Von Thomas Drendel

Für Radfahrer gleicht die Tour von Langebrück nach Klotzsche einer Hindernisfahrt. Der als Fuß- und Radweg genutzte Waldweg entlang der Straße ist teilweise aufgerissen. Bagger haben einen metertiefen Graben ausgehoben. Nach Angaben von Sylvia Griechen, Projektleiterin der Firma PRT-Energietechnik, werden zwei Plastikrohre verlegt, mit denen Langebrück künftig mit Wasser versorgt werden soll. Das Unternehmen arbeitet im Auftrag der Drewag. „Die Rohre kommen in rund 50-Meter-Abschnitten in die Erde“, sagt die Projektleiterin. „In diesen Abschnitten rücken wir von Langebrück aus in Richtung Klotzsche vor“, sagt sie. Nach ihren Angaben liegen die Arbeiten im Plan. „Wir werden mit dem Bauabschnitt im April fertig sein. Der gesamte Anschluss der Wasserleitungen wird aber noch bis in den Herbst hinein andauern.“

Grund für die Arbeiten ist eine Wasserknappheit in Langebrück. Der Ort ist stetig gewachsen. Damit ist auch die alte Leitung durch die Dresdner Heide an ihre Grenzen geraten. Noch reicht das Wasser für alle Langebrücker. „Niemand muss fürchten, dass der Wasserhahn demnächst nur noch tropft. Auch Löschwasser ist noch ausreichend vorhanden“, sagt der Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU). Die alte, knapp vier Kilometer lange Leitung von einem Hochbehälter in der Dresdner Heide zu vergrößern, ist nach Angaben der Drewag schwierig. Bei den Arbeiten müsste beispielsweise der Naturschutz beachtet werden. Außerdem ist die Leitung schwer zugänglich. Einfacher ist es, die Rohre entlang der Straße nach Klotzsche in die Erde zu legen. Die Drewag errichtet deshalb in Höhe der Eisenbahnbrücke Klotzsche zunächst eine Druckerhöhungsstation. Die Leitungstrasse verläuft von der Eisenbahnbrücke bis zum Ortseingang Langebrück unter dem Waldweg neben der Straße. Weiter bis zur Klotzscher Straße ist beiderseits der Straße je eine Leitung vorgesehen.

Alte Leitung wird weitergenutzt

Insgesamt investiert die Drewag mehr als 1,3 Millionen Euro in die neuen Trinkwasserleitungen und zugehörigen Anlagen. Die alte Leitung soll auch nach der Inbetriebnahme der neuen Leitung Langebrück weiter mit einem Teil des Wassers versorgen. Zuletzt wurden im Wohngebiet „An der Heide“ knapp 60 Häuser bezogen. Auch im Neuen Heidehof sind mehrere Reihenhäuser errichtet worden. Entsprechend kräftig fiel auch der Anstieg der Einwohnerzahl in Langebrück aus. Während am 31. Dezember 2013 noch 3 710 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder gezählt wurden, waren es Ende vergangenen Jahres genau 3 856. Das entspricht einem Plus von 142 Menschen. Im Gespräch ist, weitere Einfamilienhäuser an der Klotzscher Straße und an der Dresdner Straße zu errichten. Außerdem gibt es noch vereinzelt Baulücken.

Auch wenn es auf dem überwiegenden Teil des Waldweges derzeit nicht so aussieht. Auch Fußgänger und Radfahrer werden von den Arbeiten profitieren. „Die Drewag wird nach der Verlegung der Rohre den Weg wieder herrichten“, sagt der Langebrücker Ortsvorsteher. Das bestätigt auch Sylvia Griechen. „Es wird ein feines Sandgemisch aufgetragen und anschließend festgewalzt. Die Decke ist wie vom Forst gefordert regendurchlässig. Sie wird aber sehr hart, sodass auch Radfahrer den Weg gut nutzen können.“ Auf einem rund 500 Meter langen Abschnitt an der Bahnbrücke ist der neue Belag schon zu sehen. „Sobald wir mit den Rohren fertig sind, wird er auch auf den restlichen Abschnitten verteilt.“