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Bauernverband löst sich auf

Die Mitglieder haben die neue Struktur des RBV Döbeln-Oschatz beschlossen. Ganz verabschiedet er sich nicht aus der Region.

Von Maria Fricke & Verena Toth
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Das Symbolfoto zeigt die Maisernte an der B69 nahe Otzdorf.
Das Symbolfoto zeigt die Maisernte an der B69 nahe Otzdorf. © Dietmar Thomas

Döbeln. Der Regionalbauernverband (RBV) Döbeln-Oschatz löst sich zum 31. Dezember 2019 auf. Diesem Beschluss haben die Mitglieder in der vergangenen Sitzung zugestimmt. Knapp 170 Betriebe, Privatpersonen sowie Jagdgenossenschaften aus der Region sind davon betroffen.

Die Mitglieder, die aus dem Altkreis Döbeln kommen, werden ab 1. Januar dem Regionalbauernverband Mittweida beziehungsweise dem neu gegründeten RBV Westsachsen und Mittelsachsen zugeordnet. Die anderen Mitglieder des Altkreises Oschatz sollen an den RBV Torgau angegliedert werden. Noch bis zum 30. Juni soll das Büro des RBV Döbeln-Oschatz an der Hainstraße 3 in Döbeln besetzt sein.

Iris Claassen, aktuell die Geschäftsführerin des RBV Döbeln-Oschatz, möchte auch darüber hinaus in Döbeln eine Anlaufstelle betreiben. Diese werde jedoch nicht mehr ständig besetzt sein. Hauptsitz der Verantwortlichen werde ab dem kommenden Jahr die Geschäftsstelle des RBV Mittweida in Hartmannsdorf bei Chemnitz sein, so Iris Claassen. Sollte es Anliegen in Döbeln zu besprechen geben, so sei eine telefonische Terminvereinbarung für ein Treffen vor Ort denkbar, sagt die Geschäftsführerin. Wie sie konkret in das neue Modell eingegliedert wird, stehe zurzeit noch nicht fest. „Ich bleibe der Region aber auf jeden Fall erhalten“, betont Claassen. Das bekräftigt auch Torsten Krawczyk, der Vorsitzende des Verbandes sowie Landesbauernpräsident in Sachsen. Alle Details zur Neustrukturierung sind aber auch nach dem Entschluss des Verbandes noch nicht geklärt.

Torsten Krawczyk ist Bauernpräsident in Sachsen und derzeit noch Vorsitzender des RBV Döbeln-Oschatz. 
Torsten Krawczyk ist Bauernpräsident in Sachsen und derzeit noch Vorsitzender des RBV Döbeln-Oschatz.  © Archivfoto: Dietmar Thomas

Von der Umstrukturierung sollen die Mitglieder nach Angaben von Iris Claassen im Optimalfall nichts mitbekommen. Betroffen sind nach ihren Angaben knapp 80 Betriebe sowie rund 80 Privatpersonen und zehn Jagdgenossenschaften aus der Region Döbeln. „Die Betreuung soll 1:1 fortgesetzt werden. Die Leistungen bleiben bestehen“, betont Claassen. Langfristig sei sogar eine Verbesserung geplant. So soll die sicherheitstechnische Betreuung ausgebaut werden. Diese umfasst zum Beispiel Prüfungen von Unfallgefahren in den Betrieben, bevor die Berufsgenossenschaft sich in den Unternehmen umschaut. Diese Leistung könne zukünftig von der Döbelner Kollegin sachsenweit angeboten werden.

Im März hatten sich die Mitglieder des Verbandes mehrheitlich für eine Auflösung des Vereins ausgesprochen (DA berichtete). Von über 500 abgegebenen Stimmen waren knapp 480 für eine Neustrukturierung. Hintergrund sei unter anderem die Tatsache, dass es immer schwerer werde, junge Leute für die Übernahme von Aufgaben und Verantwortung in der Vereins- und Verbandsarbeit zu gewinnen. So entstand der Wunsch der Mitglieder, sich an die Bauernverbände Mittweida beziehungsweise Torgau anschließen zu wollen. Diesen gehören derzeit 135 Landwirtschaftsbetriebe, 150 private Mitglieder und 22 Jagdgenossenschaften aus der Mittel- sowie Nordsachsen an.

Elf Jahre nach der Kreisreform wolle sich nun auch der Regionalbauernverband an die Kreisgrenzen anpassen, begründete Iris Claassen die Entscheidung. Aktuell gibt es noch 14 RBV in Sachsen.