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Agro-Firma lässt sich Zeit mit Charlottenhof

Eine Hochsiloanlage sollte dort in Schöpstal entstehen. Doch bis es so weit ist, kann es noch länger dauern.

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© Regina Berger

Von Constanze Junghanß

Wann es eine Erweiterung beim Logistikstandort des Agrofert-Konzerns im Schöpstaler Charlottenhof geben wird, ist unklar. Noch im Vorjahr hieß es, dass das Unternehmen eine Hochsiloanlage plant. Am Standort gibt es zwölf Lagerhallen. In denen werden nach Angaben des Unternehmens bis zu 15 000 Tonnen Getreide und 300 Tonnen Mineraldünger gelagert.

Agrofert Bischofswerda, zu dem weitere Lagerstandorte in der östlichen Oberlausitz gehören, hat seinen Hauptsitz in Prag. Die Standorte befinden sich neben Schöpstal (Charlottenhof) in Reichenbach und Schlauroth. Der global tätige Großkonzern vereinigt laut eigenen Veröffentlichungen mehr als 250 Unternehmen und ist in 15 Ländern aktiv. Der tschechische Finanzminister Andrej Babiš ist Konzerneigentümer und stand bereits in der Kritik. Am Jahresanfang berichtete unter anderem Radio Prag, dass die EU-Antibetrugsbehörde gegen den Agrofert-Konzern von Finanzminister Babiš ermittele.

Dietmar Klose, der Geschäftsführer der Agrofert Deutschland GmbH, beantwortet momentan keine Presseanfragen der SZ. Weder zur Größe der geplanten Anlage, noch zu den Kapazitäten oder den Arbeitsplätzen. Nur so viel teilt er mit: „Agrofert strukturiert seine Deutschlandaktivitäten um.“ Es handele sich dabei um „erfreuliche Vorgänge“.

Laut der Internetseite der Agrofert Deutschland GmbH zog das Unternehmen vom sächsischen Bischofswerda nach Wittenberg in Sachsen-Anhalt um. Im Impressum ist nun Wittenberg angegeben.

Schöpstals Bürgermeister Bernd Kalkbrenner kann zum derzeitigen Stand in Charlottenhof auch noch nichts sagen. Von „Umstrukturierungen innerhalb Deutschlands“ bei Agrofert habe er bisher nichts gehört, sagt der Bürgermeister. Allerdings spricht er den städtebaulichen Vertrag mit der Gemeinde an. Schöpstal hat die Planungshoheit über das Gebiet. Das bestätigt Dietmar Klose so: „Wir haben auf der Grundlage des Bebauungsplanes mit der Gemeinde Schöpstal im Herbst 2015 einen sogenannten städtebaulichen Vertrag geschlossen.“

Weiter heißt es, dass eine mögliche Bebauung mit einer Anlage spätestens drei Jahre nach Veröffentlichung des städtebaulichen Vertrages zu beantragen sei. Und bis dahin geht noch eine Menge Zeit ins Land. Der Geschäftsführer nennt dafür den Herbst 2018.