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Platz für die Tiger

Circus Probst freut sich beim Gastspiel in Meißen, dass er seinen Tieren besonders viel Raum bieten kann.

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© Claudia Hübschmann

Von Maria Odrig

Meißen. Er hat die Tiger im Griff. Tom Dieck junior kuschelt mit Tigern, Löwen und Ligern, einem aus Tigern und Löwen gekreuzten Raubtier, redet ganz vertraut mit ihnen und bringt sie dazu, in ihrem Freigehege für ein Foto zu posieren. Die Raubkatzen scheinen ihm aus der Hand zu fressen.

Der Raubtierlehrer in dritter Generation und seine acht Raubtiere können vom 11. bis 14. August beim Circus Probst in Meißen bewundert werden. Das Highlight seiner Vorstellung wird das 2,20 Meter hohe Hamsterrad sein, wobei Tiger darauf und Lieger darin turnen. „Das ist ein alter Trick, den ich neu ins Leben gerufen habe“, so der Tiertrainer.

Sieht man sich weiter im Außengelände des Circus Probst um, fällt der Blick auf die anderen Freigehege, von wo aus Dromedare, Lamas, Emus, Kamele und Ziegen neugierig herüberäugen. Das kühle, regnerische Wetter macht ihnen offenbar nicht das Geringste aus. Im Gegenteil. Sie scheinen geradezu darauf zu warten, dass jemand zu ihnen kommt und sie streichelt.

Ein Zelt weiter stehen Zebras, ungarische Steppenrinder, afrikanische Wattussirinder, ein Yak, ein Zebroid, eine Mischung aus Zebra und Pony, sowie holländische Friesen, Vollblut Araber und Dartmoore-Ponys von einer Plane vor dem Regen geschützt in ihren großen Freigehegen. Auf die Frage, ob an allen Gastspielorten soviel Platz für die Gehege der Tiere sei, antwortet Mitarbeiter Mathijs te Kiefte: „Nein, leider nicht. Wenn der Platz mal knapp wird, schieben wir unsere Wagen enger zusammen, damit die Tiere genug Raum haben.“ Auch der Grund, auf dem die Tiere stehen, ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich und bringt den Tieren immer neue Eindrücke, so te Kiefte. Dem Zirkus selbst gehören insgesamt um die 80 Tiere. Täglich ab 10 Uhr kann jeder von Donnerstag bis Sonntag den rollenden Zoo des Circus Probst besuchen und die Tiere aus der Nähe sehen.

Die Pferde sind Stephanie Probsts ganzer Stolz. Die Dresseurin führt sowohl mit alten Hasen als auch mit Jungtieren spannende Tricks vor, so te Kiefte. Ihr berühmtester Trick ist die Ungarische Post, dabei steht sie auf zwei holländischen Friesen und lässt Vollblut Araber unter ihr durch laufen. Weil das Programm jährlich wechselt, müssen die Pferde ständig neue Tricks lernen.

Die Tochter des Zirkusdirektors Reinhard Probst steht schon seit sie drei Jahre alt ist in der Manege. Bereits drei Jahre später übernahm sie Shows mit Ponys und führt ab ihrem 14. Geburtstag auch große Pferde durch die Manege. Uwe Schwichtenberg, der ehemalige Star-Dompteur des DDR-Staatszirkus, hat sie dafür ausgebildet und ist noch immer ihr großes Vorbild, so Probst.

In dem neuen Programm „Leidenschaft“ sind Künstler aus aller Welt zu sehen. Die Darbietung des Raubtiertrainers Tom Dieck Junior wurde zuletzt in Monte Carlo mit einem Clown ausgezeichnet. Auch die Stoliarov Clowns haben einen der begehrten Clowns von Monte Carlo abgestaubt. „Sie machen nicht einfach nur Quatsch, sondern sind echte Artisten, bei denen man aus Leidenschaft lacht“, so Stephanie Probst. Eine chinesische Artistin am Einrad, ein Trampolinakt, Artisten am Schwung- und Schlappseil, eine biegsame Schlangenfrau und eine Exotenvorstellung von Zirkusdirektor Reinhard Probst persönlich runden den Besuch ab. Damit auch Familien mit kleinem Budget eine Vorführung sehen können, kosten die Karten am Donnerstag ab 17 Uhr nur zehn Euro pro Person.