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Biergarten an der Marienmühle öffnet

In die Marienmühle im Seifersdorfer Tal zieht neues Leben ein. Ob der Talverein Erbpächter wird, ist aber wieder offen.

Von Alexander Buchmann
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Ab 3. August ist der Biergarten der Marienmühle von Mittwoch bis Sonntag wieder offen.
Ab 3. August ist der Biergarten der Marienmühle von Mittwoch bis Sonntag wieder offen. © Thorsten Eckert

Seifersdorf. Darauf haben Wanderer und Radfahrer, die im Seifersdorfer Tal unterwegs sind, lange gewartet: Ab Sonnabend, den 3. August, kann man an der Marienmühle wieder eine Pause einlegen und einkehren. Denn dann öffnet zum ersten Mal seit dem kurzen Intermezzo über Ostern wieder der Biergarten der Traditionsgaststätte. Und dabei soll es nicht bleiben. Auch das Innere des Gebäudes soll saniert und die Gaststätte wieder eröffnet werden. Doch zuvor müssen noch ein paar Fragen geklärt werden. Die größte ist dabei eine, die eigentlich schon geklärt schien: die des künftigen Erbpächters.

Dabei hatten sich die Gemeinde Wachau als Eigentümerin der Marienmühle und der Seifersdorfer Talverein eigentlich bereits auf die Modalitäten des dazugehörigen Erbpachtvertrags geeinigt. Doch der für den 1. Juli anberaumte Notartermin wurde wieder abgesagt. Der Grund: der Zustand der Kläranlage. Wie die stellvertretende Vorsitzende des Seifersdorfer Talvereins Birgit Pätzig erklärt, sei diese in einem so schlechten Zustand, dass eine Instandsetzung schätzungsweise 40 000 Euro kostet. Geld, das der Verein nicht hat. Das gleiche gilt für die Gemeinde, die ohnehin sparen und ihren Haushalt konsolidieren muss. Auch in der Gemeindeverwaltung war man vom schlechter Zustand der Kläranlage überrascht, sagt Bürgermeister Veit Künzelmann. „Das war vorher nicht bekannt.“

Pächterin steht in den Startlöchern

Mitte Juli haben sich die Vereinsmitglieder zu einer Krisensitzung getroffen. Seitdem sei man ständig in Kontakt und suche nach einer Lösung, sagt Pätzig. Gefunden wurde diese bisher noch nicht. Konkret geht es um die Beantragung von Fördermitteln durch den Verein, mit denen die Kläranlage finanziert werden könnte. Das Problem dabei: Das alles kostet Zeit, was während der Sommersaison finanziell besonders schmerzhaft ist. Denn mit Ivonne Munser steht eine Pächterin für die Gaststätte schon in den Startlöchern. Munser hatte bereits für die dreitägige Wiederbelebung des Areals zu Ostern gesorgt und große Pläne. Während im Außenbereich der Biergartenbetrieb läuft, soll im Gebäudeinneren wieder eine richtige Gaststätte entstehen. Dafür sind umfangreiche Investitionen notwendig, da die vorherigen Pächter bei ihrem Auszug im November vorigen Jahres die komplette Innenausstattung inklusive der Küche abgebaut haben.

Nach einem Termin mit dem Bürgermeister kann nun zumindest der Biergarten-Betrieb beginnen. Ab August soll dieser von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 11 Uhr bis 20 Uhr geöffnet werden. Neben Getränken sollen außerdem Fleisch vom Grill, Kaffee und Kuchen sowie spezielle hausgemachte Crêpes angeboten werden. Letztere gab es bereits zu Ostern. Als Schlechtwettervariante soll außerdem der Mühlenraum mit Möbeln bestückt werden. In der kommenden Woche soll zudem eine Internetseite zur Marienmühle online gehen, auf der sich Interessierte über den aktuellen Stand erkundigen können, kündigt Munser an.

Entscheidung bis Mitte August

Unterdessen hat die Gemeindeverwaltung dem Talverein den 12. August als Frist für die Entscheidung gesetzt, ob er die Marienmühle per Erbpacht übernehmen will oder nicht. An der Wiederbelebung der Gaststätte ändert das nichts, egal wie sie ausfällt. „Wenn der Talverein das Geld aufbringt, werde ich Pächterin, und wenn nicht, würde ich die Erbpacht übernehmen“, sagt Munser. Dass sie danach mit dem Verein zusammenarbeiten werde, steht außer Frage. Dieser unterhält auf dem Gelände einen Stützpunkt für die Pflegearbeiten in dem Landschaftsgarten.

Sollte sich der Talverein tatsächlich von der Übernahme der Marienmühle zurückziehen, liegt die endgültige Entscheidung darüber, wie es weitergeht, beim Gemeinderat. Dieser müsste den Beschluss zur Verpachtung an den Verein vom Frühjahr aufheben und einen neuen fassen, in dem Ivonne Munser steht.

Das könnte dann möglicherweise schon in der konstituierenden Sitzung des neuen Wachauer Gemeinderats am 14. August passieren, sollte der Bürgermeister das Thema auf die Tagesordnung setzen. „Ziel ist, dass die Gaststätte so schnell es geht öffnet“, sagt Künzelmann. Das hören wahrscheinlich nicht nur die vielen Ausflügler im Seiferdorfer Tal gern.