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Bautzener pflanzen 250 Bäume

Aktion. Knapp hundert Teilnehmer kamen amSonnabend zum zehnten Tag des Stadtwaldesauf den Czorneboh.

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Von Carmen Schumann

„In einem Jahr komme ich wieder und schaue nach, was aus meiner Fichte geworden ist.“ Das hat sich Rico Winkler vorgenommen. Er war am Sonnabend das Geburtstagskind des Tages und wurde vierzehn Jahre alt. Mit seinem Vater Andreas Winkler war er zum ersten Mal beim „Tag des Stadtwaldes“ dabei. „Ich hatte mir das schon lange mal vorgenommen, aber bisher kam immer etwas dazwischen“, meinte Andreas Winkler. „Aber nun soll es für uns zur Tradition werden“, versicherten Vater und Sohn, die in Schönberg in unmittelbarer Nachbarschaft vom Czorneboh wohnen.

Wie man sieht, ist der „Tag des Stadtwaldes“ für viele – nicht nur Bautzener – zu einer Herzenssache geworden. Gerade die Pflanzaktion sorgt dafür, dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes mit „seinem“ Wald verwurzelt fühlt. In der Nähe der Czornebohbaude kamen diesmal 100 Bergahorn-Bäume, 100 Douglasien und 50 Fichten in die Erde. Rüdiger Reitz, der zuständige Revierförster, erklärte den 98 Teilnehmern, dass das Areal, welches man zum Bepflanzen ausgewählt hatte, ursprünglich mit Fichten besetzt war, welche aber wegen Borkenkäferbefalls gefällt werden mussten.

Für die meisten ist die Pflanzaktion, die bislang in jedem Jahr stattfand, der Höhepunkt des Tages. Aber auch die Bewegung an der frischen Luft und in der Gemeinschaft reizt viele, immer wieder zum Tag des Stadtwaldes zu kommen. So auch die Mitglieder des Bautzener Wandersportvereins, die regelmäßig in jedem Jahr dabei waren. Von den insgesamt 35 Mitgliedern waren diesmal zehn mit von der Partie. „Die Veranstaltung ist für uns ein Muss“, erklärte die neue Vorsitzende des Vereins, Dr. Renate Ickert. „Uns gefällt es, denn wir sind sehr naturverbunden und man erfährt immer viel Neues.“

Nagelneu ist auch das Gipfelbuch, das ab jetzt wieder am so genannten „Teufelsfenster“ Wanderer dazu einlädt, sich darin zu verewigen. Bürgermeister Michael Böhmer trug sich als erster in das Büchlein ein, das sich in einem Holzkästchen befindet. Zuvor hatte er eine dazugehörige Tafel enthüllt, die über die Sagen, welche sich um den Czorneboh ranken, Auskunft gibt. Nun bleibt nur zu hoffen, dass beides nicht wieder dem Vandalismus zum Opfer fällt. Denn sowohl am „Teufelsfenster“, als auch am „Teufelswaschbecken“ hatte es früher Beschilderungen und Gipfelbücher gegeben. Ihr Gutes vom Tag des Stadtwaldes haben auch die Vögel auf dem sagenumwobenen Berg. Denn Steffen Ortscheidt von der Behindertenwerkstatt des Diakoniewerkes Oberlausitz übergab 15 Nistkästen, die von den Kindern während des Bürgermeisterempfangs vor 14 Tagen gebaut worden waren. Den Abschluss des Tages bildete traditionsgemäß das gemeinsame Mittagessen, welches diesmal nicht von der Feuerwehr Bautzen, sondern von den Inhabern der Berggaststätte, der Familie Plößl zur Verfügung gestellt wurde. Wegen der Waldbrandgefahr konnte diesmal allerdings kein Lagerfeuer angezündet werden.