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Abgerutschter Fußweg bleibt Streitthema

Seit Jahren bewegt sich nichts am Durchlass an der Pulsnitzer Straße. Auch im Stadtrat fand sich keine schnelle Lösung.

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Von Jens Fritzsche

Aufgefallen war ihm die Sache schon länger, jetzt aber nutzte er als frischgebackener Stadtrat, aber mal die Chance, mal direkt beim Oberbürgemeister nachzufragen. Die Rede ist von CDU-Stadtrat Christoph Klaer, der mit seiner kleinen Tochter gern zwischen Schloss Klippenstein und dem Hofegrund spazieren geht, „und dort ist mir schon länger aufgefallen, dass da direkt an der Pulsnitzer Straße ein Riesenloch klafft, der Fußweg gesperrt ist und man bedrohlich in die Tiefe schauen kann.“ Passiert ist über Jahre nichts. Zum Glück –  nichts passiert, was das Thema Unfälle betrifft, denn für Fußgänger ist es hier nicht wirklich einfach, auf der viel befahrenen Pulsnitzer Straße einfach mal so auf die gegenüberliegende Straßenseite zu gelangen –  erst recht nicht, weil der Fußweg auch ein beliebter Weg für die Bewohner des nahen Radeberger Altenheims ist. Aber auch ärgerlich – weil eben in Sachen Sanierung nichts passiert ist.

Ein Fakt, der dabei nicht nur Christoph Klaer auffiel, sondern auch Helmut Großmann. Der Radeberger muss hier regelmäßig entlang, „wenn ich zu Untersuchungen ins Krankenhaus muss“. Und weil hier nun schon seit geraumer Zeit ein „beängstigendes Loch klafft, das befürchten lässt, auch die Straße könnte mal abrutschen, schließlich donnern hier tonnenschwere Laster vorbei“, hatte sich Helmut Großmann ans für die Pulsnitzer Straße zuständige Landesamt für Straßenbau in Bautzen gewandt (SZ berichtete). Und hatte auf seinen Brief prompt auch Mitte Juni eine Antwort bekommen. Der Fußweg im Bereich des sogenannten Hofegrundbachs sei jedenfalls schon seit Jahren abgesperrt, weil 2008 hier tatsächlich eine Einsturzgefahr festgestellt worden war, heißt es in dem Schreiben. Zudem musste bereits im Juni 2013 die kaputte Stirnmauer des Hofegrundbach-Durchlasses abgetragen werden, über die der Fußweg geführt hatte. Und der Fußweg musste daraufhin komplett gesperrt werden. „Unsere Zielstellung ist die bauliche Umsetzung im Jahr 2015“, teilt Veit Kuczora vom Landesamt Helmut Großmann per Brief mit. Dann wird der komplette Durchlass für den Hofegrundbach erneuert, der gut drei Meter tief unter der Pulsnitzer Straße verläuft und wohl um das Jahr 1900 herum gebaut worden war. Dass es bis zu den Arbeiten zu einer Gefährdung kommt, davon geht das Amt allerdings nicht aus. Der Durchlass werde aber dennoch einer verstärkten, regelmäßigen Kontrolle unterzogen, versichert Veit Kuczora.

Für den Fußweg ist allerdings die Stadt Radeberg verantwortlich. Was nun wiederum CDU-Stadtrat Christoph Klaer in der jüngsten Stadtratssitzung zur Frage brachte: „Nachdem ja nun schon Bürger einen regen Briefkontakt mit dem zuständigen Landesamt haben, muss man ja mal fragen, was eigentlich die Stadt unternommen hat.“ Radebergs OB Gerhard Lemm (SPD) antworte kurz und bündig: „Wir haben in den vergangenen Jahren bei zwei Bauberatungen vor Ort deutlich gemacht, dass hier etwas passieren muss.“ So richtig zufrieden wirkte Christoph Klaer mit der Antwort nicht, schob aber nach: „Ich habe schon mit so einer Antwort gerechnet …“

Unabhängig davon brauchen Fußgänger hier jedenfalls wohl bis mindestens Herbst 2015 noch Geduld – und gute Nerven beim Überqueren der viel befahrenen Pulsnitzer Straße. Die hier ausgerechnet auch noch eine Kurve macht …