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Wie Köln und Remscheid Pirnaer Kinder überraschen

Zwei Männer spenden Fußbälle für ein besonderes sozial-sportliches Projekt mit Behinderten. Als Vermittler fungiert ein umtriebiger Pirnaer.

Von Thomas Möckel
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Ballspender für Pirna: Jens Nettekoven aus Remscheid (l.) und Lutz Wingerath aus Köln.
Ballspender für Pirna: Jens Nettekoven aus Remscheid (l.) und Lutz Wingerath aus Köln. © Jens Nettekoven

Seit einem Jahr schon trainieren Frank Göpfert und John-Benedikt Henschel ehrenamtlich etwa 20 Kinder aus dem Awo-Wohnheim Pirna. Dieses sozial-sportliche Projekt begeistere nach Aussage der Stadt die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung so sehr, dass sie regelmäßig aus Vorfreude im Laufschritt zum Kicken ins Willy-Tröger-Stadion des Sportvereins „VfL Pirna-Copitz“ eilen.

Um die Aktion zu unterstützen und die Kinder weiter für den Fußball zu begeistern, wurden unter anderem schon eigene Trikots, Hosen, Stutzen sowie Trinkflaschen organisiert. Damit die jungen Kicker aber auch in der heimischen Wohnanlage trainieren können und in Sachen Ausrüstung autark sind, wurde nun nach Sponsoren für Bälle gesucht. Schnell nahte Hilfe – aus ungewöhnlicher Richtung.

Jens Nettekoven aus Remscheid und Lutz Wingerath aus Köln spendeten den Pirnaer Kindern jetzt mehrere Fußbälle. Nettekoven hat eine ganz besondere Verbindung zu Pirna, Wingerath hat die Verbindung und Beziehung zum Fußballsport.

Ich helfe dir, du hilfst mir

„Pirna und Remscheid verbindet nicht nur eine Partnerschaft auf dem Papier. Seit über 30 Jahren unterstützen sich die Städte gegenseitig, gerade in Krisensituationen“, sagt Nettekoven. Sei es bei den Elbehochwassern 2002 und 2013, oder aber bei den Julifluten im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen, als binnen kürzester Zeit Trockengeräte aus der Elbestadt angeliefert wurden. Es sei ein stetes Geben und Nehmen. „Daher ist es für mich eine Herzensangelegenheit, mit einem kleinen Beitrag viel Freude in die Gesichter der Kinder zaubern zu können", sagt Nettekoven.


Die Bälle stammen aus einem Charity-Projekt, bei dem 3D-Puzzle des Kölner Stadions verkauft wurden. Dies ist auch die Domäne von Lutz Wingerath, er ist Geschäftsführer der Sportstätten Köln GmbH und in dieser Funktion auch Herr über die Spielstätte des 1. FC Köln. Früher spielte er auch selbst Fußball, war Kapitän seiner Mannschaft und fühlte sich in einer Vierer-Abwehrkette zu Hause.

Stadtmarketing-Projektleiter vermittelt Kontakt

Jens Nettekoven, geboren in Bonn, wohnt seit 2004 in Lüttringhausen, ein Ortsteil von Remscheid. Remscheid, eine der größten Städte im Bergischen Land, ist seit 1990 Partnerstadt von Pirna. Von Beruf ist Nettekoven Offizier der Bundeswehr, seit 2012 sitzt er als Abgeordneter für die CDU im nordrhein-westfälischen Landtag.

Zusammengebracht hat Schenker und Beschenkte Robert Körner, Projektleiter des Pirnaer Stadtmarketings bei der Stadtentwicklungsgesellschaft, ebenfalls Fußballer, auch er war früher mehrere Jahre bei der Bundeswehr. Er sei sehr dankbar dafür, dass es gelungen ist, ein so tolles ehrenamtliches Projekt in Pirna zu unterstützen. „Ich kenne Jens Nettekoven seit 20 Jahren als Mann der Tat. Ein Anruf genügte und er sagte prompt seine Unterstützung zu. Das ist es, was wir in diesen Zeiten im Allgemeinen und im Besonderen für unsere Kinder benötigen“, sagt Körner.