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Abschied von Sascha

„Am 3. Oktober starb nach schwerer Krankheit Alexander Olschanski in Moskau.“ Diese traurige Nachricht erhielten wir in diesen Tagen. Alexander Olschanski, seit 1942 in der Roten Armee, erreichte als Sergeant 1945 die Elbe bei Kreinitz.

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„Am 3. Oktober starb nach schwerer Krankheit Alexander Olschanski in Moskau.“ Diese traurige Nachricht erhielten wir in diesen Tagen. Alexander Olschanski, seit 1942 in der Roten Armee, erreichte als Sergeant 1945 die Elbe bei Kreinitz. Er war einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen des Elbetreffens von Angehörigen der Roten Armee und der US-Army in unserem Kreis.

Am 25. April 1945 kam es zu einem solchen Treffen mit dem damaligen Lieutnant Buck Kotzebue. Darüber berichtet Olschanski in dem Buch „Yanks treffen Rote – Begegnung an der Elbe“. Bereits 1987 verstarb Kotzebue. Oft nahm Olschanski an den traditionellen Treffen „Elbe-Day“ teil. So wurde er vielen Bürgern von Strehla, Kreinitz und Torgau ein guter Bekannter und manchem von uns ein guter Freund. Und Freunde nannten ihn Sascha. Ob beim Podiumsgespräch in Torgau, beim Meeting am Elbufer in Strehla oder bei freundschaftlichen Treffen bei Familien in Kreinitz oder Riesa, immer war er ein aufgeschlossener Gesprächspartner. Immer wieder sprach er über seine Erlebnisse 1945 an der Elbe oder über die aktuelle Lage in seiner Heimat.

Ein letzter Besuch des schwer Erkrankten im Herbst des vergangenen Jahres in seiner Moskauer Wohnung gab für uns die Gewissheit, dass wir ihn nicht mehr in unserer Mitte haben werden. Was bleibt, sind die Erinnerungen an viele Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse. Und es bleibt die Hoffnung, dass endlich verwirklicht wird, was Angehörige der Roten Armee und der US-Army am Elbufer schworen: „Lasst keine Kriege mehr zu. Wir wollen das Ganze nicht noch einmal durchleben, und wir wollen nicht, dass unsere Kinder es durchmachen müssen.“ (B. Nowotny)