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Abschied ohne Ende

Die Zeit im Eiskanal ist für die Top-Piloten Cathleen Martini und Thomas Florschütz vorbei, doch sie wollen wiederkommen.

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© dpa

Zum Schlittenfahren gehört Schnee. Da sind sich Cathleen Martini und Thomas Florschütz komplett einig. Und diesmal haben sie auch Zeit und Muße, diesen ersten echten Wintertag in Altenberg so richtig zu genießen. Es sei das perfekte Wetter für einen emotionalen, tränenreichen Abschied, meint Martini. „Da bin ich einfach zu nah am Wasser gebaut und merke, wie sehr ich in diesen 15 Jahren für den Bobsport gebrannt habe“, sagt sie, die wie Florschütz am Sonnabend vom deutschen wie sächsischen Verband in den Bob-Ruhestand verabschiedet worden ist.

Im Sommer hat die 33-Jährige ihre Karriere beendet, arbeitet nun für die Bundespolizei Dresden und hat bereits festgestellt: Das Brennen geht weiter. „Sonst wäre ich jetzt nicht mit diesem Feuer beim Weltcup dabei“, meint Martini. Helfen, Beraten und auch ihre potenziellen Nachfolgerinnen trainieren – Pläne für die nahe Zukunft im und am Eiskanal hat die Weltmeisterin von 2011 und mutmaßlich beste deutsche Pilotin genauso viele wie Erinnerungen an ihre aktive Zeit. „Die kann einem keiner mehr nehmen, und die Bilder dazu bleiben im Kopf“, sagt Martini

Bei Florschütz ist das Empfinden ähnlich und doch irgendwie anders. „Es kribbelt nicht mehr“, sagt der Olympia- und dreimalige WM-Zweite. Seine Gefühlswelt trägt der 37-Jährige nur selten nach außen. Dass er die Laufbahn mangels Anschieber gezwungenermaßen beendet hat, bleibe im Hinterkopf. Trotzdem sei er inzwischen mit sich im Reinen und der Abschied ein schöner. „Das Wetter passt und erinnert mich an meinen EM-Sieg 2012 hier in Altenberg“, sagt der bisherige Pilot des BRC Riesa, der ab morgen beim LKA in Thüringen startet und sich eine Perspektive als Bahntrainer vorstellen kann. (SZ/-yer)