In Pulsnitz wird noch am neuen Pflegeheim gebaut. In Bischheim können die Bewohner einziehen. 6,7 Millionen Euro fließen in die Bauten.
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Von Reiner Hanke
Vor dem alten Postamt in Pulsnitz parken die Werkstattwagen von Handwerkern: Bodenleger und Badtechniker sind im Haus. Der Innenausbau zum Pflegeheim läuft. Die Elektriker haben Kilometer von Kabeln für die Elektrik, Telefon und Internet im Gebäude verlegt. Nun geht es um Steckdosen, Lichtschalter, Lampen. Hinter dem Gebäude steht ein Bagger. Dort wird am neuen Eingangsbereich gebaut. Den alten Eingang, das Portal auf der Vorderseite wird zum Balkon am künftigen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss umfunktioniert, dabei aber in seiner historischen Ansicht originalgetreu erhalten und saniert.
Bilder 2016 aus Pulsnitz und dem Rödertal
Der Umbau des früheren „Kaiserlichen Postamts“ ist Teil einer Investition in zwei Pflegeprojekte und gehört damit zu den größten Investitionen 2016 in der Region. 6,7 Millionen Euro investiert Bauherr Henry Mülder als Betreiber der Pflegeheim Pulsnitz GmbH insgesamt in die beiden neuen Einrichtungen in Pulsnitz und in Bischheim. Dort entstehen zeitgleich weitere 39 Pflegeheimplätze – 31 in Einzel- und acht in Doppelzimmern. Das alte Postamt wird nach der Sanierung 26 Pflegeplätze inklusive Kurzzeitpflegeplätzen anbieten. Gerade in dem Bereich sei ein wachsender Bedarf zu verzeichnen.
In Bischheim ist der Bau bereits fertig. Die Heimaufsicht war noch kurz vor Weihnachten zu einer Begehung vor Ort. Und so geht die Geschäftsführung der Pflegeheim Pulsnitz GmbH davon aus, dass ab dieser Woche die ersten Bewohner in ihr neues Heim in Bischheim einziehen können.
In Pulsnitz ist es noch nicht ganz so weit. Hier hat sich der Bau etwas verzögert und die künftigen Bewohner werden erst im neuen Jahr einziehen können: „Was bei einer Altbausanierung schon vorkommen kann. Jedoch ist das Außengerüst bereits ab und die Post erstrahlt in neuer Farbe“, sagt Mandy Stübner, Assistentin der Geschäftsführung. So habe es wohl Probleme mit der Statik gegeben, heißt es aus der Bauleitung und die eine oder andere Überraschung, wie sie ein über 100 Jahre altes Gebäude bereithält, wenn die Bauleute Fußböden oder Decken zum Beispiel öffnen. So werde im engen Kontakt mit der Denkmalpflege gebaut. „Wir wollen den Charakter des Hauses bewahren und dennoch Neues schaffen“, ließen die Planer wissen. Altes und Neues müssten so miteinander verschmelzen, dass das Gebäude den hohen Anforderungen an eine Pflegeeinrichtung gerecht wird. Dazu gehört natürlich auch der behindertengerechte Ausbau. Außerdem entstehen als Anbauten im rückwärtigen Bereich ein neues Bettenhaus, ein Trakt für den Lift und sogenannte Funktionsräume. Dort wird künftig zum Beispiel Pflegematerial gelagert. Die Pflegeheim Pulsnitz GmbH arbeitet bereits seit 1998 im stationären Pflegebereich in Pulsnitz. Neben dem Pflegeheim an der Bahnhofstraße gleich in Nachbarschaft der Post mit 128 Betten betreibt der Träger einen ambulanten Pflegedienst, 24 Seniorenwohnungen, eine Physiotherapie sowie eine Tagespflege mit zwölf Plätzen.