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Bei Prostituierten abkassiert

Görlitz. Ein weiteres Mitglied der Zittauer Heroinschmugglerbande ist am Montag im Amtsgericht Görlitz verurteilt worden. Sieben Jahre Haft verhängte der Richter im Fall des ehemaligen Oberoderwitzers...

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Görlitz. Ein weiteres Mitglied der Zittauer Heroinschmugglerbande ist am Montag im Amtsgericht Görlitz verurteilt worden. Sieben Jahre Haft verhängte der Richter im Fall des ehemaligen Oberoderwitzers Sven Z. und ging damit sogar über die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe hinaus.
Die Verteidigung dagegen hatte auf weniger als zwei Jahre Haft plädiert, weil sie nur die Beihilfe zur Prostitution vollständig anerkannte. Sie forderte die Aussetzung der Strafe zur Bewährung, weil ihr Mandant schon neun Monate in Untersuchungshaft gesessen habe.
"Das Gericht musste die Verhältnismäßigkeit zu den schon verurteilten Tätern wahren", erklärte Petra Andrea das Urteil des Gerichts. Der voll geständige Silvio G. zum Beispiel wäre bei ähnlichen Tatumfang zu sechs Jahren und sechs Monaten Freiheitsentzug verurteilt worden. Sven Z. aber hätte während der zwei Verhandlungstage geschwiegen.
"Dem 25-jährigen Maurer wurden Rauschgiftschmuggel, Schleusungen von Menschen nach Deutschland und die Förderung der Prostitution vorgeworfen", sagte Richterin Petra Andrea gestern gegenüber der SZ. Das er vom Rauschgift in der von ihm nach Malmö (Schweden) transportierten Tasche wusste, hätte nicht nachgewiesen werden können. Dafür sei seine Bereitschaft zu einer Kurierfahrt nach München berücksichtigt worden.
Weiterhin hat Sven Z. nach den Erkenntnissen des Gerichts in mindestens vier Fällen insgesamt 16 illegal nach Deutschland eingereiste Kosovo-Albaner gefahren. Zusätzlich mietete er für andere Schleuser Autos an.
In das Urteil flossen auch seine zwei Monate Arbeitszeit in der Eckartsberger "Reeperbahn" ein. Als Barmann kontrollierte Sven Z. dort die Arbeitszeit der Prostituierten. Außerdem mussten die Frauen bei ihm die Hälfte ihres Stundenlohns von 300 Mark abliefern. (tm)

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