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Riesige Umleitung wegen B-170-Ausbau

Ab Freitag ist die Kreuzung in Höhe des Gewerbegebietes in Bannewitz dicht. Nicht nur für die Hausbesitzer am Wohngebiet gibt's mehr Lärm.

Von Verena Schulenburg
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Die B 170 in Bannewitz wird derzeit von zwei auf vier Spuren erweitert.
Die B 170 in Bannewitz wird derzeit von zwei auf vier Spuren erweitert. © Karl-Ludwig Oberthuer

Die gute Nachricht vornweg: Weil der Winter bisher weitestgehend ohne Schnee und Frost verlief, kommen die Arbeiten zum Ausbau der B 170 in Bannewitz planmäßig voran. Derzeit wird der Abschnitt vom A-17-Anschluss Dresden-Südvorstadt bis zur Kreuzung Boderitzer Straße in Bannewitz komplett von zwei auf vier Fahrspuren erweitert. Die weniger gute Nachricht: Der Baufortschritt geht mit zum Teil drastischen Einschränkungen für den Verkehr und Anwohner einher. Sächsische.de fasst die drei wichtigsten Fakten zum weiteren Ausbau der Bundesstraße zusammen.

Fakt 1: Zufahrt an der Winckelmannstraße ist wieder frei

Seit Anfang Februar ist es wegen der Bauarbeiten nicht möglich, von der Winckelmannstraße auf die B 170 in Bannewitz einzubiegen. Am Freitag, den 28. Februar, wird diese Sperrung aufgehoben. Dann kann der Verkehr wieder ungehindert die Kreuzung nutzen. Das gilt auch für die Anwohner in Nöthnitz, die bereits nicht mehr die Umleitung über die Rosentitzer Straße und die Eutschützer Straße zur B 170 nehmen müssen. Die Freigabe an der Kreuzung zur Winckelmannstraße bleibt vorerst aber die einzige Entlastung für Verkehr und Anwohner.

Fakt 2: Kreuzung zur Boderitzer Straße ist ab Freitag dicht

Die größte Verkehrseinschränkung steht ab Freitag, dem 28. Februar, bevor. Ab 17 Uhr wird die Kreuzung zur Boderitzer Straße auf Seite der Baumschule Lux komplett für den Verkehr gesperrt, teilt die Gemeindeverwaltung Bannewitz in Abstimmung mit dem zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) mit. Das Ein- und Ausfahren ist hier dann voraussichtlich bis zum 17. März nicht möglich. In diesem Zeitraum wird die Fahrbahn der B 170 in Richtung Dresden zwischen der Boderitzer Straße und der Busbucht ausgebaut. Während der Arbeiten wird die Bushaltestelle aus Dippoldiswalde kommend ein Stück vorverlegt. Wenn die Bauphase beendet ist, wird die Bushaltestelle in Richtung Dresden auf den linken Fahrstreifen der neuen Fahrbahn verlegt. Alle Fußgänger werden dann sicher über den neuen rechten Fahrstreifen geführt, so die Gemeindeverwaltung.

Abgesehen von der Sperrung der Boderitzer Straße auf der Seite Baumschule Lux ist es während des genannten Zeitraums für den Verkehr auch nicht möglich, von Dippoldiswalde kommend nach links in die Boderitzer Straße zum Gewerbegebiet einzubiegen. Der Verkehr wird großräumig umgeleitet, in Höhe der S 191 über die Horkenstraße und die Schachtstraße bis zum Gewerbegebiet.

Da sich in diesem Zusammenhang der Verkehr auf der Schachtstraße erhöht, wurden bereits im vergangenen Jahr zwischen der Einmündung Freitaler Straße und dem Ortsteil Boderitz zwei Ausweichstellen gebaut, die nun dem entgegenkommenden Verkehr das Vorbeifahren ermöglichen sollen. In dieser Zeit wird außerdem die Hauptstraßenführung so geändert, dass sie der genannten Umleitung des Hauptverkehrsflusses angepasst ist. Entsprechende Warntafeln sollen die Fahrer auf die geänderten Vorfahrtsregeln hinweisen. Vor allem für die Anwohner in Cunnersdorf und Boderitz wird sich die Verkehrsbelastung während der Umleitung erhöhen.

Wegen Sperrungen in Bannewitz gibt es für den Verkehr zum Teil weiträumige Umleitungen.
Wegen Sperrungen in Bannewitz gibt es für den Verkehr zum Teil weiträumige Umleitungen. © SZ Grafik
Ab Freitag gibt es an der Kreuzung Boderitzer Straße/ B 170 in Bannewitz Sperrungen für den Verkehr.
Ab Freitag gibt es an der Kreuzung Boderitzer Straße/ B 170 in Bannewitz Sperrungen für den Verkehr. © Karl-Ludwig Oberthuer
Die Lärmschutzwand, die für das neue Wohngebiet an der B 170 errichtet wurde, musste zurückgebaut werden.
Die Lärmschutzwand, die für das neue Wohngebiet an der B 170 errichtet wurde, musste zurückgebaut werden. © Karl-Ludwig Oberthuer

Fakt 3: Anwohner müssen weiter ohne Lärmschutzwand ausharren

Um die Bundesstraße im ersten Bauabschnitt bis kurz vor die Einmündung Boderitzer Straße erneuern zu können, wurde nun die Lärmschutzwand zurückgebaut, die sich dort unmittelbar an der B 170 befindet. Seitdem sind die Anwohner des neuen Wohngebietes dahinter einem größeren Bau- und Verkehrslärm ausgesetzt.

Nicht wirklich glücklich über diese Situation ist auch der Chef der Dresdner Eureka Grundbesitz GmbH, Steffen Hallmann, der das Wohngebiet für den Eigentümer, die Cortez GmbH Projektentwicklung, erschlossen hatte. In den Planungen vorab habe es "leichte Überschneidungen" gegeben, sagt er. Was genau sich überschnitten hatte, ist unklar. Klar ist mittlerweile aber: Die Lärmschutzwand, die für das neue Wohngebiet dahinter errichtet wurde, stand auf dem Grundstück, das für den Ausbau der B 170 in diesem Bereich benötigt wird. Außerdem liegt bisher für die Lärmschutzwand keine Baugenehmigung vor, bestätigt Hallmann. Errichtet werden musste sie jedoch, um die Häuslebauer dahinter zu schützen. Man wolle nun aber auch den wichtigen Ausbau der Bundesstraße nicht behindern, so Hallmann.

Wann der Lärmschutz wieder entlang der B 170 errichtet werden kann, ist noch ungewiss. "Wir schauen, dass die neue Wand wieder zügig gestellt werden kann", sagt Steffen Hallmann. Anfang März soll es die nächste Abstimmung dazu geben. Hallmann geht davon aus, dass sich noch im Frühjahr die Situation für die Anwohner entspannt. Für die zusätzlichen Kosten, die mit dem Ab- und Wiederaufbau der Lärmschutzwand verbunden sind, muss die Cortez GmbH Projektentwicklung als Eigentümer aufkommen.