Von Ulrike Körber
In den kommenden Tagen wollen die Mitarbeiter des sächsischen Landesamtes für Archäologie tiefer in die Erde um Zschaiten gehen und nach eisenzeitlichen Resten (8. bis 1. Jahrhundert v.Chr.) suchen. Da im Elbland solche Funde schon gemacht wurden, gehen die Forscher auch in Zschaiten davon aus, dass sich etwas finden lässt.
„Die Prospektionen an der Baustelle für die Ortsumfahrung Zschaiten sind jetzt abgeschlossen. Nun beginnen die eigentlichen Grabungen“, sagt der Sprecher des Landesamtes Christoph Heiermann. Prospektionen heißt, dass die Experten die obere Bodenschicht abgekratzt haben und nach Befunden schauten. Mit einigen wenigen Ergebnissen, wie man im Straßenbauamt Meißen-Dresden weiß. Bis Ende Dezember könnten die Altertumsexperten wahrscheinlich noch beschäftigt sein.
Scherben sind einzige Zeugen
„Mit riesigen Funden sollte man allerdings nicht rechnen. Es wird keine Mauerreste oder dergleichen geben“, sagt Heiermann. Spektakuläres gibt es demnach nicht. Maximal finden sich uralte Pfahllöcher, vermutet der Landesamtssprecher. Diese erkenne man an der unterschiedlichen Erdfarbe. „Die dunklere Erde entnehmen die Forscher dann und untersuchen sie. Zuweilen finden sich Keramikscherben, deren Alter datiert werden kann“, schildert Heiermann die Prozedur. Ob Groß- oder Kleinfund – alles, was die Wissenschaftler bei Zschaiten an historischen Funden ausgraben, kommt nach Dresden zum Putzen und Sichten. „So unspektakulär vor Ort die Arbeit auch aussehen mag, mehr als die Scherben und winzige Reste haben wir aus dieser Zeit nun einmal nicht. Andere Zeugnisse, ob und wie in der Region gesiedelt wurde, sind nicht vorhanden, so Heiermann. Deswegen seien die Grabungen so wichtig. Etwa Mitte November müssten erste Ergebnisse der Bodenuntersuchung vorliegen.
Kaum Behinderungen
Während die Archäologen die Erde um das Dorf systematisch absuchen, beginnen an der Durchfahrt bereits Arbeiten an den Entwässerungskanälen. 1,5 Kilometer Regenwasserkanal werden für rund 1,3 Kilometer Ortsumgehung benötigt. Das Oberflächenwasser der Straße soll künftig in Richtung Zschaitenbach und in Richtung Elbe abgeleitet werden. Laut Bürgermeister Udo Schmidt ist in diesem Jahr nur kurzzeitig mit Verkehrsraumeinschränkungen zu rechnen. Da der Regenwasserkanal unmittelbar hinter der Zschaitener Brücke unter der Straße hindurchgeführt werden muss, könnte es vorübergehend zur halbseitigen Straßensperre kommen. Die eigentliche Arbeit an der Ortsumgehung beginnt laut Straßenbauamt Meißen-Dresden 2008.