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Jeder wollte sich von ihm malen lassen 

Der Hofmaler Anton Graff porträtierte in Dresden die Reichen und Schönen.  Die Gemäldegalerie Alte Meister offenbart jetzt das Geheimnis seiner Werke. Ein Besuch lohnt sich.

Von Birgit Grimm
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Dieses „Jugendliche Selbstbildnis“ von 1765 war Anton Graffs Eintrittskarte zum Dresdner Hof. Es ist eins von drei Selbstbildnissen in der aktuellen Studioausstellung der Gemäldegalerie.
Dieses „Jugendliche Selbstbildnis“ von 1765 war Anton Graffs Eintrittskarte zum Dresdner Hof. Es ist eins von drei Selbstbildnissen in der aktuellen Studioausstellung der Gemäldegalerie. © SKD/Estel, Kluth

Dresden. Einen echten Anton Graff erkennt man an den Runzeln. Sogar dann, wenn er erst 29 ist wie auf dem „Jugendlichen Selbstporträt“ von 1765. Damit hatte sich der aus Winterthur stammende Graff Anfang 1766 als Hofmaler in Dresden beworben. Er selbst hatte Zweifel, ob seine Kunst gut genug wäre. Doch Dresden wollte ihn, bot 400 Taler pro Jahr und 100 Taler Reisegeld. Das Selbstporträt fand so viel Beifall, dass Graff schon im Frühjahr 1766 seine Stelle am Hof antrat und bis an sein Lebensende seinen Lebensmittelpunkt in der Stadt hatte. Hier schuf er nicht nur die offiziellen spätbarocken Staatsporträts.

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