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Besonderer Blick in die Schlossgeschichte

In Seifersdorf wird unveröffentlichtes Material aus dem Kupferstich-Kabinett ausgestellt. Doch es gibt noch mehr Neues.

Von Alexander Buchmann
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Ulrike Hantsche vom Förderverein zeigt die Aufsteller der neuen Ausstellung im Seiferdorfer Schloss. Auf denen ist auch Material aus dem Kupferstich-Kabinett wie die Darstellung des Gartens am Herrenhaus zu sehen.
Ulrike Hantsche vom Förderverein zeigt die Aufsteller der neuen Ausstellung im Seiferdorfer Schloss. Auf denen ist auch Material aus dem Kupferstich-Kabinett wie die Darstellung des Gartens am Herrenhaus zu sehen. © René Plaul

Seifersdorf. Jeden ersten Sonntag im Monat herrscht im Seifersdorfer Schloss Hochbetrieb. Die Chance, einen Blick in das historische Gemäuer zu werfen, wird von den Besuchern der Region rege genutzt. Ab dem 8. September gibt es für sie dabei noch mehr zu sehen. Denn anlässlich der 13. Schlössertour im Rödertal zum „Tag des offenen Denkmals“ wird im Schloss eine neue Ausstellung eröffnet. Es ist nicht die einzige Veränderung.

Zum ersten Mal werde eine nach Themen sortierte Ausstellung zu sehen sein, sagt Ulrike Hantsche, die Vorsitzende des Fördervereins Seifersdorfer Schloss. In den verschiedenen Räumen geht es dabei unter anderem um die Baugeschichte des Schlosses, das Seifersdorfer Tal, das Rittergut sowie die Dichter, Maler und Musiker, die in Seifersdorf zu Gast waren. Hört man deren Namen, erklärt sich auch der Titel der neuen Ausstellung. Die heißt nämlich: „Das sächsische Weimar?!“ Der Name beziehe sich auf Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder und die anderen Gäste, die das Schloss besucht haben, erklärt Hantsche.

Insgesamt umfasst die Ausstellung 24 geschichtliche Aufsteller und 20 große Tafeln zur Baugeschichte. „Dabei haben der Talverein, der Landesverein Sächsischer Heimatschutz und der Förderverein Seifersdorfer Schloss alle zusammengearbeitet“, so Hantsche. Unterstützung kam auch von der Gemäldegalerie Alte Meister und dem Kupferstich-Kabinett in Dresden. Der Kontakt zu Letzterem ist eher zufällig entstanden. Bei den Recherchen für die Ortschronik sei man auf ein Bild samt Kennung gestoßen, sagt Hantsche. Daraufhin habe man sich an die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) gewandt, wo man wiederum an das Kupferstich-Kabinett verwiesen wurde. Dort sei dann eine Anfrage gestellt worden, woraufhin eine bislang unbearbeitete Akte gefunden worden sei.

Aus den darin befindlichen Zeichnungen habe man einen Teil für die neue Ausstellung ausgewählt, sagt die Vereinsvorsitzende. Dazu zählen unter anderem ein von Karl von Brühl jun. gemaltes Bild sowie Darstellungen vom Garten des Herrenhauses und dem Belvedere-Blick vom nördlichen Ende des Küchengartens. In der Ausstellung seien aber auch viele Bilder zu sehen, die von Privatleuten zur Verfügung gestellt wurden.

Im Schloss hängen Reproduktionen der Originalbilder, die heute im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind.
Im Schloss hängen Reproduktionen der Originalbilder, die heute im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind. © René Plaul

Die Besucher erwartet im Schloss aber nicht nur eine neue Ausstellung. Zu sehen ist auch die neu eingebaute Vitrine im großen Saal, die mit Spendenmitteln finanziert wurde. Gemeinsam mit dem ehemaligen Feuerwehr-Chef Dietmar Fischer wurde auch die Feuerwehr-Ausstellung neu gestaltet. In diesem Zusammenhang ist sie aus der ehemaligen Schlossbibliothek in zwei andere Zimmer umgezogen, die zuvor vom Schlossverein genutzt wurden.

Am Tag des offenen Denkmals gibt es aber nicht nur im Schloss viel zu sehen. Bei den Führungen des Fördervereins ist es erstmals auch möglich, ein Gebäude mit sehr schönen Gewölben auf dem benachbarten ehemaligen Rittergut Seifersdorf zu besichtigen. Außerdem sind sowohl die Kirche als auch der Gasthof „Zum Treuen Hunde“ für Besucher geöffnet.

www.schloss-seifersdorf.de