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Wenn im Freibad mal nicht geplanscht wird

Das Mewa-Bad in Ostritz ist am Montag Ort für eine besondere Veranstaltung gewesen - die auch schon ausgezeichnet wurde.

Von Jan Lange
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Die Zukunft des Mewa-Bades, das Engagement der Ostritzer, die Hilfe während der Corona-Krise - bei den 1. "Wassergesprächen" in Ostritz wurden viele verschiedene Themen angesprochen.
Die Zukunft des Mewa-Bades, das Engagement der Ostritzer, die Hilfe während der Corona-Krise - bei den 1. "Wassergesprächen" in Ostritz wurden viele verschiedene Themen angesprochen. © Jan Lange

Das Rathaus ist manchem zu förmlich, die Kirche einigen zu christlich. Wo also können Bürger und Politiker miteinander ins Gespräch kommen? Auf diese Frage fanden die Ostritzer schnell eine Antwort: das Mewa-Bad. Dieser Ort sei nicht "vorbelastet", sozusagen neutraler Boden. "Wassergespräche" war denn auch der treffende Name. Dazu ist am Montagabend das erste Mal eingeladen worden.

Erst mal gab es ordentlich Wasser von oben. So wörtlich hatte es die Mewa-Bad-Initiative als Gastgeber nicht gemeint. "Wir dachten eher an das Wasser im Becken", sagt Georg Salditt. Der Regen hielt die Bürger nicht ab, zu kommen. Gut 30 Ostritzer waren da. 

Es seien immer die gleichen Gesichter, hieß es kritisch. "Aber es sind ganz viele der Gleichen", findet Ines Fabisch von der Stadtratsfraktion der Unabhängigen Bürger. Und diese Engagierten konnten mal alles, was sie auf dem Herzen hatten, loswerden. Anfangs hielten sich die meisten zurück, je später es wurde, umso mehr meldeten sich zu Wort.

Christian Schreiber merkte an, dass die Ostritzer Kinder nicht mehr zusammen auf eine Schule gehen, sondern auf verschiedene verteilt sind. Wie man erreichen könne, dass sie wieder gemeinsam lernen, war seine Frage. Wirklich ändern könne man daran nichts, so der Tenor. Denn die Eltern entscheiden, welche Oberschule oder Gymnasium ihr Kind besucht. Manchmal melden sich auch zehn Kinder an einer Schule an, von denen nicht mal die Hälfte angenommen werde, weil es mehr Anmeldungen als Plätze gibt. Vielmehr solle die Jugendarbeit in den Ostritzer Vereinen unterstützt werden.

Hilfe braucht auch das Mewa-Bad. Gesucht werden Rettungsschwimmer, um den Betrieb täglich absichern zu können. Dieses Jahr sei es an mehreren Tagen kritisch gewesen, so Rosanna Pappani von der Stadtverwaltung. Am Ende fand sich immer jemand, der den Dienst übernahm. Nächste Saison könne es anders aussehen, so die Befürchtung.

Damit das Ostritzer Freibad erhalten werden kann, müssen auch Becken und Baracke saniert werden. Die Mewa-Bad-Initiative ist seit mehreren Jahren sehr aktiv, Gelder für das Freibad einzuwerben. Vom Sächsischen Mitmachfond gab es jüngst 5.000 Euro, von denen auch die "Wassergespräche" finanziert wurden. Und über die Aktion "Förder-Penny" gab es 2.000 Euro. Die Summe erhöht sich noch, wenn das Mewa-Bad das Voting gewinnt. Bis zum 11. September kann noch abgestimmt werden.

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