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Playport-Spielplatz wird zum Exportschlager

Indoor-Spielen ist gefragt – weltweit. Gründer Mario Otto eröffnet seine erste Auslandsfiliale.

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© Eric Münch

Von Christiane Raatz

Mario Otto verbringt im Moment viel Zeit im Flieger. Nahezu jede Woche jettet der 44-Jährige von Dresden in die russische Hauptstadt. Der Betreiber des Indoor-Spielplatzes „Playport“ am Dresdner Flughafen eröffnet Anfang Februar seine erste Auslandsfiliale in Moskau. Bis dahin müssen Lichttechnik, Computer und sämtliches elektronisches Spielzeug eingestellt werden. Auf rund 2 000 Quadratmetern laden dann neben ausgefeilter Technik auch jede Menge Rutschen, Hüpfburgen und Klettertürme zum Toben ein. „Alles ist noch größer und moderner als hier“, sagt Otto. Angelegt ist das neue Großprojekt wie eine Unterwasser-Welt: Wasser gluckert in durchsichtigen Trennwänden, Kugellampen verbreiten gedämpftes Licht, überall gibt es Fische und andere Meerestiere. „Es steckt jede Menge Hightech drin“, erklärt der Geschäftsmann. So können sich Kinder an einer Spielekonsole ausprobieren, die auf eine riesige Leinwand übertragen wird. Um Investoren und Besuchern einen Eindruck zu verschaffen, hat Otto einen 3-D-Film anfertigen lassen und ihn auf die Homepage gestellt.

Insgesamt rund 1,7 Millionen Euro investiert Otto in das neue Spielparadies. Zum einen stammt das Geld von privaten Investoren, zum anderen aus dem Finanzpolster, das er mit seiner Dresdner Firma Real Estate Sächsische Immobilien GmbH erwirtschaftet hat. Otto hofft auf zahlreiche Besucher, allein im ersten Jahr sollen es mehr als 200.000 sein. Dafür spricht vor allem die Lage in Moskaus größtem Einkaufszentrum „Luschniki-Park“ – mehrere Millionen Menschen wohnen im Umkreis. „Die Russen sind sehr kinderfreundlich. Ich denke daher, dass das Konzept aufgeht.“ Zudem sei es oft regnerisch und kalt, die Familien dankbar für eine Alternative. Bisher gebe es solche Indoor-Spielplätze noch nicht in Moskau, so Otto.

Maskottchen Porti beliebt

In Dresden dagegen können Familien aus einigen Angeboten wählen, darunter etwa der Kidsplanet in der Siemensstraße oder das Kuddeldaddeldu im Elbepark. Im September 2012 eröffnete der Playport-Spielplatz am Flughafen. Allein im vergangenen Jahr kamen eigenen Angaben zufolge mehr als 100.000 Besucher, der Umsatz lag bei rund einer Million Euro. Vor allem das Alien-Maskottchen „Porti“ ist bei den Kindern beliebt, erzählt Otto. Rund 10.000 Stück wurden im vergangenen Jahr verkauft oder zu Geburtstagen verschenkt. Otto will das bewährte Konzept aus Gestaltung, Gastronomie und Kinderprogramm auch in Moskau umsetzen.

Mario Otto ist selbst Vater von drei Kindern. „Und wenn man Kinder hat, überlegt man ja immer, was man alles unternehmen kann“, sagt der 44-Jährige. Also kam er auf die Idee, neben seiner Immobilienfirma noch in einen Indoor-Spielplatz zu investieren.

Freunde aus Moskau brachten ihn im vergangenen Jahr darauf, nach Russland zu expandieren. „Erst habe ich das als fixe Idee verworfen, dann aber gedacht: warum eigentlich nicht?“ Aus der fixen Idee wurde schnell Wirklichkeit. Im August 2013 flog der Dresdner zum ersten Mal nach Moskau. „Dann ging alles Schlag auf Schlag.“ Weil Otto nur wenig Russisch spricht, regelte er das meiste mithilfe von Dolmetschern. Als Ausländer in Russland eine Firma zu gründen oder allein schon ein Konto zu eröffnen, ist allerdings nicht so einfach, die bürokratischen Hürden sind hoch. „Alles wird streng kontrolliert und reglementiert.“ Ein deutsch-russischer Filialleiter führt die Geschäfte vor Ort, mehr als 20 russische Angestellte stehen ihm zur Seite.

Und der Dresdner Unternehmer hat weitere Pläne: Ende des Jahres will Otto einen weiteren Playport im russischen St. Petersburg eröffnen, Anfang September soll eine Filiale in Berlin folgen. Auch aus London und Wien liegen schon Anfragen für die Gestaltung eines Indoor-Spielplatzes auf seinem Schreibtisch. „Da prüfen wir derzeit, ob die Rahmenbedingungen stimmen.“ Dass aus seiner Idee einmal ein Exportschlager werden würde, hätte sich Mario Otto nicht träumen lassen.