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10000 Euro für Märchenpfad

Heidenau. Die Elbestadt belegt den dritten Platz im Städtewettbewerb „Ab in die Mitte!“ in Sachsen.

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Von Gabriele Schrul

Manchmal werden Märchen tatsächlich wahr. In Heidenau passiert das jetzt gleich zweifach. Denn in der Elbestadt entsteht erstens ein MärchenLebensPfad. Und zweitens bekommt die Stadt dafür jetzt auch noch Geld geschenkt: Heidenau hat sich nämlich erfolgreich am Wettbewerb „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ beteiligt. In dem geht es seit vier Jahren um die Steigerung der Attraktivität der sächsischen Städte.

Die Idee der Elbestadt stieß dabei auf Interesse, es reichte für den dritten Platz.

Preisgeld fließt in das Projekt

„Es ist ein schönes Gefühl unter 30Teilnehmern so weit vorn zu landen“, sagt der Heidenauer CDU-Vize-Bürgermeister Jürgen Opitz. Er freut sich, dass die Ideen der fünfköpfigen Arbeitsgruppe gewürdigt werden. „Wir hätten unseren Märchenpfad auch ohne die Prämie umgesetzt“, sagt Opitz. Doch mit dieser Finanzspritze gehe es natürlich noch einmal so gut. Das Preisgeld fließe ausschließlich in die Verwirklichung des Märchenpfades. Schritt für Schritt soll dieser dann zwischen 2008 und 2013 entstehen.

Zunächst wird er – verstreut über das Stadtgebiet – über zehn Stationen verfügen. An jeder gibt es ein Puzzleteilchen für ein Lösungswort, das es zu erraten gilt. Am Ende wartet auf alle Märchen-Erkunder ein Schatz. Der ist auf dem neuen Marktplatz versteckt.

Beim „Tag der Sachsen“ dabei

Vor allem Familien sollen sich angesprochen fühlen, sich auf den Weg zu machen, in der Stadt etwas gemeinsam zu entdecken. Martina Klobisch ist schon gespannt darauf. Gemeinsam mit ihrer fünfjährigen Tochter Stefanie will sie sich auf den Weg machen. „Meine Oma war eine tolle Märchenerzählerin“, sagt sie und bedauert, dass ihr dieses Talent fehlt. „Aber Märchen lese ich meiner Tochter viel vor“, sagt die Heidenauerin.

Märchenerzählerin von Beruf ist Monika Hickstein aus Stadt Wehlen. Sie entwarf das Konzept für den Heidenauer Märchenpfad. „Ich bin total glücklich darüber, dass es die Stadt geschafft hat“, sagt sie.

Für die Zukunft gebe es schon Ideen, wie der Pfad mit weiteren Stationen ergänzt werden kann. So existieren momentan drei Naturlehrpfade in Heidenau. Einer befindet sich auf dem Gelände der Awo-Jugendwerkstatt Elbe/Labe an der Dresdner Straße, ein weiterer im Garten des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland in Heidenau-Großsedlitz und ein dritter im Kleingartenverein „Elbaue“ an der Elbstraße. Überall da, genauso wie auf dem Naturerlebnisspielplatz am Elbradweg, könnten künftig ebenfalls Märchen entdeckt werden.

Heidenau beteiligte sich zum dritten Mal an dem Städtewettbewerb. Für das erste Projekt zum Mühlgraben gab es 2005 einen Anerkennungspreis in Höhe von 5000 Euro. Das Geld floss in die Herstellung von Hinweisschildern entlang des historischen Mühlgrabens (die SZ berichtete). Das Jahr darauf beschäftigte sich ein zweiter Wettbewerbsbeitrag mit dem Bau und dem Aussehen des neuen Marktplatzes in Heidenau. Mit diesem Projekt ging die Stadt allerdings leer aus.

Pirna dieses Mal ohne Preis

Neben Heidenau beteiligte sich auch dieses Jahr Pirna am sachsenweiten Städtewettbewerb. Jedoch blieb die Idee einer mobilen Familienoase preislos. „Die Inhalte von ,Ab in die Mitte’ bleiben trotzdem ein wichtiges Anliegen unserer Stadt und werden uns auch weiter beschäftigen“, sagt Steffen Köhler, Fachgruppenleiter Schule und Soziales im Pirnaer Rathaus. Deshalb will sich die Stadt die Beiträge der anderen Wettbewerbsteilnehmer genauer anschauen, um die Konzeptideen kennenzulernen und vielleicht sogar zu nutzen.