt-Webseite www.sud-sachsen.de können sich Schulen bis zum 21. Juni 2023 für die einjährige Kooperation bewerben. Für Rückfragen gibt es auch eine Kontaktmöglichkeit per Mail unter [email protected].