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Atombunker soll kein Denkmal werden

Bürger wollen die letzte Erinnerungsstätte des Kalten Krieges in Bischofswerda erhalten. Die Ämter lehnen ab.

Von Ingolf Reinsch
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Dieses Foto aus dem Jahr 1998 zeigt den Bunker in Bischofswerda, in dem in den Jahren 1984 bis 88 durchgehend vier Atomsprengköpfe gelagert waren. Mit dem Abriss der Kaserne wurde die Zufahrt verfüllt und das Tor zugemauert.
Dieses Foto aus dem Jahr 1998 zeigt den Bunker in Bischofswerda, in dem in den Jahren 1984 bis 88 durchgehend vier Atomsprengköpfe gelagert waren. Mit dem Abriss der Kaserne wurde die Zufahrt verfüllt und das Tor zugemauert. © Wolfgang Schmidt

Bischofswerda. Fast zehn Monate ließ sich die Untere Denkmalschutzbehörde im Landratsamt für ihre Entscheidung Zeit. Nun teilte sie den Bischofswerdaern Sigrun und Falk Nützsche mit, dass ein Bunker auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Bautzener Straße nicht, wie von ihnen beantragt, unter Denkmalschutz gestellt werden könne. Bei einer Besichtigung, bei der auch die Stadtverwaltung vertreten war, sei festgestellt worden, dass der Bunker „baulich nicht mehr unversehrt“ sei, heißt es zur Begründung. In dem der SZ vorliegenden Schreiben verweist das Landratsamt unter anderem darauf, dass der Bunker verfüllt wurde, nur noch ein Teil der Eingangsfront sichtbar und die ursprüngliche Eingangsöffnung vermauert ist. Deswegen besitze die Anlage „keine ausreichende historische Aussagefähigkeit mehr“, schlussfolgern die Denkmalschützer.

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